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MBR, DISM und SFC: Die besten Tools zum Lösen von Boot-Problemen mit Windows 10

Wenn Windows nicht mehr richtig startet, kommt man schnell an seine Grenzen. Diese Tools helfen beim Troubleshooting von Boot-Problemen.

Windows 10 mag mit Blick auf frühere Windows-Versionen in vielen Punkten eine Verbesserung darstellen, trotzdem kommt es auch mit Windows 10 immer wieder zu Problemen beim Boot-Vorgang, die das System nicht selbst lösen kann. In diesem Fall gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Boot-Probleme zu beheben, solange man weiß, welche Tools man hierfür nutzen kann und wo sie zu finden sind.

Die vier erfolgversprechendsten Methoden zum Lösen von Boot-Problemen mit Windows 10 drehen sich um das Startup Repair Tool, den Master Boot Record (MBR), das SFC-Utility sowie um das Deployment Image Servicing and Management Tool (DISM).

Startup Repair Tool

Das Startup Repair Tool durchsucht ein System nach defekten oder fehlenden Dateien und fehlerhaften Konfigurationen und versucht anschließend, gefundene Probleme selbstständig zu lösen. Falls Startup Repair die Boot-Probleme lösen kann, wird dies automatisch erledigt. Falls nicht, erhält man eine Meldung, dass der PC nicht repariert werden konnte.

In diesem Fall sollte man über die erweiterten Optionen die Kommandozeile öffnen und die Log-Dateien des Startup Repair Tools mit Notepad öffnen. Der folgende Dateipfad zeigt Verzeichnis und Dateiname: %WinDir%\System32\LogFiles\Srt\SrtTrail.txt

Über diese Log-Dateien lässt sich herausfinden, wo der Reparaturversuch des Startup Repair Tools fehlgeschlagen ist, wo man also mit anderen, weiterführenden Tools ansetzen kann.

Master Boot Record

Der Master Boot Record (MBR) besteht aus verschiedenen Dateien auf einer Partition, mit deren Hilfe der Computer das Betriebssystem finden und starten kann. Wenn der MBR defekt ist, wird auch Windows 10 nicht korrekt starten.

Um den Master Boot Record zu reparieren, kann das Utility bootrec verwendet werden. Hierfür wird die Kommandozeile mit der folgenden Befehlssyntax verwendet: bootrec /<option>. Der Platzhalter /<option> wird dann durch den jeweils benötigten Befehl ausgetauscht, beispielsweise durch

  • fixmbr: Dieser Befehl schreibt den MBR auf die Systempartition, ohne dabei die bestehende Partitionstabelle zu überschreiben. Diese Option eignet sich zum Beheben defekter MBRs oder wenn sich zusätzlicher Code in den MBR eingeschlichen hat.
  • fixboot: Mit diesem Befehl wird ein neuer Boot-Sektor auf die Partition geschrieben. Diese Option empfiehlt sich daher, wenn der Boot-Sektor defekt ist oder eine frühere Windows-Version installiert war.
  • scanos: Über diesen Befehl werden alle Disks auf Installationen hin untersucht, die nicht mit Windows 10 kompatibel sind. Wenn der Boot-Manager keine Windows-Installation auflistet, kann dieser Befehl Klarheit verschaffen.
  • rebuildbcd: Dieser Befehl erstellt eine neue Boot-Konfiguration und empfiehlt sich daher nur, wenn die komplette Neukonfiguration tatsächlich notwendig ist.

Weitere Artikel zum Windows-Troubleshooting:

Tipps zum Erstellen einer Recovery-Partition

Systemdateien mit DISM und SFC reparieren

Native Windows-Tools zum Troubleshooting

Korrumpierte Dateisysteme reparieren

Die meisten Reparatur-Utilities für Windows lassen sich im Recovery-Modus über die Kommandozeile starten. Falls bootrec nicht funktioniert, kann aber auch der System File Check (sfc) versucht werden.

Das sfc-Utility sucht nach Systemdateien, die korrumpiert oder fehlerhaft sind oder einfach nur fehlen. Anschließend ersetzt sfc diese Dateien ganz einfach mit den korrekten. Um Windows 10 mit sfc zu überprüfen, wird einfach über die Kommandozeile der Befehl sfc /scannow verwendet.

In manchen Fällen muss man auch durch das Verzeichnis %WinDir%\System32\ navigieren, um sfc ausführen zu können. In besonders schweren Fällen muss sfc auch mehrmals ausgeführt werden, damit wirklich alle Fehler beseitigt werden. Falls man dann dennoch eine Meldung erhält, wonach nicht alle defekten Dateien repariert werden konnten, ist es an der Zeit für das DISM-Tool (Deployment Image Servicing and Management).

DISM-Tool

Wie bootrec und sfc ist auch das DISM-Tool ein Kommandozeilen-Utility (dism). DISM kann zum Beispiel dazu verwendet werden, Windows-Images oder virtuelle Festplatten einzuhängen und zu verwalten. DISM ist Teil von Windows, wird aber auch über das Windows Assessment and Deployment Toolkit (ADK) verteilt. Zusätzlich zur Konfiguration von Einstellungen und Features von Windows kann DISM auch Windows-Images reparieren, und zwar sowohl online als auch offline.

DISM kann also auch dann sinnvoll sein, wenn sfc keine Probleme erkennt. DISM wird ebenfalls über die Kommandozeile gestartet und verwendet die Befehlssyntax dism /<option>. Dabei können auch mehrere Optionen angehängt werden, zu den wichtigsten zählen:

  • checkhealth: Dieser Befehl überprüft, ob das Image defekt ist und falls ja, ob es repariert werden kann.
  • Scanhealth: Über diesen Befehl wird nach Fehlern im Component Store gesucht.
  • cleanup-image: Mit diesem Befehl wird das Image aufgeräumt.
  • restorehealth: Dieser Befehl sucht nicht nur nach Fehlern im Component Store, sondern versucht diese anschließend auch automatisch zu beheben.

DISM bietet darüber hinaus auch Möglichkeiten, anzugeben, wo ein Offline-Image zu finden ist oder ob das Utility mit einem Online-Image verwendet werden soll. Der folgende Befehl sucht beispielsweise nach Fehlern im Component Store und führt einen Cleanup-Prozess einer laufenden Windows-10-Instanz durch:

dism /online /cleanup-image /scanhealth

Weitere Lösungen für Boot-Probleme mit Windows 10

Eine weitere Möglichkeit, mit Boot-Problemen umzugehen, wäre das Zurücksetzen, um Windows neu zu installieren. Dies ist entweder mit oder ohne Übernahme persönlicher Einstellungen und Dateien möglich.

Eine Alternative hierzu wäre die Systemwiederherstellung, um zu einem früheren Zustand von Windows 10 zurückzukehren, eine weitere das Starten von Windows 10 im abgesicherten Modus, um von hier aus nach einer Lösung für die Boot-Probleme zu suchen. In manchen Fällen könnte auch das Zurückkehren zu einer älteren Build-Version Boot-Probleme beseitigen.

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