imageteam - Fotolia

HCI: integrierte Systeme essentiell für langfristigen Erfolg

Auch HCI-Systeme müssen sich mit weiteren Komponenten der IT-Infrastruktur austauschen können. APIs und Management-Tools helfen dabei und sorgen für reibungslosen Betrieb.

Hyper-converged Infrastructure (HCI) ist bekannt dafür, eine hoch optimierte und sich selbst erhaltende Plattform für Unternehmens-Workloads zu sein. Doch selbst HCI-Umgebungen können nicht die Existenz anderer Systeme in den Unternehmen verleugnen, noch können diese an HCI vorbeisehen. Management-Verfahren wie zum Beispiel Monitoring, Provisioning, Workload-Automatisierung und andere automatisierte Aufgaben müssen in der Lage sein, die gesamte IT-Infrastruktur einschließlich von HCI-Umgebungen zu umfassen.

Die Hersteller haben auf diese Notwendigkeit von hyperkonvergenten, integrierten Systemen innerhalb des größeren IT-Ökosystems der Unternehmen reagiert. Sie stellen HCI mit mehr Möglichkeiten für die Integration mit Systemen von Drittanbietern zur Verfügung, während solche Systeme von Drittanbietern sich ihrerseits auf eine bessere Weise mit HCI einbinden lassen.

Eingebaute Management-APIs

Einer der besonders verbreiteten Ansätze von HCI-Plattformen, sich mit anderen Unternehmenssystemen zu integrieren, besteht in der Bereitstellung von Management-APIs, die es Anwendungen und Services von Drittanbietern ermöglichen, sich direkt mit den in die HCI-Plattform eingebauten Tool-Sets zu verbinden.

Ein gutes Beispiel für diesen Ansatz von hyperkonvergenten, integrierten Systemen bieten die SimpliVity HCI-Systeme von Hewlett Packard Enterprise (HPE), die ein Command-line Interface (CLI) für die Konfiguration von Systemeinstellungen, die Einleitung von Datenschutzmaßnahmen und die Durchführung von regelmäßigen Management-Aufgaben zur Verfügung stellen. Das CLI liefert auch einen Satz von REST APIs für Drittanbieter-Systeme, um Aktivitäten zu übernehmen wie zum Beispiel das Erzeugen von Clones, Automatisieren von Backups, Orchestrieren von Workloads und Durchführen von weiteren Maßnahmen.

Ein anderes Beispiel ist die XC-Serie von Dell EMC, die auf der PowerEdge Server-Plattform und HCI-Software von Nutanix aufsetzt, einschließlich dem zentralen Management-Framework Prism von Nutanix. Dieses Rahmenwerk liefert ein Set von REST APIs für die Integration mit Management-Systemen anderer Hersteller – ähnlich wie das CLI von SimpliVity.

HyperFlex HCI von Cisco liefert ebenso APIs, um die Infrastruktur mit Tools wie zum Beispiel Ansible, Chef und Puppet zu beeinflussen. Das gleiche bietet NetApp HCI an, das APIs zur Integration von Orchestrierung, Disaster Recovery und anderen Management-Aufgaben umfasst. Alle diese Beispiele zeigen, dass APIs innerhalb eines HCI-Produkts ein wesentlicher Faktor für die Zusammenarbeit der Infrastruktur mit anderen Anwendungen und Services egal welchen Typs geworden sind.

Vorab-Integration mit Drittanbieter-Produkten

Einige HCI-Systeme integrieren vorab Tools anderer Hersteller, um sich leichter jenseits der typischen HCI-Grenzen auszudehnen. Zum Beispiel erweitert die vSphere- und vSAN-Software die VxRail HCI-Serie von Dell EMC um mehr Funktionalität. Auf diese Weise ist VxRail weitgehend mit VMware-Tools integriert, einschließlich dem vCenter Server Manager. Diese Arten von hyperkonvergenten, integrierten Systemen machen es auch möglich, Software wie zum Beispiel VMware vRealize Operations, vRealize Automation und Cloud Assembly zu nutzen, um VxRail in größere Rechenzentrumsinfrastrukturen zu integrieren.

Es sollte keine Überraschung sein, dass Windows Admin Center nun Windows Server HCI-Umgebungen unterstützt, da Microsoft diese Administrationsapplikation stark vorangetrieben hat. DataOn hat ebenfalls mit HCI Systems begonnen, eine Integration in Admin Center einzufügen. Dies ist möglich, weil DataOn sich auch auf Windows Server stützt.

Das DataOn-System fügt sich in Admin Center durch das DataOn Management Utility Software Tool (MUST) ein, eine Admin-Center-Erweiterung, die in DataOn HCI Systems eingeschlossen ist. Die MUST-Erweiterung macht es möglich, mit Admin Center DataOn-Systeme zu überwachen und zu verwalten. Außerdem erhält man Zugang zu Echtzeit- und monatlichen Performance-Reports sowie Disk-Mapping-Informationen wie zum Beispiel über die Gerätetypen und Komponenten in jedem Knoten.

HCI-Hersteller integrieren Systeme auch noch auf anderen Wegen. Dell EMC zum Beispiel bietet nun Cloud für Microsoft Azure Stack an, womit VxRack HCI-Technologien von Dell und Azure-Stack-Software von Microsoft miteinander verbunden werden, um Azure-Cloud-Technologien auf On-premises-Umgebungen auszudehnen. Das VxRack-System managt den Komponenten-Lebenszyklus von Azure Stack und stellt eine sichere Integration in Azure Marketplace zur Verfügung.

HCI-Integration in Management-Tools von Drittanbietern

Dritthersteller von Management-Angeboten treiben ebenfalls die HCI-Integration voran, oft durch die Bereitstellung von Plug-ins, Agenten und weiterer Software, die in einer HCI-Umgebung läuft. Diese Produkte ziehen in vielen Fällen einen Vorteil aus den Management-APIs der Umgebung.

Ein gutes Beispiel für diesen Ansatz stellt Centerity Systems dar, bei dem eine gemeinsame Plattform Systemdaten sammelt und analysiert sowie umsetzbare Intelligenz generiert. Centerity liefert Plug-ins für verschiedene Arten von Unternehmenssystemen, indem sie ihre eingebauten APIs als geeignetes Mittel verwendet. Die Centerity-Plattform arbeitet mit dem Management-Framework Nutanix Prism zusammen, womit man Performance-Kennzahlen der Infrastruktur und des Hypervisors sammeln kann.

In gleicher Weise stellt NEO von Mellanox (2018 von Nvidia übernommen), eine Netzwerk-Orchestrierungsplattform zur Vereinfachung von Provisioning, Monitoring und anderen Rechenzentrumsaufgaben, ein Plug-in für Nutanix Prism zur Verfügung, das eingebaute APIs zur Automatisierung des Lifecycle Managements von Nutanix VMs nutzt.

Commvault unternimmt mit seinem Backup- und Recovery-Produkt, einer automatisierten Data-Protection-Plattform mit einem zentralen Blick auf die Unternehmensdaten, einen unterschiedlichen Ansatz. Commvault bietet eine Software, die auf den HyperFlex HCI-Systemen von Cisco laufen kann, um Backup- und Recovery-Dienste zur Verfügung zu stellen. Die Software schützt besonders VMWare- und Hyper-V-Workloads und unterstützt Vorgänge wie zum Beispiel das Verschieben von Daten über virtualisierte und On-Premises-Infrastrukturen hinweg.

Die Bedeutung von Systemintegration

Obwohl die Hyper-Convergence-Hersteller an den HCI-Systemen arbeiten, um die Komponenten zusammen in eine einzige, vereinte Lösung einzubringen, kann die Notwendigkeit, sich mit anderen Systemen in der IT-Infrastruktur zu integrieren, nicht übersehen werden. Das hat zu dem Resultat geführt, dass viele HCI-Plattformen APIs anbieten oder vorab mit anderen Systemen integriert sind, während Management-Tools von Drittanbietern Möglichkeiten zur Integration in HCI-Umgebungen bereitstellen.

Wenn es um die Bewertung von HCI-Produkten geht, sollten sich Entscheidungsträger die Integrationsfähigkeit zu anderen Management-Systemen genau ansehen. IT-Teams können sich keine Umgebungen, einschließlich Hyper-converged-Systemen, leisten, die in Silos abgetrennt oder unsichtbar für den Rest der IT-Infrastruktur sind. Sie brauchen für ihre Arbeit zentrale Management-Plattformen, die Einblick in alle Umgebungen inklusive HCI, hyperkonvergente integrierte Systeme und Management-Tools geben. Je besser diese Systeme und Tools in die gesamte Infrastruktur integriert werden können, desto effizienter werden der IT-Betrieb und desto sicherer die Daten sein.

Nächste Schritte

Diese Fakten sollten Sie über hyperkonvergenten Sekundärspeicher wissen

Im Vergleich: Hyperkonvergenz vs. Standard-IT

Hyperkonvergenz vs. Konvergenz: Was eignet sich wofür?

Erfahren Sie mehr über Hyperkonvergenz

ComputerWeekly.de
Close