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Die besten acht Methoden für eine SAN-Installation in KMUs

Da eine SAN-Installation teuer und komplex sein kann, müssen auch KMUs an eine gründliche Planung denken. Der Artikel gibt eine Übersicht zu den wichtigsten Punkten.

SAN-Systeme – selbst jene, die für KMUs (kleine und mittlere Unternehmen) entwickelt wurden – können teuer und kompliziert zu installieren sein. Es kommt deshalb besonders darauf an, eine SAN-Installation sorgfältig zu planen.

Anfänger auf diesem Gebiet müssen ihre Ziele und Workload-Anforderungen festlegen und die Speicherinfrastruktur genau planen. Die im Folgenden beschriebenen besten acht Methoden können den Übergang zu einer SAN-Installation erleichtern.

Obwohl diese Praxisanleitungen für Unternehmen jeder Größenanordnung taugen, sind sie besonders wichtig für KMUs, die in der Regel über weniger Ressourcen verfügen.

  1. Die SAN-Ziele festlegen. Unabhängig von seiner Größe sollte ein Unternehmen eine klare Vorstellung davon haben, warum es ein SAN einrichten will. Zum Beispiel besteht ein übliches Ziel darin, die Storage-Infrastruktur zu konsolidieren. Eine Konsolidierung führt in der Regel zu einem effizienten Einsatz der Speicherressourcen und hilft einem Unternehmen dabei, die Security- und Compliance-Anforderungen zu erfüllen. Andere Gründe für eine SAN-Installation sind die Verbesserung der Speicher-Performance, die Maximierung der Verfügbarkeit und die Einrichtung von Disaster Recovery (DR).
  2. Die SAN-Workloads definieren. Eine wirkliche SAN-Installation erfordert ein Verständnis davon, welche Anwendungen sich auf das Speichersystem stützen. Diese Anwendungen können Datenbanksysteme, E-Mail-Server oder eine virtuelle Desktop-Infrastruktur sein. Man muss die Speicheranforderungen für jede Anwendung – unter anderem Performance, Kapazität, Verfügbarkeit – zusammen mit der vermutlichen Datenmenge und dem erwarteten Wachstum festlegen. KMUs verfügen gewöhnlich nur über begrenzte Budgets und Ressourcen, so dass diese Methode dafür sorgt, dass sie genau jene Systeme installieren, die sie wirklich brauchen.
  3. Einen detaillierten Plan entwickeln. Man muss die Topologie und die notwendigen Komponenten festlegen, um den SAN-Zielen zu entsprechen und die Workloads zu unterstützen. Man muss die Speicheranforderungen jeder Anwendung beachten. Ein Plan für eine SAN-Installation sollte die spezifische Netzwerktopologie wie zum Beispiel Core-Edge oder Full Mesh sowie die primäre Netzwerktechnologie – in der Regel Fibre Channel (FC) oder iSCSI – festlegen. Ein iSCSI-Netzwerk ist gewöhnlich billiger, flexibler und weniger komplex als FC, womit es besser geeignet für kleinere Unternehmen ist. Zusätzlich sollte der Plan die physischen Komponenten wie zum Beispiel Switches, Host Bus Adapter(HBA) und Storage Arrays im Einzelnen festlegen. Er sollte sich auch um unterstützende Technologien einschließlich RAID-Levels, LUN-Mappings sowie Features für die Speichereffizienz wie zum Beispiel Thin Provisioning, Deduplizierung und Komprimierung kümmern.
  4. An Security auf jeder Entwicklungsstufe denken. Obwohl KMUs nicht die Budgets und Ressourcen besitzen, die für größere Firmen verfügbar sind, müssen sie genauso wachsam in Sachen Security sein und den bestehenden Vorschriften entsprechen. Gerade Cyberattacken nehmen gegenüber KMUs zu. Sie müssen deshalb jede Vorsichtsmaßnahme ergreifen, besonders wenn sie für ihre Daten ein Shared iSCSI-Netzwerk benutzen – ein Ansatz, der gerade bei kleineren Unternehmen verbreitet ist. KMUs müssen Schutzmaßnahmen für ihre Sicherheit ergreifen, die unautorisierten Zugang zu ihren Daten verhindern und ihren Anwendungen ausschließlich Zugang zu ihrem zugewiesenen Speicher erlauben. Zu den Security-Schutzmaßnahmen gehören Zoning, Abschalten unbenutzter Ports, Zugangskontrollen, Logging-Events, Alarmauslösen, Monitoring der Infrastruktur und Konfigurationsregeln.
  5. Eingebaute Data Protection. Selbst kleinere SAN-Installationen sollten über Disaster-Recovery-Mechanismen verfügen, die gegen Datenverlust schützen. Zum Beispiel sollte man synchrone oder asynchrone Replikation installieren, um gespeicherte Daten zu spiegeln. Auch sollte man Offsite-Backups oder Snapshots verwenden. Alle Sicherheitsmaßnahmen sind zu automatisieren, um Continuous Data Protection (CDP) und Wiederherstellbarkeit zu garantieren. Und schließlich sollte man Checks zur Datenintegrität durchführen, um zu überprüfen, ob Daten korrumpiert worden sind.
  6. Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit sicherstellen. Genauso wie größere Organisationen haben KMUs geschäftskritische Anwendungen im Einsatz. Diese erfordern Speichersysteme, die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit für die laufenden Operationen zur Verfügung stellen. Um diese Anforderungen zu erfüllen, muss man in die Infrastruktur des SANs Redundanzen einbauen, um sich gegen alle möglichen Ausfälle (Single Points of Failure) abzusichern. Dies kann sich erstrecken auf HBAs, Switches, Energieversorgung, Zugangs-Ports zu Storage Arrays, I/O-Pfade, RAID-Konfigurationen oder alle anderen Komponenten oder Konfigurationen, die Fehlertoleranz gewährleisten.
  7. Eine Management-Strategie entwickeln. Die Installation einer SAN-Infrastruktur ist nur eine Seite der Medaille. Ein umfassender Managementansatz ist entscheidend. Das IT-Team muss die SAN-Prozesse überwachen und die Storage-Infrastruktur proaktiv kontrollieren. Man muss sich nach SAN-Produkten umsehen, die routinemäßige Wartungsarbeiten automatisieren, die Probleme leicht identifizieren und lösen und die ein Management von außen erleichtern – besonders in den Zeiten von Covid-19.
  8. Für die Zukunft planen. Ein SAN neu zu konfigurieren ist keine einfache Aufgabe, besonders für ein KMU mit begrenzten Ressourcen. Je besser das SAN für zukünftige Workload-Anforderungen vorbereitet ist, desto leichter wird es, mit ihnen zurechtkommen. Wenn man eine SAN-Installation plant, sollte man an die Zukunft denken. Das SAN sollte flexibel genug sein, um sowohl mit erwarteten als auch mit unerwarteten Ereignissen zurecht zu kommen. Indem man ein flexibles Design verwendet, kann ein SAN klein anfangen und die Infrastruktur schrittweise je nach Bedarf ausbauen. Das Unternehmen sollte in der Lage sein, das SAN den zukünftigen Anforderungen entsprechend zu skalieren – mit geringer oder gar keiner Ausfallzeit.

Probleme bei der SAN-Installation in KMUs

SANs können KMUs viele Vorteile bieten, darunter große Performance, Skalierbarkeit und Verfügbarkeit, aber sie führen auch zu verschiedenen Problemen.

  • Die praktische Umsetzung kann ein komplexer Prozess sein, der Erfahrung mit der Netzwerk-Topologie, der Auswahl der richtigen Komponenten und der Einrichtung des physischen Netzwerks verlangt. Ein Netzwerk dreht sich um Switches, Verkabelung, HBAs, Ports für Storage-Prozessoren, Storage Arrays und andere Komponenten. Es kann besonders herausfordernd für KMUs mit kleinen IT-Teams und begrenzten Budgets sein.
  • SAN-Management führt zu einer weiteren Schicht an Komplexität. Ein IT-Team muss in der Lage sein, alle Komponenten des Speichernetzwerks, das eine Bandbreite von komplizierten Systemen und Technologien umfasst, am Laufen zu halten, zu überwachen und zu unterstützen. Das Team muss außerdem für Security und Datenschutz sorgen, die Systeme auf Top-Performance halten und für fortlaufende Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit sorgen. Für einige KMUs kann dies eine Herausforderung darstellen, weil sie nicht über das notwendige Sachwissen verfügen. Outsourcing oder Investieren in Trainings können notwendig werden.
  • Die meisten SANs sind mit einem kräftigen Preisaufschlag versehen. Selbst ein SAN, das speziell für KMUs angeboten wird, erfordert redundante, besonders performante Komponenten. Die Kosten erhöhen sich schnell. Die Ausgaben für SAN-Installation und -Wartung tragen darüber hinaus zu den hohen Cost of Ownership bei, besonders wenn ein IT-Team auswärtige Experten hinzuziehen oder in Trainings investieren muss.

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