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Die Netzwerklizenzierung ändert sich durch die Cloud

Durch die Cloud werden sich das Anwendungsmanagement und die Lizenzierung von Endanwendungen auf SDN-Konzepte verlagern. Verabschieden Sie sich von der unbefristeten Lizenzierung.

Cloud Computing verändert die IT immer weiter und zwingt Unternehmen dazu, Anwendungen, Entwicklung und Netzwerke auf neue Weise zu betrachten. Die Cloud brachte neue Ideen und Ansätze mit sich, wie man Werte schaffen und die Effizienz steigern kann.

Das NIST in den USA definiert einige der wichtigsten Merkmale der Cloud wie folgt:

  • Nach Bedarf abrufbare Self-Services.
  • Umfassender Netzwerkzugang.
  • Zusammenfassung von Ressourcen.
  • Hohe Elastizität.
  • Messbarer Service.

Diese Qualitäten haben Unternehmen dazu veranlasst, abonnementbasierte, umlagefinanzierte Anwendungslizenzierungsmodelle einzuführen. Diese Modelle werden durch die Fähigkeit der Cloud ermöglicht, schnell zu skalieren und exakte Daten zum Serviceverbrauch zu generieren.

Die Cloud wird das IT-Anwendungsmanagement und die Lizenzierung weiterhin beeinflussen. Die derzeitigen Abonnement-Lizenzierungsmodelle gelten für Endnutzeranwendungen und Netzwerkdienste, aber künftige Modelle werden sich auch auf softwaredefinierte Netzwerkkonzepte (SDN) erstrecken.

Wir untersuchen in diesem Artikel, wie Unternehmen Netzwerklizenzen für Software verwalten können, die den Netzwerkverkehr, die Sicherheit und das Monitoring steuert .

Althergebrachte Lizenzierung

Jahrzehntelang war die unbefristete Lizenzierung sowohl von Hardwaregeräten als auch der zugehörigen Software die Regel. Switches und Router verfügen über ein grundlegendes, manchmal erweitertes Betriebssystem und eine Reihe von Anwendungen, die in der Firmware oder im Flash-Speicher abgelegt sind. Diese Software lässt sich aktualisieren oder auf die Werkseinstellungen zurücksetzen, aber sie ist immer spezifisch für das jeweilige Gerät. Ein Unternehmen mit zehn Switches hat dann zehn Betriebssysteme und Anwendungsplattformen zu verwalten – und zehn Lizenzen, die für die gesamte Lebensdauer des Geräts gelten.

Mit zunehmender Anzahl von Geräten wird es schwieriger, die Lizenzen zu verfolgen. Darüber hinaus sind Versionskontrolle sowie das Patching von Software eine Herausforderung und beeinträchtigen die Sicherheit. Die Sicherheit wird noch komplizierter, weil die Verwaltung des Benutzerzugriffs dezentral über Portfilter oder andere Regeln erfolgt. Dies kann zu Inkonsistenzen führen, die in Helpdesk-Tickets oder Sicherheitsaudits auftauchen können. Die dezentralisierte Routing-Verwaltung ist noch komplexer.

Ein weiteres Problem dieser Legacy-Struktur sind die nicht aufeinander abgestimmten Lebenszyklen von Hardware und Software. Dies ist nicht kosteneffizient. Um die Vorteile einer neuen Hardware- oder Softwareversion nutzen zu können, müssen Unternehmen oft beide Komponenten gleichzeitig aktualisieren, da sie in ein einziges Gerät integriert sind.

Von anderen Lizenzierungsmethoden lernen

In den letzten Jahren hat sich die Lizenzierung von Endnutzeranwendungen verändert. Die Zeiten sind vorbei, in denen für jede installierte Kopie von Microsoft Office oder Adobe Photoshop ein eigener Lizenzschlüssel benötigt wurde. Die moderne Anwendungslizenzierung basiert auf Abonnements.

Eine Herausforderung für Anbieter von Netzwerkmanagement-Software ist die Frage, wie sich ihre Produkte am besten zu Geld machen lassen in einer Welt, in der sich Services angesichts der Kundendichte, der Serviceverfügbarkeit und der gemeinsamen Nutzung von Data-Center-Ressourcen radikal und schnell verändern.

Diese Abonnements haben die folgenden Eigenschaften:

  • Sie lassen sich leichter anpassen, wenn sich die Zahl der Mitarbeiter ändert.
  • Sie lassen sich leichter nachverfolgen, um die Einhaltung von Branchenvorschriften zu gewährleisten.
  • Sie sind für eine vorhersehbare Abrechnung einfacher zu verfolgen.
  • Sie führen dazu, dass Unternehmen eher Opex-Ausgaben statt Capex-Ausgaben für verschiedene Teile der IT haben.

Microsoft Office 365 ist ein Beispiel dafür, wie sich die Lizenzierung von Endnutzeranwendungen verändert hat, und viele andere Anbieter von Anwendungen folgen diesem Beispiel. Als Nächstes kommt die Netzwerkmanagement-Software, was zum großen Teil auf SDN-Konzepte zurückzuführen ist.

Ein neues Lizenzierungssystem entwickelt sich

Der Übergang bei den Lizenzierungsmodellen für Netzwerke spiegelt die grundlegende Zusammensetzung von SDN wider: Die Entkopplung von Control-Plane und Data-Plane. Bei älterer Netzwerkhardware waren diese Funktionen in jedem Gerät integriert, was ein zentrales Konfigurationsmanagement unmöglich machte.

Der neuere Ansatz bietet grundlegende Funktionalitäten der Data Plane als Software auf dem Hardwaregerät, etwa Funktionen wie die Generierung von MAC-Adresstabellen auf einem Layer-2-Switch. Gleichzeitig werden die Dienste der Control Plane auf eine zentralere Plattform ausgelagert. Beachten Sie, dass die vereinfachten Hardwarekomponenten weniger kosten und weniger Aufmerksamkeit erfordern als ältere Geräte, da sie nur die Data-Plane-Software für grundlegende Funktionen enthalten.

Die Control-Plane-Software wird zu einem zentralisierten Management-Tool, das in der Lage ist, die Netzwerkfunktionen in integrierten lokalen und Cloud-basierten Netzwerken zu optimieren. Möglich macht dies ein richtlinienbasiertes Netzwerkmanagement, das über eine einzige Konsole verwaltet wird. Das richtlinienbasierte Netzwerkmanagement ist einfacher, kostengünstiger, flexibler und skalierbar.

Eine Herausforderung für Anbieter von Netzwerkmanagement-Software ist die Frage, wie sich ihre Produkte am besten zu Geld machen lassen in einer Welt, in der sich Services angesichts der Kundendichte, der Serviceverfügbarkeit und der gemeinsamen Nutzung von Data-Center-Ressourcen radikal und schnell verändern. Die Abonnementlizenzierung kann diese Herausforderung lösen und gleichzeitig eine Nachverfolgung ermöglichen. Lizenzen sind nicht mehr unbefristet und gelten nicht mehr für ein einzelnes Gerät mit einer bestimmten Firmware-/Softwareversion.

Um Unternehmen verstehen zu helfen, welche Lizenzen vorhanden sind und ob sie den Vorschriften entsprechen, können Netzwerkadministratoren Tools wie Blockchain evaluieren, um die Rückverfolgbarkeit und Zuordnung von Lizenzen zu verwalten.

Ein Blick in die Zukunft

Diese Änderungen in der Art und Weise, wie Unternehmen ihre Netzwerklizenzen verwalten, sind ziemlich radikal. Das gilt insbesondere für Organisationen mit älteren Netzwerken, deren Geräte dem Ende ihrer Lebensdauer entgegengehen. Die Einführung eines abonnementbasierten Lizenzierungsmodells für die Managementsoftware, die Switches, Router und andere Geräte steuert, bedeutet Änderungen bei der Netzwerkbudgetierung, dem Erwerb, der Verwaltung und mehr.

Die Umstellung von dezentralem Netzwerkgerätemanagement auf SDN erfordert eine sorgfältige Planung, und das gilt auch für die Verwaltung der Netzwerklizenzierung und der damit verbundenen Kosten. Viele der bewährten Verfahren für abonnementbasierte Endanwendersoftware bieten Anhaltspunkte für die Verwaltung der Finanzen bei der Lizenzierung des Netzwerkmanagements.

Die Lizenzlandschaft verändert sich

Die Cloud-orientierte Lizenzierung auf Abonnementbasis wird die IT-Planung und die Ausgaben weiterhin beeinflussen. Es ist leicht zu erkennen, wie die Abonnementlizenzierung zu einem integralen Bestandteil der Bereitstellung von Netzwerksoftware wird, sobald Unternehmen die Vorteile von SDN und der Trennung von Control- und Data-Plane erkennen.

Netzwerkgeräte werden wahrscheinlich weiterhin mit grundlegenden Funktionen für die Data Plane ausgeliefert. Die Funktionen der zentralisierten Netzwerkmanagement-Software – oder Control Plane – werden sich jedoch weiterentwickeln.

Die Lizenzierung dieser Netzwerkanwendungen muss die primären Attribute der Cloud widerspiegeln, nämlich Flexibilität, Skalierbarkeit und tatsächlich erfasste Nutzung für ein Pay-as-you-go-Kostenmanagement.

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