Wie Sie die Hyper-V-Fenstergröße in Windows 11 einstellen
Die richtige Fenstergröße in Hyper-V-VMs ist entscheidend für Produktivität. Während Basissitzungen feste Einstellungen erfordern, bieten erweiterte Sitzungen flexible Anpassungen.
Hyper-V-VMs arbeiten in einem Fenster auf einem Windows 11-Desktop. Daher ist es für IT-Administratoren unerlässlich, die richtige Fenstergröße festzulegen, um Produktivität und eine funktionsfähige Workstation zu gewährleisten.
Eine falsch dimensionierte Fenstergröße kann die Benutzererfahrung drastisch beeinträchtigen und sogar die Funktionalität von Geschäftsanwendungen einschränken. Es ist zwar nicht schwierig, die richtige Größe für eine virtuelle Maschine (VM) festzulegen, aber für alle VM-Sitzungen ist dies unerlässlich.
Als VM-Administrator müssen Sie die Anforderungen jeder Art von VM-Sitzung bewerten und sicherstellen, dass sie die richtige Größe haben.
Warum ist die richtige Fenstergröße für VMs wichtig?
Es gibt mehrere Gründe, warum die Auswahl der richtigen Fenstergröße für Ihre VMs so wichtig ist. Ein zu großes Fenster kann dazu führen, dass Teile des Bildschirms abgeschnitten werden und Teile der Benutzeroberfläche fehlen, wie in Abbildung 1 dargestellt.
Unten sehen Sie, dass das Fenster durch die Taskleiste des Hosts – dem Computer, auf dem die VM über Hyper-V ausgeführt wird – abgeschnitten ist. Teile der Benutzeroberfläche der VM, wie die Taskleiste und ein Teil des Startmenüs, fehlen in der Benutzeroberfläche der VM. Dies macht die Verwendung der VM unglaublich schwierig.
Abbildung 1: Das ist ein Beispiel für eine Hyper-V Windows 11-Sitzung mit einem Fenster in falscher Größe.
Ein weiteres Problem bei der Auswahl der falschen Größe ist eine zu kleine Fenstergröße, die zu Anwendungsfehlern führt, da die Sitzung die Mindestauflösungsanforderungen nicht erfüllen kann. Diese Anforderungen können für die gesamte Anwendung oder für bestimmte Funktionen innerhalb der Anwendung gelten. Selbst wenn die Fenstergröße die Anwendungsfunktionen nicht einschränkt, kann sie dazu führen, dass Texte oder Bilder schwer lesbar und sichtbar sind.
Wie wählen Sie die richtige Fenstergröße für Hyper-V-VMs aus?
Zunächst ist es wichtig, die Auflösung Ihres Host-Bildschirms zu kennen. Diese finden Sie, indem Sie mit der rechten Maustaste auf den Desktop klicken und auf Anzeigeeinstellungen klicken. Hier finden Sie Ihre Bildschirmauflösung. Abbildung 2 zeigt, dass die Auflösung 1920 x 1080 (Full HD) beträgt.
Abbildung 2: Die Anzeigeeinstellungen einer Desktop-Sitzung sind auf HD-Auflösung eingestellt.
Aufgrund dieser Werte sollten Sie niemals eine Auflösung von mehr als 1920 x 1080 wählen, da sonst Teile der Benutzeroberfläche abgeschnitten werden. 1366 x 768 ist eine häufig genutzte Auflösung, gängig sind aber auch 1920 x 1080, WQHD (2560 x 1440) oder 4K (3840 x 2160). Oft wird auch mit einer Skalierung (125 Prozent, 150 Prozent) auf hochauflösenden Displays gearbeitet. Deshalb kann es auch bei korrekter Auflösung zu abgeschnittenen Fenstern kommen.
Wenn Sie Ihre Sitzung mit aktivierter erweiterter Sitzung verbinden, empfiehlt Hyper-V Ihnen eine geeignete Fenstergröße für die jeweilige Bildschirmauflösung. Die Methode zum Festlegen der Hyper-V-VM-Auflösung hängt davon ab, ob es sich um eine Basis- oder eine erweiterte Sitzung handelt.
Anpassen der Auflösung einer Basis-Hyper-V-VM-Sitzung
Eine Basissitzung unterscheidet sich erheblich von einer erweiterten Sitzung, da sie nicht das RDP-Protokoll verwendet und eine Verbindung zur VM-Konsole herstellt. In einer Basissitzung werden die Größenänderung des Fensters, die lokale Zwischenablage und lokale Drucker nicht unterstützt. Außerdem gibt es in einer Basissitzung keine USB- und Soundumleitung. Um zwischen dem erweiterten und dem Basismodus zu wechseln, können Sie auf dieses Symbol in der oberen Leiste klicken, das in Abbildung 3 dargestellt ist.
Abbildung 3: Das Symbol befindet sich in der Hyper-V-Sitzung und mit dem können Sie zwischen dem erweiterten und dem Basis-Modus wechseln.
Sie können auch zum Menü Ansicht navigieren und den erweiterten Modus ein- und ausschalten.
Einige VMs, wie beispielsweise Linux-VMs oder ältere Windows-VMs, unterstützen den erweiterten Modus nicht und stellen automatisch eine Verbindung zum Basismodus her. Um die Fenstergröße für den Basismodus festzulegen, müssen Sie die Videoausgabe für die VM ändern. Dies können Sie mit PowerShell auf dem Host tun, auf dem die VM ausgeführt wird. Stellen Sie sicher, dass die VM ausgeschaltet ist und Sie über Administratorrechte in PowerShell verfügen, indem Sie den folgenden Befehl ausführen:
Geben Sie anstelle des Parameters VMName den Namen der VM ein, deren Auflösung Sie ändern möchten. Sie können auch die gewünschte Auflösung eingeben. Im Beispiel ist dies 1366 x 768. Es ist auch möglich, die Fenstergröße und Auflösung Ihrer VM innerhalb der VM zu ändern, indem Sie zu den Anzeigeeinstellungen gehen. Der PowerShell-Befehl funktioniert auf Linux- und Windows-VMs.
Seit Windows Server 2019 beziehungsweise Windows 10 1809 lässt sich die Auflösung auch über die GUI des Hyper-V Manager ändern. Navigieren Sie dazu auf VM-Einstellungen\Hardware\Videoadapter.
Anpassen der Auflösung einer erweiterten Hyper-V-VM-Sitzung
Wenn Sie innerhalb von Hyper-V eine Verbindung zu einer modernen Windows-VM herstellen, erhalten Sie standardmäßig eine erweiterte Sitzung. Eine erweiterte Sitzung verwendet das Remote Desktop Protocol (RDP), um eine Verbindung mit dem Desktop der VM herzustellen. Dadurch stehen Ihnen alle Vorteile von RDP für die VM-Verbindung zur Verfügung, wie etwa die Größenänderung des Fensters und der Zugriff auf die lokale Zwischenablage und den lokalen Drucker. Erweiterte Sitzungen können auch auf Linux-VMs verwendet werden, erfordern jedoch die Installation und Einrichtung von XRDP.
Eine Basissitzung unterscheidet sich erheblich von einer erweiterten Sitzung, da sie nicht das RDP-Protokoll verwendet und eine Verbindung zur VM-Konsole herstellt.
Wenn Sie eine Verbindung zu einer erweiterten Sitzung herstellen, werden Sie aufgefordert, die Auflösung für die Sitzung auszuwählen, wie in Abbildung 4 dargestellt. Wenn Sie die Optionen erweitern, können Sie die Auflösung auch speichern, damit Ihnen diese Frage bei der nächsten Verbindung mit der VM nicht erneut gestellt wird.
Abbildung 4: Das Popup-Fenster für die Anzeigeeinstellungen auf einer erweiterten Hyper-V-VM bietet die Option, die Größe der Sitzung zu ändern.
In diesem Fenster können Sie auch auswählen, ob die lokale Zwischenablage und die lokalen Drucker an die VM weitergeleitet werden sollen. Nach dem Herstellen der Verbindung mit der VM können Sie die Fenstergröße auf verschiedene Weise ändern. Sie können den Vollbildmodus auswählen, indem Sie auf das Symbol zum Erweitern des Fensters in der oberen rechten Ecke des Bildschirms klicken. Da es sich um eine erweiterte Sitzung handelt, können Sie auch die Größe des Fensters ändern. Dadurch wird automatisch die Auflösung der VM angepasst, wie in Abbildung 5 dargestellt.
Abbildung 5: Die automatische Größenanpassungsfunktion, die die erweiterten Sitzungen von Hyper-V bieten, behebt Probleme mit einer falsch dimensionierten Desktop-Oberfläche.
Selbst eine zu große oder zu kleine Auflösung lässt sich in einer erweiterten Sitzung leicht beheben, indem Sie die Größe des Fensters ändern.
Anpassung der Fenstergröße in Hyper-V
Hyper-V-VMs laufen in einem Fenster auf dem Windows-Desktop, daher ist die richtige Fenstergröße entscheidend für Bedienbarkeit und Produktivität. Zu große oder zu kleine Auflösungen können dazu führen, dass Teile der Benutzeroberfläche fehlen oder Anwendungen nicht korrekt funktionieren. In Basissitzungen muss die Auflösung per PowerShell oder in den Anzeigeeinstellungen gesetzt werden, während in erweiterten Sitzungen mit RDP die Fenstergröße flexibel angepasst und zusätzliche Funktionen wie Zwischenablage oder Drucker genutzt werden können.