Dieser Artikel ist Teil unseres Guides: Backups richtig planen und umsetzen

Optionen für das Backup von SAP HANA in Microsoft Azure

SAP HANA kann in Microsoft Azure betrieben werden. Das beeinflusst gleichzeitig die Backup-Strategie. In diesem Beitrag zeigen wir, auf was IT-Verantwortliche achten müssen.

Wer SAP HANA in Microsoft Azure betreibt, muss die Datensicherung in seine Strategie einplanen. Idealerweise sollte die eingesetzte Sicherungslösung für SAP HANA zertifiziert sein.

Man kann die Daten über mehrere Wege sichern. Microsoft empfiehlt die Sicherung mit Azure Backup. Mit diesem Dienst lassen sich lokale Server sowie Cloud-Dienste und virtuelle Computer in Microsoft Azure sichern.

SAP HANA wird in Microsoft Azure über virtuelle Computer bereitgestellt. Hier ist die Sicherung mit Azure Backup sinnvoll. Der Service ist dabei für die Datensicherung von SAP HANA zertifiziert. Die Einrichtung von Azure Backup für die Sicherung von SAP HANA beschreibt Microsoft auf seiner Website.

Abbildung 1: SAP HANA kann in Azure betrieben und über Azure Backup gesichert werden.
Abbildung 1: SAP HANA kann in Azure betrieben und über Azure Backup gesichert werden.

Die zweite Variante ist die Sicherung von SAP HANA auf virtuellen Datenträgern. Die dritte Möglichkeit besteht darin, die SAP HANA-Sicherung in Azure Blob Storage abzulegen.

Ein einzelner Blob ist zwar auf 1 TB beschränkt, die Gesamtkapazität eines Blob-Containers liegt derzeit aber bei 500 TB. Weniger häufig verwendete Daten (Cold Data) können bei der Blob-Speicherung der Datensicherung sinnvoll sein. Das kann einiges an Kosten sparen.

Für zusätzliche Sicherheit lässt sich ein georepliziertes Speicherkonto einrichten, um SAP HANA-Backups zu speichern.

Für die Datensicherung bietet SAP eine API an, mit der Dritthersteller Daten aus SAP HANA zur Sicherung auslesen können. Zur Verwaltung von Backup/Restore auf Dateiebene ist ein dateibasiertes Backup über SAP HANA Studio oder über SAP HANA SQL-Anweisungen möglich.

Eine weitere Variante zur Sicherung von SAP HANA in der Cloud besteht darin, eine NFS-Freigabe auf Basis von Azure NetApp Files (ANF) zu verwenden. Allerdings kann diese Art der Sicherung deutlich teurer sein, als zum Beispiel die Sicherungsdaten direkt auf einer nativen NFS-Freigabe in Microsoft Azure zu speichern.

Abbildung 2: SAP HANA-Backups lassen sich ebenfalls Azure Blob Storage sichern.
Abbildung 2: SAP HANA-Backups lassen sich ebenfalls Azure Blob Storage sichern.

Datensicherung von SAP HANA auf virtuellen Festplatten

Teilweise wird die Sicherung von SAP HANA auf virtuellen Festplatten (VHD) abgelegt. Hier muss allerdings einiges beachtet werden. Ein virtueller Datenträger ist als dauerhaftes Sicherungsmedium nicht immer geeignet, vor allem, wenn es mit einem virtuellen Computer verbunden ist.

Eine Azure-VM hat eine Begrenzung bei der Anzahl der Datenträger, die sich anschließen lassen. Diese Grenze muss man bei der Gesamtzahl der Festplatten berücksichtigen. Werden Sicherungsdateien auf den Datenträgern gespeichert, die ebenso für SAP HANA bereitstehen, kann es passieren, dass keine Kapazität zur Speicherung von Backup-Dateien vorhanden ist.

Einzelne VHDs für SAP HANA-Backups lassen sich in einem dedizierten Backup-Speicherkonto unterbringen. Dieses kann zusätzlich georepliziert werden. Alternativ lassen sich die VHDs, die SAP HANA-Backups speichern, auf ein georepliziertes Storage-Konto kopieren. Auch das Kopieren auf ein Storage-Konto in einer anderen Region kann sinnvoll sein.

Backups auslagern

Unabhängig davon, wo die Daten von SAP HANA gespeichert werden, sollte man Sicherungsdaten auslagern. Backups sollten auch dann zur Verfügung stehen, wenn der Primärspeicher verloren geht. Löscht jemand versehentlich ein Volume oder Snapshot, sind die Sicherungsdaten verloren, wenn diese nicht ausgelagert wurden.

Viele Unternehmen wollen darüber hinaus sicherstellen, dass die Sicherungsdaten an einem anderen Standort oder in einem anderen Rechenzentrum abgelegt werden.

Viele Unternehmen wollen Backups auf einem zweiten Medientyp speichern, um die 3-2-1-Backup-Regel einzuhalten. Hier kann es sinnvoll sein, auf ein zweites System zu setzen. In den meisten Fällen sollen nur die aktuellsten Backups im Primärspeicher aufbewahrt werden. Ältere Sicherungen lassen sich problemlos in anderen Datenspeichern ablegen, was zusätzlich Kosten einspart.

Ein Snapshot-basiertes Backup von SAP HANA enthält das komplette Datendateisystem zum Zeitpunkt der Sicherung. Log-Backups werden von SAP HANA automatisch in einem vorher festgelegten Ordner gespeichert. Die Datensicherung einer Datenbank ist sinnvoll, um die Datenbank bis zu dem Zeitpunkt wiederherzustellen, an dem die Sicherung erstellt wurde. Die Protokollsicherung ist erforderlich, um die Daten bis zu einem bestimmten Zeitpunkt wiederherzustellen. Ohne Log-Sicherungen ist eine Vorwärtswiederherstellung nicht möglich.

Azure Backup Reports und Backup Explorer

Mit Azure Backup Reports (Azure Backup-Berichte) können Unternehmen ihren Backup-Bedarf prognostizieren, Backups überwachen und Informationen für Audits sammeln. Die Azure-Funktion bietet einen erweiterten Zugriff auf die Sicherungsfunktionen in Microsoft Azure. Die durch Backup Reports ermöglichte Berichterstellung wird ebenfalls von allen virtuellen Maschinen in Azure unterstützt. Auch Azure SQL und SAP HANA/ASE, die auf Azure VMs verwendet werden, können Azure Backup Reports nutzen. Azure Backup Reports basieren auf Azure Monitor Logs und Azure Workbooks.

Eine weitere Neuerung, die Azure Backup in Zusammenarbeit mit SAP HANA unterstützt, ist der Backup Explorer. Dieser Dienst dient der Echtzeit-Überwachung der Datensicherungen in Microsoft Azure. Backup Explorer hat vor allem die Aufgabe, generell die Sicherung zu überwachen und die Backups zu analysieren. Beispiel dafür sind zum Beispiel Abfragen, mit denen sich überprüfen lässt, wieviel Speicherplatz eine Sicherung verbraucht, oder ob VMs keine erfolgreiche Datensicherung durchführen können. Statistiken lassen sich damit ebenfalls abfragen.

Fazit

Wer seine SAP-Daten in Microsoft Azure sichern möchte, ist mit Azure Backup und den flankierenden Diensten Backup Reports und Backup Explorer gut bedient. Parallel kann man außerdem mit Snapshots und manuellen Backups arbeiten. In den meisten Fällen wird die Integration in Azure Backup der optimale Weg sein, um SAP in Azure zu sichern. Denn hier profitieren Unternehmen von allen Vorteilen, die Microsoft mit Azure Backup bietet.

Nächste Schritte

SAP HANA und S/4HANA zu Microsoft Azure migrieren.

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