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Hyperkonvergente Software: Acht Dinge, die man wissen muss

Lohnt sich eine HCI-Plattform im Eigenbau? Der Artikel beantwortet häufige Fragen zum Kauf von hyperkonvergenter Software und ihre Vor- und Nachteile.

Hyperkonvergente Software ist eine Option, wenn man die Vorteile einer hyper-converged Infrastructure (HCI) ausnutzen möchte. Der Pluspunkt: Im Vergleich zu üblichen HCI-Appliances ist man mit hyperkonvergenter Software bei den Hardwareoptionen deutlich flexibler.

Mit Software-only HCI lassen sich möglicherweise Kosten senken und gleichzeitig die Gesamtflexibilität sowohl der ursprünglichen Hardwarekomponenten als auch der Systemerweiterung erhöhen. Wachstumsorientierte Anforderungen lassen sich leichter umsetzen. Zusätzlich zu diesen und anderen Vorteilen hat eine reine HCI-Software allerdings auch Nachteile.

Diese FAQ beantworten häufig gestellte Fragen zu hyperkonvergenter Software.

Was ist hyperkonvergente Software?

Hyperkonvergente Software ist eine spezielle Virtualisierungs-Plattform, die einen Commodity-Server in eine hyperkonvergente Appliance verwandelt – mit Compute, Storage und Server-Virtualisierung in einem Paket.

Muss man neue Hardware kaufen, um HCI nur auf Softwarebasis zu betreiben?

Nein, man kann vorhandene Server- und Netzwerkhardware verwenden. Allerdings sollten man sicherstellen, dass die vorhandene Hardware robust genug ist, um den Anforderungen der Virtualisierung und der geplanten Anwendung gerecht zu werden. IT-Verantwortliche sollten sich vergewissern, dass die Software, die man kaufen möchte, mit der vorhandenen Hardware funktioniert. Die meisten HCI-Softwareanbieter stellen eine Liste mit geeigneter Hardware bereit.

Was sind die Hauptvorteile von Software-only HCI?

Der wichtigste Vorteil von Software-only HCI besteht darin, dass man die Hardwareoptionen und -konfigurationen auswählen kann, die am besten den Anforderungen des Unternehmens entsprechen. Man muss nicht das nehmen, was ein HCI-Appliance-Anbieter in einer All-in-One-Box bereitstellt. Damit verbunden ist ein weiterer Vorteil: Organisationen haben die Möglichkeit, eine der Ressourcen von Compute, Storage und Networking individuell – und nicht als Einzelblock-Upgrade – zu erweitern.

Was sind die größten Nachteile beim Aufbau einer Software-only HCI-Plattform?

Wenn man sich für HCI-Software und bestehende oder neue Hardware entscheidet, verlieren man die Vorteile einer HCI-Appliance beim Support. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Standzeit gegenüber HCI-Appliances erhöht wird, da es nicht mehr darum geht, eine Appliance einfach in das Netzwerk einzustecken und dem Ressourcen-Pool hinzuzufügen.

Muss man sich mit einem Vendor Lock-in auseinandersetzen?

Mit hyperkonvergenter Software, die man kauft: ja. Wenn IT-Verantwortliche eine HCI-Plattform erst einmal in Betrieb haben, ist das Hinzufügen von HCI-Software, die nicht auf die Hardware- und Workload-Anforderungen abgestimmt ist, eine große Herausforderung. Man ist jedoch nur an die Hardwareliste gebunden, die der Softwarehersteller unterstützt.

Lässt sich mit HCI-Software Geld sparen?

Wenn man vorhandene Hardware verwendet, lässt sich etwas Geld sparen. Allerdings müssen trotzdem Lizenzgebühren für die Software bezahlt werden. Wenn man die komplette Hardware neu kauft und die Lizenzgebühren hinzufügt, ist es unwahrscheinlich, dass man viel Geld spart.

Kann man Software-defined Storage-Produkte (SDS) und einen Hypervisor für ein Software-only HCI-System kaufen?

Nicht wirklich, da man den Hyper-Aspekt von HCI vermissen würden. Alle Komponenten einer HCI-Plattform sind so konzipiert oder modifiziert, dass sie zusammenwirken, um ein Single-Panel-Management und eine einfache Bereitstellung zu ermöglichen. Das gilt für hyperkonvergente Software und HCI-Appliances. Wenn man einen talentierten Programmierer hat und die Änderung des Software-defined Storage und Hypervisors nicht gegen die Lizenzvereinbarungen verstoßen, ist es möglich, aber unpraktisch.

Von welchen Anbietern kann ich hyperkonvergente Software beziehen?

Die meistgenutzte HCI-Software stammt von VMWare – mit einem vSphere-Stack, der vSAN als Kernstück hat. Nutanix vertreibt zwar Appliances, stellt aber auch seine HCI-Software als kostenlosen Download oder als Paket für alle wichtigen Serverplattformen zur Verfügung. Maxta verkauft seine MxSP-Software als eigenständige HCI-Software. Red Hat kam 2017 mit einer eigenen Suite auf Basis von Red Hat Enterprise Linux auf den Markt. Sie wurde so modifiziert, dass sie als HCI-Paket genutzt werden kann. Microsoft hat die HCI-Funktionalität in Windows Server 2016 hinzugefügt – basierend auf der Funktion Storage Spaces Direct.

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