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Wie Unternehmen ihre digitale Wettbewerbsfähigkeit stärken

Unabhängig von Branche und Unternehmensgröße kommt kein Wirtschaftsbereich mehr ohne eine durchdachte digitale Strategie aus. Doch wie gestaltet man diese?

Immer mehr Unternehmen setzen bei ihrer Digitalstrategie auf Cloud first. Das zumindest zeigt der KPMG Cloud Monitor 2022. Für die wenigen Betriebe (16 Prozent), die entweder noch über eine Cloud-Transformation nachdenken, gerade daran arbeiten oder sich mit dem Thema noch nicht befasst haben, erhöht das den Druck. Wer nicht an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen möchte, kommt um Cloud-Umgebungen kaum herum. Sie sind in vielen Fällen die Basis für die digitale Geschäftsmodellentwicklung. Außerdem lassen sich in der Cloud einige Prozesse flexibler und günstiger abwickeln als in klassischen On-Premises-Umgebungen.

Ein Grund, warum einige Firmen bei Digitalprojekten wie der Cloud-Transformation den Anschluss zu verlieren drohen, sind überforderte IT-Abteilungen. Am technischen Verständnis mangelt es zwar nicht, dafür aber an Kapazitäten. Einerseits das Tagesgeschäft aufrecht zu halten und die Support-Anfragen der Mitarbeiter abwickeln, anderseits an Digitalisierungsprojekten arbeiten und das Geschäft weiterentwickeln, sind an sich schon genug Anforderungen. Gesellen sich dazu noch der Fachkräftemangel und krankheitsbedingte Ausfälle, wird aus genug möglicherweise zu viel. Damit das nicht passiert, können Unternehmen Digitalisierungsprojekte in Kooperation mit einem Managed Services Provider (MSP) durchführen.

Managed Services: Assessment und Partnerwahl

Bevor Firmen eine Managed-Services-Infrastruktur aufbauen, gilt es einige Fragen zu klären. Denn nicht bei allen Unternehmen machen Managed Services Sinn beziehungsweise lassen sich standardisierte Managed Services direkt aufbauen und in vorhandene Strukturen integrieren. Um das zu klären, bietet sich ein sogenanntes On-Track-Assessment an. Dabei prüft der Dienstleister, welche Voraussetzungen für Managed Services in einem Unternehmen bereits gegeben sind. Im Anschluss stellen das Unternehmen und der MSP gemeinsam einen Projektplan auf, in dem Ziele und Leistungsinhalte aufeinander abgestimmt werden. Mit dem Assessment lässt sich die Frage beantworten, ob man die gestellten Anforderungen mit Standard-Services abwickeln kann, oder ob modulare Pakete notwendig sind. Damit neben dem ersten Assessment auch das Gesamtprojekt ein Erfolg wird, gilt es den richtigen MSP auszuwählen. Doch worauf ist dabei zu achten? 

Ein professioneller Dienstleister denkt nicht in Applikationen und Prozessen, sondern End-to-End. Ob bei der ersten Bestandsaufnahme, der eigentlichen Migration der Daten und Workloads oder beim Betrieb und der Wartung der Umgebung, das große Ganze und die vereinbarten Ziele stehen im Fokus. Außerdem kann ein kompetenter Dienstleister stets auf ausreichend Servicepersonal zurückgreifen, um die Projektanforderungen abzubilden.

Das Standardrepertoire zur Unterstützung bei der Planung, Durchführung und Betreuung von Digitalinitiativen bieten im Grunde alle MSP an. Da Firmen jedoch sehr individuell aufgebaut sein können, muss das Lösungsportfolio bisweilen ähnlich diversifiziert ausfallen. Deswegen bieten erfahrene Dienstleister neben Standardleistungen noch modulare Services an.

Mit modularen Services individuelle Bedarfe abdecken

Die granular aufgestellten modularen Pakete können beinhalten: Sicherheits- und Backup-Services, FinOps oder Ausbildungseinheiten, um die Belegschaft im Umgang mit neuen Umgebungen und Applikationen zu schulen. Als Arbeitsplatzservices stehen Mobilitäts- und Lifecycle-Dienste zur Verfügung. Mit Data-Center-Services bieten Managed Services Provider beispielsweise (Cloud-) Infrastrukturprojekte an. Grundlegender technischer Support oder ein Service Desk lassen sich ebenfalls umsetzen. Unter Commercial-Services fallen Module für das IT-Asset-Management oder Digital-Supply-Chain-Anwendungen.

Abseits der technischen Services bieten MSP auch Beratungen zu Verträgen und Lizenzen an. Dadurch lassen sich Kostenoptimierungen aufdecken. Beim Adoption- und Change-Management kann der MSP ebenfalls unterstützen. Ein erfahrener Dienstleister besitzt die Kompetenzen, die Belegschaft eines Kundenunternehmens für neue Technologien zu sensibilisieren. Denn nur wenn die Mitarbeiter den Mehrwert eines Digitalprojekts wie der Cloud-Transformation erkennen, nehmen sie die Neuerungen auch an. Abgerundet wird das modulare Portfolio häufig durch Analytics und Performance-Services. Damit lässt sich die Funktionalität langfristig sicherstellen. Betriebe können aus den modularen Angeboten flexibel die Pakete auswählen, die für ihr alltägliches Geschäft am sinnvollsten erscheinen. 

Doch auch das differenzierteste Portfolio verliert an Relevanz, wenn es sich nur an eine bestimmte Klientel richtet. Die Skalierbarkeit ist genauso wichtig wie die Modularität. Ob der Kunde ein multinationaler Konzern mit weltweit mehreren tausend Angestellten ist oder ein inhabergeführter Familienbetrieb darf für den MSP keinen großen Unterschied machen. Ein fähiger Dienstleister hat für alle Unternehmen valide Lösungen parat. 

Auf Referenzen und Erfahrungen achten

Neben technischen Kompetenzen und Markt-Know-how können erfahrene Dienstleister außerdem umfangreiche Projekterfahrung und Referenzen vorweisen. Managed Services wirken sich auf verschiedene Unternehmensbereiche aus. Erfahrung ist ein guter Indikator dafür, dass ein Dienstleister mit den Anforderungen einer Digitalinitiative zurechtkommt und stets genug Ressourcen bereitstellt. 

 Roland Walther, SoftwareONE Deutschland GmbH

„ Bevor Firmen eine Managed-Services-Infrastruktur aufbauen, gilt es einige Fragen zu klären. Denn nicht bei allen Unternehmen machen Managed Services Sinn beziehungsweise lassen sich standardisierte Managed Services direkt aufbauen und in vorhandene Strukturen integrieren.“

Roland Walther, SoftwareONE Deutschland GmbH

Unabhängig von der Größe oder der Branche müssen sich alle Unternehmen mit der Digitalisierung und technischen Transformationsprozessen befassen. Ob aus Zeit- oder Personalmangel: Manchen Betrieben fällt es schwer, diese Transformationen umzusetzen. Managed Service Provider können ihnen die Digitalisierung teilweise abnehmen. Mit nativen Cloud-Lösungen als Managed Service beispielsweise legen Betriebe die Basis für weiterführende Digitalprojekte, ohne selbst umfangreiche IT-Ressourcen bereitstellen zu müssen.

Über den Autor:

Roland Walther ist Department Manager Services bei der SoftwareONE Deutschland GmbH. Er ist seit 2001 für das Unternehmen tätig und hatte verschiedene Positionen inne, wie Service Manager oder Transition Manager. Heute ist Roland Walther für die kontinuierliche Weiterentwicklung des Managed-Services-Angebots von SoftwareONE verantwortlich.

 

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.

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