ra2 studio - Fotolia

Komplexe Datenbanken mit einer zentralen Plattform verwalten

Mit dem Einsatz verschiedener Datenbanken und Standards erhöht sich auch die Komplexität der Datenbankverwaltung. Eine zentrale Plattform sorgt für Überblick.

Unternehmen, die regen Gebrauch unterschiedlicher Datenbanksysteme machen, stehen vor einem Dilemma. Die Aufrechterhaltung von Datenbank-Service-Levels, die bereits bei der Nutzung einer einzelnen Plattform schwer zu bewerkstelligen sind, wird in einer Umgebung mit mehreren Plattformen deutlich komplizierter. Wie ist die gleichzeitige Verwaltung verschiedener Systeme für Datenbankadministratoren (DBA) dennoch zu stemmen?

Komplexe Umgebungen binden Personal

Jeder Anbieter einer Datenbankplattform stellt in der Regel eigene Werkzeuge zur Verwaltung. Diese unterscheiden sich jedoch in ihren Funktionen und ihrer Bedienbarkeit. Um Probleme in einer Datenbank zu lösen, sind daher andere Schritte und Werkzeuge nötig als in der nächsten Datenbank. Im Notfall kann das Beheben wertvolle Zeit kosten und definierte Service-Level verletzen.

Für Datenbankadministratoren erhöht sich der Trainingsaufwand in der Arbeit mit unterschiedlichen Datenbanken, zum einen, um erstmalig in das jeweilige System eingewiesen zu werden, zum anderen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Solche Experten, die alles können, sind rar. Haben Unternehmen einen vor Ort, wird die Arbeitskraft vollends an das Datenbankmanagement gebunden. Für das Budget ist dies eine unnötige Belastung.

Zentrale Plattform sorgt für Überblick

Um dieses Szenario zu umgehen, können Unternehmen ihre Datenbankverwaltung auf einer zentralen Plattform bündeln. Diese ermöglicht es Administratoren, Datenbanken, ihre Performance und Integrität in einer einzigen, umfassenden Ansicht zu überwachen und Aufgaben zu standardisieren.

Eine Lösung zum plattformübergreifenden Management von Datenbanken sollte gängige Standards, zum Beispiel Oracle, SQL Server, DB2 und Sybase, unterstützen. Damit kann das Unternehmen für jede Datenbankanwendung die jeweils passende Plattform auswählen, ohne auf Diagnosefähigkeiten verzichten zu müssen, die bei dem Einsatz von Single-Platform-Monitoring-Lösungen auftreten.

Ein positiver Nebeneffekt ist, dass Datenbankentwickler damit weniger herstellergebunden sind. Eine plattformübergreifende Datenbankadministration bietet vielmehr alle Vorzüge proprietärer Lösungen. Darüber hinaus gewährleistet sie schlanke, automatisierte Datenbankprozesse. Mit dem Wegfall redundanter Tätigkeiten können sich Administratoren vermehrt strategischen Aufgaben zuwenden.

Auswahlkriterien

Bei der Wahl des Management-Tools sollten Unternehmen darauf achten, dass es neben den Grundfunktionen wie der Verwaltung von Benutzern, Rollen, Infrastruktur und Dienstprogrammen sowie routinemäßigen Wartungsaufgaben und Health-Check-Berichten auch eine plattformübergreifende Überwachung der Datenbank-Performance bietet.

Um eine höchstmögliche Synergie sicherzustellen, sollte es komplexe und redundante Aufgaben wie etwa Schemavergleiche, Skriptausführungen, die Erstellung und Verteilung von Berichten sowie die Prüfung von Anwendungscode und die Batch-Optimierung von SQL-Statements über alle genutzten Datenbanken hinweg beherrschen.

Außerdem ist es hilfreich, wenn die Lösung über eine Echtzeitdiagnose verfügt, mit der Administratoren bis auf die einzelne Datenbankebene aufschlüsseln, das Datenbankprogramm verfolgen, Basislinien standardisieren und anormale Aktivitäten identifizieren können. So lassen sich die Ursachen einer verringerten Datenbankleistung schnell identifizieren und beheben sowie Probleme proaktiv angehen. Selbstverständlich ist bei der Wahl der plattformübergreifenden Datenbankverwaltung darauf zu achten, dass sich neue Datenbanken beziehungsweise Plattformen leicht in das bestehende Ökosystem einbinden lassen.

Verbesserte Zusammenarbeit

Neben der einheitlichen Verwaltung verschiedener Plattformen dient das Management-Tool auch der besseren Zusammenarbeit der Datenbankadministratoren untereinander. Es vereinfacht sowohl die Datenvorbereitung und -bereitstellung als auch ihre Freigabe.

Besonders zum Zuge kommt die hohe Kollaborationsfähigkeit, wenn beispielsweise Datenanalysten zusammen mit Administratoren auf einen Datenpool innerhalb eines Projekts zugreifen müssen. Hier unterstützt die Lösung die parallele Arbeit an mehreren Datenbanken. Mit dem Zusammenwirken verschiedener Expertengruppen erhöht das Unternehmen nicht nur die Effizienz seiner Projekte, indem es notwendige Informationen allen Beteiligten zur Verfügung stellt, es sorgt auch für eine erhebliche Zeitersparnis, da der Projektablauf flüssiger abläuft.

Einbindung von Drittsystemen

Besonderes Augenmerk sollten Unternehmen auf die Möglichkeiten bei der Steuerung von Benutzerrechten legen. Üblicherweise arbeitet jedes Datenbanksystem hier mit seiner eigenen Methode. Eine Plattform zur Verwaltung komplexer Datenbankumgebungen sollte allerdings zusätzlich eine Verbindung mit einer im Markt etablierten Nutzerverwaltung, zum Beispiel Microsoft Active Directory, herstellen können. So lassen sich redundante Strukturen vermeiden und die Zugriffssicherheit der Datenbanken erhöhen, da Änderungen in der Benutzerstruktur der Datenbanken sofort in Kraft treten.

Ales Zeman, Quest Software

„Neben der einheitlichen Verwaltung verschiedener Plattformen dient das Management-Tool auch der besseren Zusammenarbeit der Datenbankadministratoren untereinander.“

Ales Zeman, Quest Software

Da die meisten Unternehmen schon lange über heterogene und komplexe Datenbankumgebungen verfügen, sollten IT-Entscheider über eine effizientere Verwaltung nachdenken. Denn mit Zunahme der Datenbanknutzung steigt auch die Arbeitsbelastung der Administratoren. Da Unternehmen ihre Geschäftsentscheidungen ohne eine fundierte Datenbasis nicht treffen können, ist die stabile Funktion ihrer Datenbanken essenziell. Informationsbeschaffung und -verwaltung ist lange kein IT-Thema mehr. Es ist längst eine existentielle Frage für den zukünftigen Erfolg – und damit ein zentrales Element in einem Unternehmen, an dem nicht an der falschen Stelle gespart werden darf.

Über den Autor:
Ales Zeman ist Sales Engineering Manager for Central Europe bei Quest Software.

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder und entsprechen nicht unbedingt denen von ComputerWeekly.de.

Nächste Schritte

Sechs Best Practices für eine Oracle-Datenbankoptimierung.

Vergleich von NoSQL-Datenbanken: MongoDB versus Cassandra.

Kostenloses E-Handbook: Einführung in Graphdatenbanken.

Erfahren Sie mehr über Datenbanken

ComputerWeekly.de
Close