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IT-Monitoring: IT-Probleme proaktiv erkennen und vermeiden

Mit der Komplexität der IT-Infrastruktur steigt die Gefahr von Ausfällen und Störungen. Mit IT-Monitoring lässt sich frühzeitig gegensteuern, meint Daniela Streng von LogicMonitor.

Die digitale Welt prägt zunehmend unseren geschäftlichen und privaten Alltag. Je stärker wir uns jedoch von neuen Technologien abhängig machen, desto negativer und kostspieliger wirken sich IT-Störungen und Systemausfälle aus.

Laut einer weltweiten Umfrage von LogicMonitor unter 300 Entscheidungsträgern im IT-Bereich ließe sich über die Hälfte aller Infrastruktur-Ausfälle vermeiden, wenn Unternehmen entsprechende Warnsignale nur rechtzeitig und zuverlässig erkennen könnten.

Zu den häufigsten Problemursachen in diesem Bereich zählen Netzwerkstörungen, Softwarefehler, Systemüberlastungen sowie Konfigurations- und Bedienungsfehler. In den meisten Fällen lassen sich dabei klare Warnhinweise feststellen, die den bevorstehenden Ausfall der Infrastruktur ankündigen. Dann müssen Unternehmen schnell reagieren. Allerdings gibt es beim IT-Monitoring relativ weit verbreitete Fehler, die sich aber vermeiden lassen.

Die häufigsten Ausfallursachen

Weil Unternehmen und ihre IT-Infrastrukturen immer komplexer werden, steigt auch das Risiko von Störungen, Ausfällen und Downtime. Verstärkt wird dieser Trend noch dadurch, dass Firmen zunehmend auf digitale Transformationsprojekte setzen, um mit ihren Mitbewerbern sowie mit Kundenerwartungen Schritt halten zu können. Einige der häufigsten Ursachen von IT-Ausfällen sind:

  • Kapazitätsüberschreitungen – ein relativ alltägliches Problem, das schnell zu einer Störung führen kann, wenn die Auslastung überhandnimmt, etwa, weil das Netzwerk vom aktuellen Datenaufkommen überfordert ist oder der Platz auf einem primären Speichermedium zur Neige geht. Ohne entsprechende Korrekturmaßnahmen kann eine Kapazitätsüberschreitung für ein Unternehmen zum regelrechten Fiasko werden. Gleiches gilt auch für unvorhergesehene Auslastungsspitzen.
  • Ausfall von Software oder Hardware – wird eine allmählich nachlassende Leistung bei geschäftskritischer Hardware und Software nicht rechtzeitig erkannt, kann dies für ein Unternehmen katastrophale Folgen haben. Selbst so einfache Ursachen wie ein ausgefallener Lüfter im Serverraum oder eine Softwarestörung, die das WLAN des Unternehmens beeinträchtigt, können mit einem Dominoeffekt ganze Unternehmenssysteme in die Knie zwingen.
  • Netzwerkausfall – die Komplexität von Netzwerken nimmt ständig zu. Eine manuelle Überwachung aller relevanten Komponenten, von der CPU-Last und Speichernutzung bis hin zu Temperaturen, anderer Hardware und WLAN-Zugangspunkten, ist eine große Herausforderung. Wer nur eine einzige wichtige Netzwerkkomponente aus dem Blick verliert, riskiert einen Systemcrash mit erheblichen Folgen für das ganze Unternehmen.
  • Konfigurationsfehler – die Tatsache, dass Netzwerkarchitekturen heute immer stärker verteilt sind, wirkt sich auch auf die Komplexität der Konfigurationsverwaltung aus. Für jedes Gerät und jede Anwendung im Netzwerk ist eine spezielle Konfiguration erforderlich. Wenn die Transparenz in Bezug auf diese Konfigurationen und mögliche Parameteränderungen fehlt, dann wächst die Gefahr eines Netzwerkausfalls.
  • Menschliches Versagen – die Mitarbeiter eines Unternehmens sind eine häufig vernachlässigte, jedoch durchaus ernst zu nehmende potenzielle Fehlerursache. Immer wieder ist Personal nicht ausreichend geschult und zertifiziert, oder Prozesse zur Notfallwiederherstellung und Störungsprävention werden nicht korrekt umgesetzt. Unter solchen Umständen können selbst die kompetentesten Mitarbeiter ein Risiko für den reibungslosen Betrieb der Unternehmenssysteme darstellen.

Überlastete, unterbesetzte IT-Teams und im Konflikt stehende Geschäftsprioritäten erschweren das IT-Monitoring oft noch weiter. Trotzdem gibt es Maßnahmen, um gegen die häufigsten Ausfallursachen wirkungsvoll vorzugehen.

Daniela Streng, LogicMonitor

„Letztlich steht und fällt die Zuverlässigkeit der IT-Infrastruktur eines Unternehmens mit der Transparenz, mit der sich die Gesamtheit der Systeme überwachen lässt.“

Daniela Streng, LogicMonitor

Kostspielige IT-Ausfälle vermeiden

Der Schlüssel zur Vermeidung oder Minimierung von Ausfällen besteht darin, die Warnsignale ernst zu nehmen, bevor die Infrastruktur leidet. IT-Teams müssen so schnell wie möglich auf alle Warnhinweise reagieren, um die Verfügbarkeit der IT-Systeme zu gewährleisten. Zur Bewältigung der häufigsten Ausfallursachen empfehlen sich die folgenden Methoden:

  • Identifizieren und Schließen von Lücken in IT-Systemen – Unternehmen sollten mithilfe einheitlicher Software eine umfassende Redundanz in ihrer IT-Überwachung sicherstellen. Das Hauptaugenmerk sollte darauf liegen, spezifische Schwachstellen mit hohem Risikopotenzial für ein System zu erkennen und zu beseitigen. Wenn den vorhandenen Teams die Erfahrung zum Aufdecken dieser Schwachstellen fehlt, muss ein Experte mit der Prüfung der Systeme beauftragt werden.
  • Entwickeln eines Ausfallreaktionsplans – jedes Unternehmen braucht einen detaillierten Plan zum Umgang mit IT-Ausfällen, von der Eskalation und Wiederherstellung bis hin zur internen und externen Kommunikation. Der Plan sollte festlegen, wer wann hinzugezogen werden muss, damit das Unternehmen im Notfall blitzschnell reagieren kann. Der Plan sollte darüber hinaus eine Nachbesprechung mit Analyse der Ausfallursache und die Behebung von im Rahmen des Verfahrens aufgedeckten Problemen beinhalten.
  • Umsetzen einer umfassenden Überwachung – Implementieren einer IT-Monitoring-Plattform zur lückenlosen Überwachung der IT-Infrastruktur, die eine Gesamtübersicht aller IT-Systeme bietet. Diese umfassende Transparenz ist entscheidend, um potenzielle Probleme aufzudecken, bevor diese zu Störungen und Downtime führen können. Ein wichtiges Auswahlkriterium ist dabei die flexible Erweiterbarkeit der Überwachungsplattform, damit jederzeit die gesamte Technologie im Unternehmen abgedeckt ist.
  • Schnelle Reaktion auf Datentrends – Eine gute Überwachungslösung gibt auch frühzeitige Auskunft über Trends, die anhand der bisherigen Systemleistung potenzielle aufkommende Probleme erkennen lassen. So bieten beispielsweise Datenprognosen die Möglichkeit, zukünftige Ausfälle proaktiv zu diagnostizieren und rechtzeitig zu verhindern.
  • Skalieren auf aktuelle und künftige Geschäftsanforderungen – unabhängig davon, ob ein Unternehmen neue Technologien einführen oder seine Infrastruktur in die Cloud verlagern will, muss die installierte Überwachungslösung nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft mit den Geschäftsanforderungen Schritt halten können. Eine skalierbare Plattform kann mit dem Unternehmen wachsen, ohne dass die Sichtbarkeit der IT-Systeme leidet.

Letztlich steht und fällt die Zuverlässigkeit der IT-Infrastruktur eines Unternehmens mit der Transparenz, mit der sich die Gesamtheit der Systeme überwachen lässt. Angesichts des rasanten Wandels in den heutigen IT-Landschaften scheint eine solche Transparenz ein fast utopisches Ziel. Indem Firmen ihren IT-Teams jedoch das Training und die Tools zur Verfügung stellen, die sie für eine lückenlose, aber trotzdem übersichtliche Überwachung der IT-Infrastruktur brauchen, können sie Ausfallzeiten erfolgreich vermeiden.

Über die Autorin:
Daniela Streng ist Geschäftsführerin EMEA bei LogicMonitor, wo sie für das schnelle Wachstum des Unternehmens in der Region verantwortlich ist. Bevor sie zu LogicMonitor kam, war sie Sales Director bei einem anderen Vista-Portfolio-Unternehmen, Datto, wo sie eine wichtige Rolle bei der Generierung neuer Umsatzströme in den Benelux-Ländern, Deutschland und Großbritannien spielte.

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.

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