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Full Stack Observability für die digitale Transformation

Full Stack Observability verspricht, Informationen aus verschiedenen Quellen zentral verfügbar zu machen Immer mehr Führungskräfte erkennen das Potential dieser Technologie.

2022 ist ein entscheidendes Jahr auf dem Weg zu Full-Stack Observability – dessen sind sich die Technologen bewusst. Bereits im letzten Jahr haben Unternehmen dabei enorme Fortschritte gemacht, auf die sie jetzt aufbauen. Denn die Notwendigkeit für einheitliche Echtzeit-Einblicke in die IT-Verfügbarkeit und -Performance ist heute höher denn je.

Insbesondere fünf Faktoren haben zu dieser Entwicklung beigetragen. Wir erklären, worauf es ankommt und warum inzwischen auch Führungskräfte auf die Umsetzung von Full-Stack Observability drängen.

Immer mehr Organisationen versuchen die Transparenz in ihrer IT-Umgebung zu verbessern starten Projekte dazu. So zeigt der neue The Journey to Observability-Report von AppDynamics, dass sich bereits die Hälfte der befragten deutschen Unternehmen (50 Prozent) auf dem Weg zu Full-Stack Observability befindet. Mehr als ein Viertel (28 Prozent) plant zudem, in den nächsten zwölf Monaten mit der Umstellung zu beginnen.

Nachdem Technologen bereits seit Jahren neue Lösungen und Ansätze für die Verwaltung und Optimierung von IT-Verfügbarkeit und -Performance eingefordert haben, ändert sich nun endlich etwas. Denn jetzt genießen sie viel häufiger die Unterstützung von Führungskräften: 88 Prozent der in der Studie befragten Technologen berichten, dass sie sowohl das erforderliche Budgets als auch weitere Ressourcen zur Verfügung gestellt bekommen, um Observability zu implementieren.

Was hat diesen Sinneswandel ausgelöst? Es sind vor allem fünf Faktoren – innerhalb und außerhalb der IT-Abteilung – die dazu beigetragen haben:

Die IT-Infrastruktur wird komplexer

Keine Frage: in den vergangenen zwei Jahren hat die Komplexität innerhalb der IT-Abteilungen massiv zugenommen, sodass IT-Teams heute einen stark fragmentierten IT-Bestand verwalten müssen, der sowohl Legacy- als auch Cloud-Umgebungen umfasst.

Nur wenige IT-Abteilungen haben einen vollständigen Überblick über die On-Premises-Architektur und die nativen Cloud-Umgebungen. Die meisten verlassen sich noch immer auf mehrere, nicht miteinander verbundene Tools, um die Verfügbarkeit und -Performance im Stack zu überwachen. Sie können mit dieser Tools Probleme erkennen und beheben. Aufgrund der fehlenden Verbindung und Interoperabilität zwischen ihnen, ist es aber schwierig, Abhängigkeiten zu identifizieren. Das erschwert es, Probleme nachhaltig zu lösen und Schwachstellen zu erkennen.

Die Kundenerwartungen steigen

Die Verbraucher sind es inzwischen gewohnt, in allen Lebensbereichen auf digitale Dienste zurückzugreifen. Entsprechend sind ihre Erwartungen gestiegen: In der aktuellen Studie The App Attention Index von AppDynamics geben mehr als die Hälfte der befragten deutschen Verbraucher (54 Prozent) an, dass sie eine schlechte Performance nicht länger tolerieren werden. Sie wollen einen leistungsstarken, zuverlässigen digitalen Dienst, der dazu noch einfach zu bedienen, sicher und nützlich ist. Anwendungen sollen ganz auf ihre Vorlieben und Bedürfnisse zugeschnitten sein und einen echten Mehrwert bieten.

Tommy Ziegler, Cisco AppDynamics

„Mit jedem Fehler in der Anwendungsperformance riskieren Sie den Verlust von Kunden und Umsätzen sowie einen nachhaltig angeschlagenen Ruf. In den letzten zwölf Monaten haben nicht nur IT-Verantwortliche dieses Risiko erkannt, sondern auch die Vorgesetzten in den Unternehmen.“

Tommy Ziegler, Cisco AppDynamics

Unternehmen sind sich dieses veränderten Verbraucherverhaltens bewusst und verstehen, dass sie ihnen immer und jederzeit innovative und nahtlose digitale Erfahrungen bereitstellen müssen.

Angst vor negativen Auswirkungen durch Ausfälle oder Serviceunterbrechungen

In derselben Verbraucherstudie sagen außerdem 54 Prozent der Befragten, dass eine Marke nur eine einzige Chance bekommt, sie zu überzeugen. Das heißt, wenn ein digitaler Dienst nicht auf Anhieb so funktioniert wie gewünscht, werden sie ihn danach nicht wieder ausprobieren.

Mit jedem Fehler in der Anwendungsperformance riskieren Sie den Verlust von Kunden und Umsätzen sowie einen nachhaltig angeschlagenen Ruf. In den letzten zwölf Monaten haben nicht nur IT-Verantwortliche dieses Risiko erkannt, sondern auch die Vorgesetzten in den Unternehmen. Entsprechend unterstützen sie inzwischen den Übergang zu Observability nachdrücklich und stellen die notwendigen Ressourcen bereit, um Implementierungsmaßnahmen zu beschleunigen.

Die Auswirkungen von neuen Arbeitsmodellen

Technologen mussten aber nicht nur Innovationen vorantreiben, um die Kundenbedürfnisse während der Pandemie zu erfüllen, sondern auch um neue Anwendungen und digitale Dienste bereitzustellen, damit ganze Belegschaften problemlos von Zuhause aus arbeiten konnten.

Zwei Jahre später lässt sich sagen, dass eine Rückkehr zum alten Status quo ausgeschlossen ist. Dementsprechend werden Sie auch in Zukunft digitale Dienste für hybride oder gänzlich remote arbeitende Belegschaften bereitstellen müssen. Gleichzeitig erwarten die Mitarbeiter von heute von ihrem Arbeitgeber die gleiche digitale Erfahrung, die sie außerhalb des Arbeitsplatzes gewohnt sind – sie wollen ihre eigenen Geräte nutzen und jederzeit und überall schnell und nahtlos auf alle benötigten Anwendungen zugreifen.

Die digitale Transformation beschleunigt weiter

Die digitale Transformation steht in den meisten Unternehmen weiterhin ganz oben auf der Prioritätenliste und sorgt dafür, dass der Druck auf die IT-Abteilungen nicht nachlässt. IT-Abteilungen werden, auch wenn die COVID-19-Pandemie vorüber ist, als Teil ihres Arbeitsalltags neue Innovationen vorantreiben und umsetzen müssen, und das innerhalb kürzester Zeit. Denn Unternehmen, die dazu nicht in der Lage sind, werden schnell hinter ihre Konkurrenz zurückfallen.

Um all diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern, brauchen Unternehmen Observability über den gesamten IT-Stack: von den kundenorientierten Anwendungen bis tief ins Backend überwachen sie die IT-Landschaft und verknüpfen die Daten der IT-Performance mit den Geschäftsergebnissen, um Probleme aufgrund ihrer potenziellen Konsequenzen auf Unternehmen und Endnutzer zu priorisieren.

Gleichzeitig sehen Unternehmen, die sich bereits auf dem Weg zu Full-Stack Observability befinden, direkt weitere Vorteile: eine höhere Produktivität in der IT-Abteilung, geringere Betriebskosten und die Möglichkeit für IT-Teams, sich stärker auf strategische Aufgaben zu konzentrieren. Das ist jedoch erst der Anfang – und mehr als zwei Drittel der deutschen Technologen (68 Prozent) sind überzeugt, dass die Umstellung ihr Geschäft nachhaltig transformieren wird.

Über den Autor:
Tommy Ziegler arbeitet als Solution Engineer bei Cisco AppDynamics. Dort berät er Kunden beim Monitoring moderner Softwaresysteme. Mit seiner langjährigen Erfahrung als Entwickler und Berater in den Bereichen Agilität, Cloud, Continuous Delivery, DevOps und Microservices zeigt er, wie AppDynamics hilft, Transparenz bei diesen Themen zu schaffen.

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.

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