Häufige Probleme des Microsoft Exchange Hub-Transport-Servers beheben

Der Ausfall des Exchange Hub-Transport-Servers bringt den Versand von E-Mails zum Stillstand. Dieser Artikel zeigt Lösungen auf.

Ein Ausfall der E-Mail-Funktion beeinträchtigt den Geschäftsbetrieb erheblich. Eine wichtige Rolle dabei spielt der Exchange Hub-Transport-Server. Er  steuert die gesamte Nachrichtenübermittlung in der Exchange-Organisation, wendet Transportregeln an, kontrolliert Journalrichtlinien und übermittelt Nachrichten an die Postfächer der Empfänger. 

Nachrichten, die an das Internet gesendet werden, leitet der Hub-Transport-Server per Relay an die Edge-Transport-Serverrolle weiter. Nachrichten, die aus dem Internet empfangen werden, verarbeitet der Edge-Transport-Server, bevor er sie per Relay an den Hub-Transport-Server weiterleitet.

Der Ausfall des Exchange Hub-Transport-Server kann den internen und externen Nachrichtenfluss zum Stillstand bringen. Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Ursachen für Probleme beim Exchange Hub-Transport-Server herauszufinden und zu beheben.

1. Überprüfen der Konnektivität

Administratoren sollten zunächst die grundlegende TCP/IP-Verbindung prüfen, bevor sie sich der Fehlersuche bei Exchange selbst zuwenden. Eine kaputte Netzwerkkarte oder ein fehlerhaftes Patch-Kabel stellt in manchen Fällen die Ursache für einen Serverausfall dar. 

Ich habe Administratoren viel Zeit verschwenden sehen, als sie den Fehler beim Exchange Server suchten, obwohl eine defekte Netzwerkkarte den Ausfall verursachte. Überprüfen Sie daher zunächst immer das Basis-Netzwerk, bevor sie die Fehlersuche im Exchange Hub-Transport-Server starten.

2. Check der Log-Dateien

Obwohl viele Exchange-Server-Administratoren die Fehlersuche über die Exchange Management Konsole beginnen, sollten sie zunächst die Log-Dateien prüfen. Diese Ereignisprotokolle von Prozessen oder Datenänderungen verraten, was wann passiert ist und können bei Leistungsanalysen, Fehlersuchen und zur Compliance-Überwachung bei Service-Level-Agreements (SLAs) nützlich sein. 

Tools wie der Mail Flow Troubleshooter erkennen zwar Exchange-spezifische Probleme, übersehen aber oft Schwierigkeiten, die sich auf das Betriebssystem beziehen. Administratoren finden daher die Ursache für den Ausfall von Exchange am besten heraus, wenn sie neben den Log-Dateien auch das Betriebssystem unter die Lupe nehmen.

Manchmal hängt der Ausfall des Exchange Servers auch mit einem grundsätzlichen Codefehler zusammen. Im Microsoft TechNet finden Sie viele Beispiel-Codes zu möglichen Ursachen. Achten Sie aber bei der Fehlersuche darauf,  nicht unnötig viel Zeit zu verschwenden. Wenn Sie den Fehler nicht in den Log-Dateien finden, sollten Sie das Problem manuell lösen.

3. Überprüfung der verknüpften Services

Im nächsten Schritt überprüfen wir, ob alle Services reibungslos laufen, die mit dem Exchange Hub-Transport-Server verknüpft sind und ohne die der Server nicht funktioniert. Allgemein gilt: Jeder Service, der beim Start eines Systems automatisch ausgeführt wird, sollte störungsfrei arbeiten. Darüber hinaus sollten Sie auch Dienste wie Microsoft Exchange EdgeSync, Microsoft Exchange Mail Submission oder Microsoft Exchange Transport untersuchen.

Da der Hub-Transport-Server auf diesen Diensten aufbaut, stoppt die Übertragung der Nachrichten, wenn diese Services ausfallen. Der Microsoft Exchange EdgeSync Service beispielsweise synchronisiert periodisch Konfigurationsdaten von Active Directory mit einem Edge-Transport-Server und wird auf allen Hub-Transport-Servern unter dem Kontext des lokalen Dienstkontos ausgeführt.

4. Überprüfen der Warteschlangen

Im nächsten Schritt überprüfen Sie die Message Queues (Warteschlangen), in der ein Transportserver Nachrichten vor dem Versand zwischenspeichert, bis die Zielkomponente verfügbar ist. Jede Warteschlange stellt einen logischen Satz von Nachrichten dar, die ein Exchange Server in einer bestimmten Reihenfolge verarbeitet. Die Warteschlangen-Anzeige finden Sie über die Toolbox der Exchange-Verwaltungskonsole

Obwohl die Exchange-Versionen seit 2007 fünf Warteschlangentypen aufweisen, zeigt die Übersicht nur die Übermittlungswarteschlange (Submission Queue) und die derzeit genutzten Warteschlangen an. Es besteht kein Grund zur Panik, wenn Sie nur die Übermittlungs-Warteschlange sehen. Dort werden alle Nachrichten gesammelt, die von Transport-Agents auf dem Transportserver aufgelöst, weitergeleitet und verarbeitet werden. Diese Nachrichten müssen sie genauer unter die Lupe nehmen.

Da Nachrichten oft in Warteschlangen steckenbleiben, ist es häufig notwendig, diese zu löschen, damit die Nachrichten wieder übertragen werden. Wenn die Anzahl der Nachrichten in einer Warteschlange ansteigt, können Sie den Nachrichtenfluss möglicherweise durch Löschen des ersten Elements wieder in Gang bringen.

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Bringt diese Maßnahme nicht den gewünschten Erfolg, hilft der Exchange Mail Flow Troubleshooter weiter. Dieses Tool bietet die Auswahl zwischen mehreren vordefinierten Symptomen, sammelt nach entsprechender Auswahl Informationen über den Server und bestimmt die Ursache des Problems. Der Exchange Mail Flow Troubleshooter arbeitet nicht perfekt, funktioniert aber im Regelfall gut.

Hoffentlich haben Sie nach all diesen Schritten die Ursache für die Probleme des Hub-Transport-Servers entdeckt. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie erneut einen Blick auf die Warteschlangen richten.

Achten Sie auf alle Hinweise, die darauf hindeuten, dass das Problem nicht spezifisch mit dem Exchange Hub-Transport-Server zu tun hat. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Nachrichten in der Nicht-erreichbar-Warteschlange landen, weil sie nicht an die jeweiligen Ziele weitergeleitet werden können. Dann geht das Problem möglicherweise auf den DNS-Server (Domain Name System) oder einen Mailbox-Server zurück.

Auch ein abgelaufenes Server-Zertifikat kann eine Störung verursachen. Über Get-ExchangeCertificate | FL cmdlet können Sie prüfen, ob Ihr Server-Zertifikat abgelaufen ist.

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