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So schützen Sie Ihre Festplatten am besten vor Ausfällen
Unabhängig vom Grund für den Ausfall sind Festplatten schwer zu reparieren. Administratoren müssen potenzielle Probleme frühzeitig erkennen, um längere Ausfallzeiten zu vermeiden.
Festplatten sind präzisionsgefertigte Geräte, die viele bewegliche Teile enthalten. Jede Störung der Komponenten eines Laufwerks kann zum Ausfall der gesamten Festplatte führen und einen dauerhaften Datenverlust für den Benutzer zur Folge haben.
Selbst mit einem soliden Disaster-Recovery-Plan sollten IT-Teams wissen, was Festplattenausfälle verursacht und welche Maßnahmen sie ergreifen können, um diese Ausfälle zu minimieren. Die Ursachen für Festplattenausfälle lassen sich im Allgemeinen in vier große Kategorien einteilen: zerstörerische äußere Einflüsse, interne mechanische Fehler, zugrunde liegende logische Probleme und fehlerhafte Firmware. Diese Kategorien schließen sich nicht unbedingt gegenseitig aus. Manchmal spielen mehrere Faktoren eine Rolle, warum eine Festplatte ausfallen könnte.
Äußere Einflüsse
Festplatten sind in der Regel von einem harten Metallgehäuse umgeben, das sie wie solide, widerstandsfähige und unzerstörbare Geräte erscheinen lässt. Die Realität sieht jedoch ein wenig anders aus. Im Inneren handelt es sich um komplexe Mechanismen mit zahlreichen beweglichen Teilen, deren Präzision im Nanometerbereich liegt. Wenn jemand ein Laufwerk unsachgemäß behandelt, kann jeder Stoß die internen Komponenten, sei es die Spindel, die Platten, die Köpfe oder andere Teile, schwer beschädigen.
Festplatten sind anfällig für Umwelteinflüsse. Dies gilt insbesondere für hohe Betriebstemperaturen, die durch Fehlfunktionen des Lüfters, unzureichende Belüftung oder andere Faktoren verursacht werden können. Mit der Zeit kann zu viel Hitze die Schaltkreise beschädigen und das Material angreifen. Naturkatastrophen wie Erdbeben, Tornados, Überschwemmungen und Brände können die Komponenten einer Festplatte beschädigen und zu einem Ausfall führen. Auch zu starke Vibrationen über einen längeren Zeitraum oder elektrische Störungen können zu einem Ausfall der Festplatte führen.
Ein Laufwerk, das physischen Belastungen ausgesetzt war, kann verschiedene Symptome aufweisen. Beispielsweise kann sich eine Festplatte heiß anfühlen oder Klickgeräusche von sich geben, was auf ein Überhitzungsproblem hindeuten kann. Ein langsamer Lüfter kann ebenfalls auf eine mögliche Überhitzung hinweisen. Andererseits kann es vorkommen, dass das BIOS eines Systems die Festplatte nicht erkennt oder dass sich das Laufwerk überhaupt nicht dreht, was beides auf einen Stromstoß zurückzuführen sein kann.
Um Festplatten vor äußeren Einflüssen zu schützen, sollten IT-Teams zunächst einen Plan erstellen, in dem detailliert festgelegt ist, wie Benutzer physisch mit Laufwerken umgehen sollten und welche Maßnahmen zur Minimierung von Umweltgefahren ergriffen werden können. Diese Richtlinien sollten beschreiben, wie die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit aufrechtzuerhalten sind, wie statische Elektrizität vermieden werden kann und wie die Laufwerke sicher aufzubewahren sind. Darüber hinaus müssen IT-Teams den Standort der Laufwerke sauber, staubfrei und gut belüftet halten. Netzteile, Kabel und unterbrechungsfreie Stromversorgungen sollten in einwandfreiem Zustand sein.
Interne mechanische Fehler
Festplatten sind häufig von internen Problemen betroffen. Eines der häufigsten Probleme ist ein Kopfcrash, bei dem der Lese-/Schreibkopf die Platte berührt und deren Oberfläche beschädigt, was zu Datenverlusten führt. Ein Kopfcrash kann durch ein physisches Ereignis, einen Herstellungsfehler oder eine elektrische Fehlfunktion verursacht werden. Ein weiteres häufiges Problem ist die Haftreibung, die auftritt, wenn der Armatur, der den fliegenden Kopf antreibt, oft aufgrund längerer Nichtbenutzung, blockiert.
Eine der häufigsten Ursachen für den Ausfall einer Festplatte ist jedoch der normale Verschleiß. Eine Festplatte kann nur eine bestimmte Zeit betrieben werden, bevor ihre Komponenten anfangen, sich abzunutzen.
Obwohl relativ selten, kann der Motor einer Festplatte aufgrund unzureichender Schmierung, übermäßiger Hitze oder aus anderen Gründen ausfallen. Probleme treten jedoch häufiger bei der Leiterplatte auf, die beispielsweise durch Feuchtigkeit oder statische Elektrizität gestört werden kann. Eine Festplatte kann auch fehlerhafte Sektoren aufweisen, in denen ganze Bereiche der Platte unbrauchbar werden. Eine zunehmende Anzahl fehlerhafter Sektoren kann zu Datenverlust und einem Ausfall des Laufwerks führen.
Eine Reihe von Anzeichen deuten auf interne Probleme hin. Beispielsweise können beschädigte Daten oder häufige Startfehler auf Malware oder eine wachsende Anzahl fehlerhafter Sektoren hinweisen. Geräusche wie Klicken, Klopfen oder Schleifen deuten auf ein ernsthaftes Problem hin, sei es durch einen Kopfcrash, einen defekten Motor oder eine andere Ursache. Rauch oder Brandgeruch, die beispielsweise auftreten können, wenn ein Stromstoß die Leiterplatte durchbrennt, deuten ebenfalls auf ein Problem hin.
Überwachen Sie Festplatten sorgfältig auf drohende Ausfälle. Beginnen Sie mit SMART, einem Diagnose-Tool, das in den meisten modernen Unternehmenslaufwerken integriert ist. SMART – die Abkürzung steht für Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology – kann Administratoren dabei helfen, Kennzahlen zu identifizieren, die auf einen bevorstehenden Ausfall hinweisen könnten. Die IT-Abteilung sollte auch andere Überwachungs-Tools einsetzen und veraltete Festplatten ersetzen, bevor sie ausfallen.
Logische Probleme
Festplattenausfälle können durch logische Probleme verursacht werden, die eher in der Software oder den Daten als in den physischen Komponenten begründet sind. Beispielsweise können Softwarefehler Daten beschädigen oder löschen, wodurch die Festplatte nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert oder sogar die Hardware beschädigt werden kann. Wenn Daten wie der Master Boot Record beschädigt werden, kann die gesamte Festplatte unlesbar sein.
Einer der größten Übeltäter ist Malware, die in verschiedenen Formen auftreten kann, darunter Würmer, Viren, Trojaner, Rootkits oder dateilose Malware. Malware beeinträchtigt die Funktionsweise einer Festplatte oder zerstört das Dateisystem des Laufwerks. Außerdem verursacht sie physische Schäden. Beispielsweise kann Malware versuchen, übermäßige Lese-/Schreibvorgänge auszuführen, die Lüfter eines Systems zu manipulieren oder die Stromversorgung zu überlasten, was alles zu einem Festplattenausfall führen kann.
Festplatten sind auch anfällig für Benutzerfehler. Beispielsweise kann ein Speicheradministrator fehlerhafte Software installieren, Systemeinstellungen unsachgemäß ändern oder das System herunterfahren.
Wenn eine Festplatte aufgrund logischer Probleme ausfällt, stellen Administratoren möglicherweise eine zunehmende Menge beschädigter Daten oder unregelmäßige Fehlermeldungen fest. Darüber hinaus ist es möglich, dass einige Dateien nicht geöffnet werden können oder dass andere umbenannt wurden. Ein weiteres Anzeichen ist das Einfrieren des Servers, je nachdem, wie das Speichersystem konfiguriert ist.
Um logische Probleme zu vermeiden, sollte die IT-Abteilung sicherstellen, dass alle Teammitglieder sorgfältig in der Arbeit mit den Speichersystemen des Unternehmens geschult sind. Sie sollten beispielsweise wissen, wie man Systeme herunterfährt und trennt, und bei der Installation von Software Vorsicht walten lassen. Das Team sollte Antimalware-Software einsetzen, Speichersysteme regelmäßig scannen, Sicherheitsvorkehrungen wie Firewalls implementieren und Systeme ordnungsgemäß aktualisieren und patchen. Führen Sie regelmäßige Wartungsarbeiten an den Speichersystemen durch, zum Beispiel Defragmentierung der Festplatten und regelmäßige Festplattenscans.
Fehlerhafte Firmware
Wie andere Komponenten ist auch Firmware anfällig für Malware, unsachgemäßes Herunterfahren und Unterbrechungen der Stromversorgung. Fertigungsfehler oder Probleme bei der Durchführung von Upgrades können ebenfalls Ursachen für Probleme sein. Die Firmware verwaltet die Grundfunktionen des Laufwerks, führt Wartungsarbeiten durch und erleichtert die Kommunikation zwischen dem Laufwerk und anderen Komponenten. Wenn ein Problem in der Firmware auftritt, kann die Festplatte instabil oder unbrauchbar werden. Die Firmware eines Laufwerks kann vom Hersteller mit Fehlern geliefert werden, die möglicherweise auf eine schlechte Konstruktion, mangelnde Qualitätskontrolle oder einen fehlerhaften Fertigungsprozess zurückzuführen sind.
Ein Hersteller kann ein Laufwerk auf den Markt bringen, ohne es unter realistischen Arbeitsbedingungen vollständig zu testen. In diesem Fall treten die inhärenten Mängel erst auf, wenn der Kunde das Laufwerk in Betrieb nimmt. Laufwerke mit fehlerhafter Firmware fallen in der Regel kurz nach dem Kauf und nicht erst nach längerem Gebrauch aus.
Selbst gut konzipierte Firmware ist jedoch vielen der gleichen Faktoren ausgesetzt, die auch andere logische Komponenten eines Laufwerks gefährden. Anzeichen für ein Firmware-Problem lassen sich nur schwer von anderen potenziellen Problemen unterscheiden. Beispielsweise kann fehlerhafte Firmware dazu führen, dass ein System einfriert oder nicht mehr bootet oder dass das Laufwerk nicht mehr erkannt wird.
Dieses Verhalten deutet zwar auf ein mögliches Problem mit der Firmware hin, kann aber auch andere Ursachen haben, darunter mechanische Probleme. Administratoren können wenig tun, um einen Ausfall einer Festplatte zu verhindern, wenn die Ursache in einer fehlerhaften Firmware liegt, es sei denn, sie können die Firmware ersetzen.
Sie können sich vor Malware schützen, eine zuverlässige Stromversorgung sicherstellen und Firmware-Updates nur unter kontrollierten Bedingungen durchführen. Wenn ein Laufwerk ausfällt und die Ursache offenbar in einer fehlerhaften Firmware liegt, sollte das Team sich an den Hersteller wenden, vorausgesetzt, das Laufwerk ist noch unter Garantie. Außerdem sollte das Laufwerk zu einem Datenrettungslabor gebracht werden, um zu versuchen, wichtige Daten zu retten.
Das Wichtigste im Überblick: Ursachen und Prävention von Festplattenausfällen
Festplatten sind hochpräzise Geräte mit vielen empfindlichen, beweglichen Teilen. Ein Ausfall kann jederzeit auftreten und zu dauerhaftem Datenverlust führen. Die wichtigsten Ursachen lassen sich in vier Kategorien einteilen:
- Äußere Einflüsse: Stöße, hohe Temperaturen, Vibrationen, Feuchtigkeit, Staub, Stromstöße und Naturkatastrophen können die Mechanik beschädigen. Schutzmaßnahmen: Sorgfältiger Umgang, saubere und gut belüftete Umgebung, stabile Stromversorgung.
- Interne mechanische Fehler: Verschleiß, Kopfcrashs, defekte Motoren oder Leiterplatten sowie fehlerhafte Sektoren sind typische Probleme. Anzeichen sind ungewöhnliche Geräusche oder Datenfehler. Prävention: Regelmäßige Überwachung (zum Beispiel mit SMART), rechtzeitiger Austausch alter Laufwerke.
- Logische Probleme: Softwarefehler, Malware oder Bedienfehler können Daten beschädigen oder das Laufwerk unbrauchbar machen. Symptome: Fehlermeldungen, beschädigte oder unzugängliche Dateien. Vorbeugung: Sorgfältige Schulung, aktuelle Antimalware-Software, regelmäßige Wartung und Backups.
- Fehlerhafte Firmware: Fehler in der Laufwerkssteuerung können zu Instabilität oder Ausfällen führen und sind oft schwer zu erkennen. Schutz: Firmware-Updates nur kontrolliert durchführen, zuverlässige Stromversorgung sicherstellen, bei Problemen den Hersteller kontaktieren.
Tipp: Durch konsequente Überwachung, vorsichtigen Umgang und regelmäßige Wartung lassen sich viele Festplattenausfälle vermeiden. Weitere Optionen sind Verfahren wie Datei-Carving oder der Einsatz von Wiederherstellungs-Tools wie Recuva sowie die Nutzung künstlicher Intelligenz für die Verwaltung und die Sicherung der daten durch Snapshots und Versionierung. Auch RAID-Konfigurationen können die Auswirkungen von HHD-Ausfällen minimieren.