Windows-Bereitstellung: Der Vorteil von System Center Configuration Manager

System Center Configuration Manager bietet bei der Windows-Bereitstellung zahlreiche Vorteile: Die umfangreichen Management-Funktionen.

Vor allem in großen Unternehmen ist die automatisierte Bereitstellung von Windows ein wichtiges Thema. Hier bietet Microsoft für Windows 7 bis Windows 8.1 einige kostenlose Tools und Serverlösungen wie System Center Configuration Manager oder die Windows-Bereitstellungsdienste in Windows Server 2012/2012 R2 an. Allerdings ist es für Administratoren oft schwer zu durchschauen, welche Möglichkeiten und Tools es gibt.

Vor allem externe Dienstleister und Berater müssen versuchen, die Windows 7-Bereitstellung  bei Kunden zu automatisieren. Dazu ist vorab viel Erklärungs-, aber auch Konfigurationsarbeit notwendig. Vor allem die große Anzahl an Abkürzungen und sperrigen Produktbezeichnungen erschweren dieses Vorhaben.

Bei der automatisierten Bereitstellung von Windows stößt man schnell auf ein kunterbuntes Sammelsurium an Abkürzungen, mit denen die Werkzeuge in Microsofts kostenloser Tool-Sammlung bezeichnet werden. Allerdings ändern sich die Namen zwischen jeder Windows-Version teilweise deutlich. Was zum Beispiel das Windows Automated Installation Toolkit (WAIK) in Windows 7 war, ist in Windows 8/8.1 das Windows Assessment and Deployment Kit (ADK). Auch hier gibt es wiederum verschiedene Versionen für Windows 8 und Windows 8.1 (Update). Das Gleiche gilt natürlich entsprechend auch für das WAIK für Windows 7 und Windows 7 SP1.

Allerdings sollte auch hervorgehoben werden, dass frühere Versionen der Tools eine Reihe  von oft unerträglichen Fehler beinhaltet haben, die oft Hacks, Skripte und andere Änderungen notwendig gemacht haben, bevor Administratoren mit der Bereitstellung beginnen konnten. Heutige Versionen arbeiten dagegen bemerkenswert stabil, daher sind entsprechende Patches etc. heute nicht mehr notwendig. Abkürzungen gibt es allerdings immer noch sehr viele. Wer sich mit der Bereitstellung von Windows im Unternehmen auseinandersetzen will, muss sich daher mit Abkürzungen wie SCCM, WDS, WAIK, ADK, BDD, MDT und vielen mehr herumplagen.

Natürlich lassen sich diese Abkürzungen umschiffen, wenn man bereit ist etwas Geld dafür auszugeben. Es gibt bei diesem Weg einen weiteren Vorteil, da Sie durch dieses Investment ein einziges, zentrales Instrument zur Bereitstellung und Verwaltung ihrer Windows-Rechner erhalten: Microsoft System Center Configuration Manager.

System Center 2012 R2 Configuration Manager (ConfigMgr oder auch SCCM abgekürzt) konsolidiert eine Vielzahl von Konfigurationsfunktionen in einem ordentlichen – wenn auch komplexen – Paket. Auch wenn die Verwendung von SCCM keine einfache Angelegenheit ist, bietet das Tool einen enormen Mehrwehrt.

Automatisierte Windows-Bereitstellung mit System Center Configuration Manager

System Center Configuration Manager ist eines der wichtigsten Produkte in der System Center-Reihe. Ab Version 2012 SP1 kann das Tool auch mit Windows Server 2012 und Windows 8, ab System Center 2012 R2 auch mit Windows Server 2012 R2 und Windows 8.1 umgehen.  Auch Surface-Geräte und andere Tablets mit Windows RT lassen sich mit SCCM 2012 SP1/2012 R2 verwalten.

System Center Configuration Manager  lässt sich dabei auch mit Microsoft Azure verbinden, wodurch sich über die Cloud Server auch weltweit bereitstellen und verwalten lassen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch die Zusammenarbeit mit dem Cloud-Dienst Windows Intune. Ab SCCM 2012 SP1 arbeiten Windows Intune und Windows Server 2012 zusammen. Windows Intune bietet eine Cloud-basierte Verwaltung von Arbeitsstationen und steht daher generell zunächst in Konkurrenz zu System Center Configuration Manager 2012 SP1/2012 R2. Während Windows Intune allerdings für die Verwaltung von Clients über die Cloud optimiert ist, zum Beispiel für Heimarbeitsplätze und kleinere Niederlassungen, kann SCCM 2012/2012 R2  vor allem in Netzwerken punkten und bietet dort wesentlich mehr Möglichkeiten für Management und Monitoring. Vor allem zusammen spielen beide Produkte effizient Ihre jeweiligen Vorteile aus.

System Center Configuration Manager
Windows Intune arbeitet auch mit System Center Configuration Manager 2012/2012 R2 zusammen. Mit beiden Produkten lassen sich Windows 7 und Windows 8/8.1 in Unternehmen bereitstellen.

Nutzt man beide Produkte zusammen, dann lassen sich zum Beispiel die Verwaltungsaufgaben von Windows Intune in die Verwaltungskonsole von System Center Configuration Manager 2012 einbinden. Ab SCCM 2012 SP1  lassen sich auch Mac OS und Linux anbinden. Configuration Manager 2012 enthält dazu Agenten für beide Plattformen. Linux-Rechner unterstützen aber nur die Inventarisierung der Hardware und das Verteilen von Software. Bei Mac OS X können Administratoren dagegen auch verschiedene Einstellungen vornehmen. Ein großer Vorteil vor allem für Unternehmen, die parallel Windows, Linux und MacOS einsetzen.

System Center Configuration Manager bietet zahlreiche Vorteile bei der Windows-Bereitstellung

Wie anfangs bereits erwähnt stellt SCCM eine Möglichkeit dar, an den vielen Abkürzungen bei der Windows-Bereitstellung vorbeizukommen. Die Bereitstellung von System Center Configuration Manager selbst und die wiederum darauf basierte Bereitstellung von Desktop-Rechnern und Servern auf Basis von Windows 7/8.1 und Windows Server 2012/2012 R2 bedeutet zwar in den ersten Schritten etwas mehr Arbeit, danach aber eine deutliche Vereinfachung.

Push Deployment: Microsofts kostenlose Tools sind zum größten Teil nicht in der Lage, Rechner automatisiert zu installieren oder zu konfigurieren. Administratoren können zwar den einen oder anderen Schritt automatisieren, müssen aber den größten Teil trotzdem manuell durchführen. Vor allem bei einer großen Anzahl von Rechnern oder der Verteilung auf unterschiedliche Orte kann dies einen erheblichen Aufwand bedeuten.

Häufig wollen Kunden aber Push Deployments nutzen, also eine vollkommen automatisierte Installation von Desktop-Betriebssystemen, die über einen Server gestartet werden.  In einem solchen Szenario können Administratoren zentral festlegen, welche Computer auf Windows 7/8 aktualisiert werden sollen. Ist das einmal definiert, kann der SCCM-Agent auf den Clients die erforderlichen Anweisungen des Servers erhalten und die Installation ohne eine lokale Präsenz von Anwendern oder Administratoren beginnen. Push Deployments sind besonders dann nützlich, wenn Windows auf einer großen Anzahl von Computern installiert werden muss oder nur wenige, wenn auch hoch qualifizierte, Administratoren zur Verfügung stehen, um den Prozess manuell zu starten.

Refresh Deployment: Häufig müssen bestehende Installationen nur aufgefrischt werden, also Patches und Services Packs installiert, Anwendungen erneuert und Einstellungen gesetzt werden. Auch wenn es Probleme mit Rechnern gibt, hilft es häufig, ein vorgefertigtes Abbild des Rechners erneut zu installieren und auf die Rechner zu bringen. Das geht beim Einsatz des SCCM natürlich auch bei einzelnen Rechnern.

Das Aktualisieren von Bereitstellungen ist bei SCCM optimal möglich, da auch hier Automatismen greifen müssen, die ohne einen zentralen Server nur schwer umgesetzt werden können. SCCM kann dazu nicht nur Betriebssysteme verteilen, sondern auch Anwendungen auf den Rechnern installieren, einrichten, aktualisieren und auf Wunsch auch wieder deinstallieren.  Über diesen Weg lassen sich auch Rechner über weite Entfernungen verwalten und aktualisieren, was ohne eine Serverlösung wie SCCM nicht möglich ist. Zusammen mit dem Remote-Zugriff auf Rechner unterstützt diese Kombination Administratoren auch beim Kunden-Support. Administratoren können über eine Fernwartung überprüfen, ob Probleme mit Rechnern lösbar sind und im Notfall einfach eine Aktualisierung oder eine automatisierte Reparatur starten. Das alles funktioniert in SCCM auch mit neuen Betriebssystemen wie Windows 8/8.1, aber natürlich auch mit Windows 7.

User-centric Deployments: Die Automatisierung der Windows-Bereitstellungen im Unternehmen kann aber auch einen Schritt weitergehen. Dazu bietet SCCM auch Self-Service-Fähigkeiten. Diese benutzerorientierte Implementierung ermöglicht es Endanwendern, SCCM selbst zu beauftragen, um ihre Computer zu aktualisieren oder Anwendungen zu installieren, ohne dass der Helpdesk eingeschaltet wird. Das erleichtert den Administratoren deutlich die Arbeit und entlastet entsprechend den Support. Dazu hat Microsoft in aktuellen Versionen des SCCM auch webbasierte Portale integriert, die auch weniger IT-geübte Anwender verwenden können.

Multisite-Deployment: System Center Configuration Manager wurde entwickelt, um die Windows-Bereitstellung von wenigen Computern bis hin zu zehntausenden zu skalieren. Unternehmen können damit eine ganze Serverinfrastruktur aufbauen und weltweit zehntausende Computer zentral verwalten. Dazu gibt es auch eine Multi-Site-Struktur, ähnlich wie bei Domänencontrollern oder Exchange-Servern. Alle Server arbeiten zusammen, es gibt aber eine hierarchische Struktur. Diese Struktur ermöglicht es, Betriebssysteme und Anwendungspakete auch an einzelne Standorte oder an dynamische Sammlungen von Computern verteilen zu können. Andere Niederlassungen könnten dabei zum Beispiel auf die Aktualisierung verzichten. Die Steuerung erfolgt wiederum zentral. Hier zeigt sich System Center Configuration Manager also sehr flexibel und lässt sich an jede Infrastruktur anbinden und optimal anpassen.  Je nach Ausführung können einzelne Standorte auch ihre eigenen Anpassungen hinzuzufügen und können von einem eigenen Kreis von Administratoren verwaltet werden. Diese standortorientierte Struktur ist ein großer Vorteil für Unternehmen, die Multisite-Implementierungen benötigen, zum Beispiel internationale Konzerne mit vielen Niederlassungen. Diese Technik ermöglicht einem zentralen Team die Erstellung der Bereitstellung, aber die Delegierung an Administratoren in den Niederlassungen. Oder auf Wunsch auch die Bereitstellung, ohne dass überhaupt Administratoren vor Ort sind.

System Center Configuration Manager
Nach der Windows-Bereitstellung können Administratoren die ausgerollten Rechner auch verwalten und überwachen. Ohne Tools wie SCCM ist das nicht möglich.

Sobald die Betriebssysteme einmal installiert sind, verlieren die kostenlosen Tools von Microsoft ihre Berechtigung. System Center Configuration Manager dagegen kann die Rechner auch nach der Windows-Bereitstellung noch verwalten, überwachen und aktualisieren und bietet ein ganzheitliches Management ganzer Rechnerfarmen inklusive Server.

Bei allen Vorteilen sollten Unternehmen aber auch beachten, dass die SCCM-Bereitstellung selbst keine Aufgabe ist, die auf die leichte Schulter genommen werde sollte. Jede Plattform für System-Management  die dazu bestimmt ist, umfassende Lösungen zu bieten, erfordert einiges an Fachwissen, langfristige Planung und Zeit für die Implementierung. Die Verwaltung der Lösung ist nicht einfach, sie lohnt sich aber.

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