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UC-Plattformanalysen und Experience-Tools nutzen

Studien zeigen, dass Unternehmen die Erfahrungen ihrer Mitarbeiter bei der Fernarbeit überdenken. Hier sind die Methoden, Plattformen und Tools, die Sie berücksichtigen sollten.

Fernarbeit ist auf dem Vormarsch und führt zu einer noch nie da gewesenen Flexibilität am Arbeitsplatz. Viele Arbeitnehmern begrüßen diese Flexibilität, auch wenn das Gemeinschaftsgefühl schwindet oder sie bei der Arbeit von zu Hause aus nicht so produktiv sein können wie im Büro. Dies hat viele Unternehmen dazu veranlasst, den Umgang mit der Mitarbeitererfahrung zu überdenken.

In einer globalen Forschungsstudie über das Management von Mitarbeitererfahrungen (Employee Experience Management) stellte Metrigy fest, dass nur 17,6 Prozent der 250 teilnehmenden Unternehmen der Meinung waren, dass keine Änderungen an ihren Strategien erforderlich seien. Weitaus mehr Unternehmen haben entweder aufgrund der neuen Arbeitsplatzdynamik ihre Ansätze für das Mitarbeitererlebnis verfeinert (52,3 Prozent) oder aufgrund der Pandemie Optimierungsprogramme initiiert (26,6 Prozent).

Mitarbeitererlebnis messen

Unabhängig davon, ob Unternehmen ihr Engagement für das Mitarbeitererlebnis verfeinern oder neu starten, müssen sie nach besseren Möglichkeiten suchen, um es anhand von Daten zum Verhalten und zur Stimmung der Mitarbeiter zu messen. Erstens können diese Daten den einzelnen Mitarbeitern dabei helfen, ihr Verhalten zu ändern, damit sie sich stärker engagieren und gleichzeitig ihre Produktivität und ihr Wohlbefinden steigern können.

Zweitens können diese entpersonalisierten Daten, wenn sie in ihrer Gesamtheit betrachtet und auf unternehmensweite Trends hin analysiert werden, positive Veränderungen auf Team-, Abteilungs- oder Unternehmensebene bewirken.

Traditionell ist die Personalabteilung die erste Anlaufstelle für die Bewertung des Mitarbeiterengagements oder die Erfassung von Stimmungsdaten, wobei die Möglichkeiten multifunktionaler Plattformen für das Mitarbeitererlebnismanagement wie Lattice, Limeade, Medallia oder Qualtrics genutzt werden können.

Wenn Mitarbeiter an einer Versammlung teilnehmen, würde die Personalabteilung beispielsweise eine Kurzumfrage einfügen, in sie fragt, wie sie über das jeweilige Thema denken. Um festzustellen, wie die Mitarbeiter im Laufe der Zeit über ein bestimmtes Thema oder über das Unternehmen insgesamt denken, kann sich die Personalabteilung traditionell auf periodische Umfragen zum Mitarbeiterengagement stützen, die häufig in monatlichen, vierteljährlichen oder jährlichen Abständen durchgeführt werden.

UC-Plattformanalysen bieten Einblicke in das Benutzererlebnis

Mit der zunehmenden Bedeutung von UC-Tools (Unified Communications) für die Remote-Arbeit, insbesondere von Videokonferenzen, hat sich eine neue Art von Datenlieferant etabliert, die die IT-Abteilung mit ins Boot holt. Videokonferenzen enthalten eine Vielzahl von Daten über das Engagement und das Verhalten von Mitarbeitern, die bei einer Analyse verwertbare Erkenntnisse für den Einzelnen und in ihrer Gesamtheit liefern können. Infolgedessen haben mehrere UC-Anbieter und Ökosystempartner Tools zur Verhaltensanalyse auf den Markt gebracht.

Die größten Akteure in diesem Bereich sind von Microsoft, ein Modul für die Viva-Plattform für Mitarbeitererfahrung, und Webex von Cisco mit seinem Collaboration Insights-Paket. UC-Management-Anbieter wie Vyopta bieten im Rahmen ihrer Collaboration-Performance-Management-Plattform Einblicke in Meetings anderer UC-App-Anbieter wie Google Meet, RingCentral, Slack und Zoom sowie Microsoft Teams und Webex.

Die Entscheidung, das Engagement der Mitarbeiter zu erfassen, zu messen und entsprechende Hinweise zu geben, muss sich nicht auf das eine oder das andere beschränken, da mehrere Plattformen zusammenarbeiten können, um ein Gesamtbild zu erstellen. Limeade ist zum Beispiel vollständig in Microsoft Teams und Viva integriert, während Webex über die Integration von In-App-Puls-Feedback und Umfrage-Tools gesprochen hat.

Überlegungen zur Experience-Plattform

Bei der Bewertung einer Plattform für das Mitarbeitererlebnismanagement oder eines UC-App-orientierten Angebots sollten Sie diese Kaufkriterien berücksichtigen:

  • Datenschutz, Compliance und Sicherheit: Beurteilen Sie die Anbieter von Einblicken in das Mitarbeiterengagement danach, wie sie mit persönlichen Daten umgehen, wie sie die Verschlüsselung handhaben, wie sie sich mit Single Sign-On und anderen Authentifizierungsdiensten integrieren und ob sie über die erforderlichen Compliance-Nachweise verfügen. Der Einsatz von Tools zur Erfassung des Benutzererlebnisses kann mitbestimmungspflichtig sein und der Betriebsrat ein Widerspruchsrecht haben. Auch der Ort der Datenverarbeitung ist zu beachten. Der Anbieter der Wahl muss die Einhaltung der DSGVO beziehungsweise GDPR garantierten.
  • Integration: Achten Sie auf Integrationen, die eine Möglichkeit bieten, Daten zum Mitarbeiterengagement in Korrelation mit Daten aus den Bereichen Personalwesen, Kundenerfahrung, Betrieb oder anderen Unternehmensanwendungen, wie Leistungsmanagement oder Servicemanagement-Tools, anzuzeigen. Legen Sie außerdem fest, wo die Mitarbeiterdaten am besten angezeigt werden, zum Beispiel in Slack oder anderen Team-Messaging-Apps, wo sich die Mitarbeiter aufhalten.
  • Benutzer-Dashboard: Neben der Integration mit Team Messaging oder anderen häufig verwendeten Anwendungen sollten Sie auch die Benutzer-Dashboards für Einzelpersonen und Manager berücksichtigen. Werden diese Anleitungen und Daten in einer Desktop-App über einen Browser dargestellt? Ist sie über einen mobilen Browser zugänglich?
  • Integration des Kundendienstes: Wenn es für ein Unternehmen wichtig ist, das Mitarbeitererlebnis mit dem Kundenerlebnis zu verknüpfen, sollten Sie prüfen, wie sich dies realisieren lässt. Ist dies mit den ausgewählten Tools möglich, oder ist eine umfangreiche Anpassung erforderlich?

Aus organisatorischer Sicht ist die wichtigste Erkenntnis, dass Personalabteilung, Rechts- und IT-Abteilung ihre Köpfe zusammenstecken müssen, wenn es um das Engagement der Mitarbeiter geht. Eine facettenreiche Sichtweise wird sich als aufschlussreicher erweisen als ein einzelner Datensatz.

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