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In drei Schritten zu einer besseren Netzwerklatenz

Hohe Latenzzeiten stören die Kommunikation im Netzwerk. Die Folge sind unzufriedene Anwender. Firmen können die Latenz in drei Schritten verkürzen und verbessern.

Die Netzwerklatenz wirkt sich erheblich auf das Benutzererlebnis aus. Latenz wird häufig mit dem Durchsatz verwechselt, der Datenmenge, die während eines bestimmten Zeitraums durch das Netzwerk bewegt werden kann. Die Netzwerklatenz steht für die Zeit, die ein Datenpaket oder eine Nachricht von der Anfrage beim Sender bis zum Empfänger benötigt. Sie bewegt sich normalerweise im Bereich von Millisekunden. Ist die Verzögerung zu lang, kann sie die Kommunikation stören.

Eine hohe Netzwerklatenz erhöht die Ladezeiten von Webseiten drastisch, unterbricht Video- und Audiostreams und macht eine Anwendung unbrauchbar. Je nach Anwendung kann bereits eine nur wenig höhere Latenzzeit einen negativen Einfluss auf die Kommunikation haben. Ungeduldige Anwender verlassen deswegen eine Website.

Verschiedene Faktoren beeinflussen die Latenzzeit, beginnend mit dem Übertragungsmechanismus selbst. So kann beispielsweise ein schlechtes oder schlecht gewartetes Glasfaserkabel die Übertragung verzögern. Auch Fehler beim Routing und Switching können den Datentransport verlangsamen. Weitere Störfaktoren sind Ineffizienzen des Speichersystems, Probleme bei der Softwareverarbeitung für Nutzer oder Sicherheitsservices, die Pakete analysieren und neu zusammenstellen.

Glücklicherweise können Netzwerkmanager die Netzwerklatenz mit drei kleinen Schritten reduzieren und verbessern sowie die Benutzerfreundlichkeit optimieren.

Verzögerung bei Datenpaketen messen

Um die Netzwerklatenz zu verbessern, brauchen Unternehmen zunächst ein genaues Maß für die Zeit, die der Datentransport vom Sender bis zum Empfänger benötigt. Netzwerkmanager haben dazu eine Reihe von Tools zur Auswahl, darunter Ping, Traceroute und My traceroute (MTR).

Ping zeichnet die benötigte Zeit eines Datenpakets von der ersten Quelle bis zum endgültigen Ziel auf. Traceroute visualisiert den Weg, den Pakete über ein IP-Netzwerk nehmen, und zeichnet die Latenzzeiten zwischen den einzelnen Hosts auf der Route auf. MTR mischt Elemente von Ping und Traceroute, um sowohl die Verzögerung auf dem Weg zwischen den Geräten als auch die Gesamtlaufzeit zu verfolgen.

Routing optimieren

Diese Messungen identifizieren potenzielle Engpässe, insbesondere wenn es sich um ein Geräteproblem oder ein Hindernis mit der Netzwerkkonfiguration handelt. Geht die Verzögerung auf ein Problem in der Topologie zurück, kann die IT-Abteilung mit Hilfe von Tools für die Optimierung des Netzwerks Überlastungen beheben, indem sie das Routing verbessert und damit Engpässe verhindert.

Stellt das Übertragungsmedium selbst das Problem dar, können Netzwerkmanager Regeneratoren oder Verstärker einsetzen, um die Geschwindigkeit im Netzwerk zu erhöhen. Der Haken: Der Einsatz derartiger Techniken kann die Latenzzeiten zusätzlich erhöhen.

Caching und Komprimierung

Einer der Hauptgründe für eine schlechte Latenzzeit ist die Geografie. Hochverteilte IP-Netzwerke überbrücken große Entfernungen und erhöhen die Übertragungszeiten zum Nachteil von Anwendungen. Einen Ausweg bildet der Bezug einer Website aus Content Delivery Networks (CDN), bei denen ein Edge-Server in der Nähe der Anwender installiert wird. Dies verkürzt den Übertragungsweg der Pakete und reduziert die Ladezeiten der Seiten von Webservern.

CDN-Anbieter verwenden häufig Techniken wie Dateikompression und Bildoptimierung, um die erforderliche Bandbreite für die Übertragung großer Datenmengen zu reduzieren. Auch diese Techniken können die Netzwerklatenz senken und verbessern.

Nächste Schritte

Mit Ping die Latenz messen

Mit Traceroute Netzwerkproblemen auf die Spur kommen

Mit Ping und Traceroute auf Paketverlust überprüfen

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