Die Windows-10-Kompatibilität von Anwendungen überprüfen

Vor einer Migration auf Windows 10, sollten Administratoren sicherstellen, dass alle Anwendungen im Unternehmen auch einwandfrei mit dem neuen Betriebssystem funktionieren.

Windows 10 bietet im Vergleich zu den Vorgängern eine Reihe neuer Funktionen, etwa den virtuellen Assistenten Cortana und die native Unterstützung für virtuelle Desktops. Das Upgrade auf das Betriebssystem bringt aber auch seine ganz eigenen Herausforderungen mit sich.

Dennoch dürfen Admins das Upgrade auf Windows 10 nicht auf die lange Bank schieben und müssen zeitnah entsprechende Pläne machen, bevor der Support für Windows 7 im Januar 2020 regulär endet. Sonst können Unternehmen relativ schnell in Sachen Sicherheit und auch Compliance in sehr schwieriges Fahrwasser geraten.

Die Migration auf Windows 10 ist jedoch in vielen Fällen keine einfache Entscheidung. So kann dieses Upgrade einige Notwendigkeiten mit sich bringen: Etwa Upgrades bei Hard- und Software, Aktualisierungen von Dokumentationen, neue Images für Installationen und viele Änderungen mehr. Darüber hinaus müssen Unternehmen die entsprechenden Kosten einplanen.

Diese können etwa durch Produktivitätsverlust bei Ausfallzeiten oder durch zusätzliche notwendige Lizenzen entstehen. Endanwender, die sich noch nicht mit Windows 10 auseinandergesetzt haben, müssen sich an die geänderte Oberfläche gewöhnen. Und nicht zuletzt kann es passieren, dass einige Legacy-Anwendungen anders als bisher funktionieren.

Eine der größten Herausforderungen bei der Umstellung auf Windows 10, ist die Unterstützung von älteren Anwendungen, die für den Geschäftsbetriebs des Unternehmens unabdingbar sind. IT-Abteilungen haben mehrere Möglichkeiten, die Kompatibilität von Legacy-Anwendungen mit Windows 10 sicher zu stellen. Das sollte prinzipiell in vier Schritten erfolgen:

  • Die verschiedenen Anwendungen zunächst inventarisieren.
  • Die Kompatibilität dieser Anwendungen bewerten.
  • Native Microsoft-Tools für die Kompatibilität einsetzen.
  • Die Anwendungen in einer Windows-10-Umgebung testen.

Anwendungen inventarisieren

Der erste Schritt bei der Beurteilung der eigenen Umgebung hinsichtlich eines Upgrades auf Windows 10, ist die Inventarisierung aller derzeit genutzten Anwendungen im Unternehmen. Für diesen Prozess sollte die IT-Abteilungen gängige Scan-Tools verwenden, als da beispielsweise wären: das Microsoft Assessment and Planning Toolkit (MAP), Spiceworks, das Netzwerk-Audit-Tool von SolarWinds oder die KACE K1000 Management-Appliance von Dell. Selbstverständlich existiert hierfür eine Vielzahl von weiteren Werkzeugen.

Diese Tools können alle mit dem Netzwerk verbundenen Systeme im Hinblick auf die installierten Anwendungen untersuchen. Danach lassen sich Berichte mit der Anzahl und der jeweils genutzten Versionen über alle Systeme hinweg erstellen. Anhand dieser Informationen kann das IT-Team ermitteln, welche Anwendungen vermutlich mehr Aufmerksamkeit und Tests erfordern werden.

Die Unterstützung für geschäftskritische Anwendungen sicherstellen

Im nächsten Schritt sollte die IT-Abteilung überprüfen, welche der genutzten Branchenanwendungen unter Windows 10 unterstützt. Dabei sollten die Anbieter der Branchensoftware mit einbezogen werden. Unternehmen die dies nicht tun, können sich nicht nur Probleme in Sachen Produktivität, sondern auch Sicherheitsrisiken einhandeln.

Microsoft-Tools einsetzen

Microsoft stellt für Administratoren eine Reihe Werkzeuge zur Verfügung, die diese im Hinblick auf die Kompatibilität von Anwendungen nutzen können:

Microsoft Assessment and Planning Toolkit: Dieses kostenlose Tool kann die Umgebung des Unternehmens scannen und die damit verbundenen Systeme auf Kompatibilitätsprobleme mit Windows 10 überprüfen.

Microsoft Windows Assessment and Deployment Kit (Windows ADK): Dieses ebenfalls kostenlose Toolkit enthält mehrere Tools. Mit diesen können IT-Abteilungen beispielsweise die Leistung der Systeme und existierenden Anwendungen testen.

Microsoft Windows Analytics in Azure: Windows Analytics ist ein kostenpflichtiger Überwachungs- und Analysedienst, der auf der Azure-Plattform verfügbar ist und vormals als Operations Management Suite bekannt war. Der Dienst kann eine Verbindung zu Windows-Desktops herstellen und Daten zu Anwendungen und Treibern zu Analysezwecken einsammeln. Anhand dieser Informationen können dann Kompatibilitätsprobleme aufgespürt werden, die einem einfachen Windows-10-Upgrade im Wege stehen würden.

Das Upgrade auf Windows 10 testen

Als nächsten Schritt sollte das IT-Team auf einer Reihe ausgewählter Systeme eine tatsächliche Migration durchführen, um die verschiedenen Anwendungen und ihr Verhalten unter Windows 10 zu testen.

In dieser Phase sollte die IT auch einige Endanwender miteinbeziehen, damit diese die Anwendungen testen, die sie im Alltag häufig verwenden. Das darauf resultierende Feedback erlaubt eine konkretere Bewertung etwaiger Kompatibilitätsprobleme, die durch die IT bei rein technischen Tests übersehen wurden.

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