Mit dieser Vorlage erstellen Sie einen Disaster-Recovery-Plan

Disaster-Recovery-Pläne sind wichtig, um bei einem Störfall, schnell, effizient und gezielt reagieren zu können und die Geschäftsabläufe zügig wiederherstellen zu können.

Ein Disaster-Recovery-Plan (DRP) bietet eine strukturierte Vorgehensweise zur Reaktion auf ungeplante Vorfälle, die die IT-Infrastruktur bedrohen. Dazu gehören Hardware, Software, Netzwerke, Prozesse und Personal. Der Schutz der technologischen Infrastruktur eines Unternehmens sowie dessen Geschäftsfähigkeit sind die Hauptgründe für die Implementierung eines DR-Plans.

In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zur Erstellung eines IT-DR-Plans, einschließlich der essenziellen Überlegungen und einer herunterladbaren Vorlage, die an die spezifischen Bedürfnisse Ihres Unternehmens angepasst werden kann.

Warum ist ein Disaster-Recovery-Plan notwendig?

Unternehmen können es sich nicht leisten, aufgrund von Stromausfällen, Cyberangriffen oder Hardwarefehlern außer Betrieb zu sein. Jede Minute, in der Anwendungen und Systeme nicht verfügbar sind, kann zu erheblichen Umsatzeinbußen führen. Die Kosten für den Ausfall kritischer Anwendungen können unter Umständen sehr hoch sein.

Ein DRP stellt sicher, dass auch entfernte Büros, Home-Offices und Niederlassungen berücksichtigt und geschützt werden. Darüber hinaus müssen viele Unternehmen gesetzliche Vorschriften einhalten und Wiederherstellungsberichte als Teil einer Business-Impact-Analyse vorlegen. Die Vorlage für einen solchen Plan finden Sie im unteren Abschnitt dieses Artikels.

Was macht einen DR-Plan aus?

Ein DR-Plan enthält detaillierte Anweisungen zur Wiederherstellung gestörter Systeme und Netzwerke, sodass Unternehmen ihren normalen Betrieb so schnell wie möglich wieder aufnehmen können. Das Ziel ist es, negative Auswirkungen auf das Geschäft zu minimieren. Ein effektiver DR-Plan umfasst:

  • Identifikation kritischer IT-Systeme und Netzwerke
  • Priorisierung der Wiederherstellungszeitziele
  • Maßnahmen zur Wiederherstellung, Neukonfiguration und erneuten Inbetriebnahme
  • Kontaktlisten relevanter Anbieter und Experten
  • Eine klare Abfolge von Schritten für eine reibungslose Wiederherstellung

Nach einer Risikobewertung sollten die wichtigsten IT-Infrastrukturelemente identifiziert werden, die für den Geschäftsbetrieb essenziell sind. Ein leistungsfähiges IT-System gewährleistet Wettbewerbsfähigkeit und finanzielle Stabilität, während Ausfälle das Unternehmen gefährden können.

Struktur eines DR-Plans nach NIST SP 800-34 Rev. 1

Laut der National Institute of Standards and Technology (NIST) Special Publication 800-34 Rev. 1 sollte ein IT-DR-Plan folgende Elemente enthalten:

  • Richtlinien für die Notfallplanung: Offizielle Vorgaben zur Planung und Umsetzung von Notfallmaßnahmen bestimmen.
  • Business Impact Analysis (BIA): Identifizierung und Priorisierung geschäftskritischer IT-Systeme.
  • Präventive Maßnahmen: Strategien zur Reduzierung von Systemausfällen und Senkung der Wiederherstellungskosten erarbeiten.
  • Wiederherstellungsstrategien: Konkrete Maßnahmen zur schnellen und effizienten Wiederherstellung nach einem Zwischenfall bestimmen.
  • IT-Notfallplan: Detaillierte Anweisungen zur Wiederherstellung betroffener Systeme entwickeln.
  • Tests, Schulungen und Übungen: Identifikation von Planungslücken und Schulung des Personals, dass für das Recovery verantwortlich ist.
  • Planaktualisierung: Regelmäßige Überprüfung und Anpassung des Plans an aktuelle Entwicklungen durchführen.

Entwicklung eines DR-Plans – Schritt für Schritt erklärt

Mit den Empfehlungen der NIST SP 800-34 kann der Disaster-Recovery-Plan in folgenden Schritten entwickelt, angelegt und umgesetzt werden:

  1. Zusammenstellung eines Planungsteams mit internen und externen Beteiligten. Dabei sollten Parameter wie interne Elemente, externe Ressourcen, Drittanbieterlösungen und Verbindungen zu anderen Branchen, Kunden oder Partnern mit in die Planung einließen.
  2. Sammlung aller relevanten Netzwerk- und Infrastruktur-Dokumentationen, darunter unter anderem Netzwerkdiagramme, Systemkonfigurationen und Datenbanken.
  3. Identifikation der größten Bedrohungen und Schwachstellen für die IT-Infrastruktur wie zum Beispiel Naturkatastrophen, menschliche Fehler oder Stromausfall sowie fehlende Backup-Leistung oder veraltete Backup-Kopien.
  4. Analyse früherer Systemausfälle und bisheriger Reaktionsmaßnahmen.
  5. Festlegung der maximal tolerierbaren Ausfallzeit für kritische IT-Systeme.
  6. Überprüfung der bestehenden Notfallverfahren und ihrer Testhistorie.
  7. Identifikation und Schulung von Notfallteams.
  8. Analyse der Notfall-Dienstleistungen externer Anbieter und Überprüfung bestehender Service-Level-Agreements.
  9. Erstellung eines Lückenanalyseberichts zur Identifikation von Verbesserungspotenzialen.
  10. Management-Review des Berichts und Festlegung konkreter Maßnahmen.
  11. Entwicklung des DR-Plans zur Sicherstellung der Wiederherstellung kritischer Systeme.
  12. Durchführung von Tests zur Validierung der Wiederherstellungsmaßnahmen.
  13. Dokumentation und Inventarisierung aller IT-Assets. Das sollte alle Veränderungen im DR-Plan nachverfolgen, um frühere Fehler zu erkennen und um gutes Ressourcenmanagement umzusetzen.
  14. Festlegung regelmäßiger Überprüfungs- und Audit-Termine.

 

Wichtige Überlegungen für das Disaster Recovery

Zusätzlich zu den angeführten Kriterien sollten IT-Verantwortliche weitere Überlegungen für das Disaster Recovery anstellen:

Unterstützung durch das Management: Klare Zustimmung und Unterstützung der Geschäftsleitung sind essenziell für den Erfolg des Plans.

Klare Rollenverteilung: Verantwortlichkeiten müssen definiert und eine klare Befehlskette etabliert werden.

Einhaltung von Standards: Relevante Standards wie NIST SP 800-34 Rev. 1, ISO/IEC 27031:2011 sollten berücksichtigt werden.

Praktikabilität und Einfachheit: Der Plan sollte prägnant, aktuell und verständlich sein.

Abstimmung mit Fachabteilungen: Die Planungsergebnisse sollten mit den Fachbereichen überprüft werden.

Flexibilität: Anpassungen an spezifische Anforderungen des Unternehmens sind erforderlich.

Überblick der Vorlage für einen Disaster-Recovery-Plan

Als Hilfestellung können IT-Verantwortliche die hier kostenlose Vorlage für die Erstellung eines Disaster-Recovery-Plans nutzen. Die Einträge sind nur Beispiele und müssen entsprechend geändert werden. Die Vorlage für den IT-DR-Plan enthält verschiedene Komponenten, die im Folgenden erklärt werden:

  • Zweck und Absicht: Zielsetzung und Rahmenbedingungen des Plans.
  • Richtlinien und Policy Statement: Offizielle Unternehmensrichtlinien zur Disaster Recovery.
  • Ziele und Schlüsselinformationen: Hauptziele des Plans sowie Kontaktdaten wichtiger Ansprechpartner
  • Planübersicht: Grundlegende Aspekte des Plans und regelmäßige Aktualisierungen
  • Notfallmaßnahmen: Sofortmaßnahmen bei Eintritt eines Zwischenfalls
  • Wiederherstellungsteam: Mitglieder und deren Kontaktdaten
  • Alarmierungs- und Eskalationsstufen: Frühzeitige Reaktionsmechanismen
  • Medienarbeit: Umgang mit der öffentlichen Kommunikation
  • Versicherungsdetails: Übersicht über relevante Versicherungen
  • Rechtliche und finanzielle Aspekte: Maßnahmen zur Bewältigung finanzieller und rechtlicher Herausforderungen
  • Testverfahren für den DR-Plan: Bedeutung und Methodik von Tests
  • Anhänge: Vorlagen für Technologie-Wiederherstellungspläne und Formulare

Fazit

Angesichts der erheblichen Investitionen in IT-Infrastrukturen sollten Unternehmen ausreichend Zeit und Ressourcen in die Absicherung ihrer IT-Systeme investieren. Ein strukturierter IT-Desaster-Wiederherstellungsplan trägt entscheidend zur Resilienz und Zukunftssicherheit eines Unternehmens bei.

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