Jacob Lund - stock.adobe.com

Die Zukunft von BYOD (Bring Your Own Device)

Der Einsatz privater Endgeräte (BYOD, Bring Your Own Device) im Unternehmen ist ein wichtiges Element für die erfolgreiche Planung und Umsetzung des hybriden Arbeitsplatzes.

Einige Unternehmen haben schon lange das Potenzial für Kosteneinsparungen erkannt, die sich aus der Implementierung einer BYOD-Strategie (Bring Your Own Device) ergeben. Diese erlaubt es den Mitarbeitern, ihre eigenen privaten Geräte zu nutzen, um auf die Daten des Unternehmensnetzwerks sowie auf Ressourcen wie E-Mails und Anwendungen zuzugreifen. Trotz dieser Vorteile haben viele Unternehmen BYOD-Richtlinien und -Prozesse bis vor Kurzem nur zögerlich eingeführt.

Die Coronapandemie hat das geändert. Viele Unternehmen waren gezwungen, eine BYOD-Strategie zu implementieren, da die Mitarbeiter plötzlich im Home-Office arbeiteten und wegen des Lockdowns und Kontaktsperren nicht mehr persönlich im Büro erscheinen durften. Folge waren neue, hybride Arbeitsumgebungen.

All dies rückt die Zukunft von BYOD am Arbeitsplatz und wichtige geschäftliche Überlegungen im Zusammenhang mit dem Einsatz dieser privaten Geräte in den Fokus. Zu diesen Faktoren gehören die Implementierung neuer Sicherheitsrichtlinien und -Tools für den Fernzugriff auf Unternehmensdaten, die Frage nach der Art der unterstützten Endgeräte und Hardware, die Einrichtung eines BYOD-Onboarding-Prozesses und die Kosten, die durch die Einführung dieser Verfahren entstehen.

Wie verbreitet ist BYOD?

BYOD hat sich im letzten Jahr rasant verbreitet und die Erwartungen der Mitarbeiter an ihre Arbeit verändert. Neue Nutzer wollen mobil sein – und ein Teil dieser Mobilität umfasst den erlaubten Einsatz ihrer eigenen anstelle von firmeneigenen Geräten. BYOD ermöglicht mehr Flexibilität darin, wie, wo und wann Mitarbeiter arbeiten und zusammenarbeiten.

Abbildung 1: Der Unterschied zwischen BYOD, CYOD, COPE und COBO.
Abbildung 1: Der Unterschied zwischen BYOD, CYOD, COPE und COBO.

Faktoren, die die Zukunft von BYOD beeinflussen

Hier sind einige der Vor- und Nachteile, die Unternehmen bei der Implementierung einer BYOD-Richtlinie berücksichtigen müssen.

Kosten reduzieren und gleichzeitig andere verursachen: Die Verlagerung der Kosten auf die Nutzer kann IT-Ressourcen und Teile des Unternehmensbudgets freisetzen. Firmen sollten aber genau festlegen, wer für den Support von BYODs verantwortlich ist, einschließlich Punkten wie Mobilfunkdaten. Wenn Mitarbeiter über ihre persönlichen Geräte auf Unternehmensressourcen zugreifen, erwarten sie zunehmend, dass ihr Unternehmen ihnen einen Zuschuss zu den Kosten für den Datenzugriff zahlt.

Höhere Mitarbeiterzufriedenheit bei geringeren Sicherheitsrisiken: Mitarbeiter ziehen es in der Regel vor, ihr eigenes mobiles Gerät zu verwenden. Sie sind mit dem Betriebssystem vertraut und wissen, wie es zu bedienen ist, so dass weniger Schulungen im Unternehmen erforderlich sind. Da sie ihre Erfahrungen individuell anpassen können, steigt die Zufriedenheit weiter.

Die Herausforderung für die IT-Abteilung besteht darin, sicherzustellen, dass die Mitarbeiter jederzeit und sicher auf die Unternehmensdaten zugreifen können. Die Unterstützung mehrerer Geräte mit unterschiedlichen Betriebssystemen kann für viele IT-Teams schwierig sein, die versuchen, den Datenschutz und die Sicherheit der BYOD-Geräte in Einklang zu bringen. Zur Zukunft von BYOD gehören der Aufbau von Richtlinien und der Einsatz von Technologien wie Mobile Device Management (MDM), die den Einsatz eigener Geräte der Mitarbeiter unterstützen und Sicherheit gewährleisten.

Balance zwischen Datenschutz und Sicherheit: Viele Mitarbeiter haben die Big-Brother-Ansicht, dass die IT ihr Gerät komplett überwachen kann – was nicht unbedingt der Fall ist. Apple und Google haben sich damit beschäftigt, was MDM-Tools auf im Unternehmen angemeldeten Geräten sehen können und was nicht. Aber nehmen wir an, ein Gerät geht verloren. Das Gerät selbst liegt nicht in der Verantwortung des Unternehmens, die auf diesem Gerät gespeicherten Unternehmensdaten hingegen schon. Technologien wie MDM ermöglichen es der IT-Abteilung, Unternehmensdaten auf Geräten aus der Ferne zu löschen.

Wenn die Benutzer nicht über diese Möglichkeiten aufgeklärt werden, könnte es zu Problemen mit dem Datenschutz kommen. Um die Zukunft von BYOD am Arbeitsplatz zu sichern, müssen transparente Richtlinien erstellt werden, die Mitarbeiter darüber aufklären, welche Aktivitäten und Geräteinformationen das Unternehmen auf persönlichen Geräten sehen kann und welche nicht, und wie MDM-Technologien eingesetzt werden, um die Datensicherheit auf BYODs durchzusetzen.

Nicht jedes Gerät unterstützen: Da eine große Anzahl von Mitarbeitern weiterhin von zu Hause aus arbeiten will, stellen viele Unternehmen fest, dass sie nicht jedes BYOD-Gerät auf die gleiche Weise unterstützen können. Oftmals scheitern BYOD-Richtlinien daran, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern erlauben, jedes beliebige Gerät zu verwenden, einschließlich veralteter Android-Smartphones, die moderne MDM-Richtlinien nicht unterstützen, und Windows-Geräte, auf denen veraltete Betriebssysteme wie Windows 7 oder Home Editions laufen. BYOD-Richtlinien müssen die Art der Geräte definieren, die ein Unternehmen unterstützt. Unterschiedliche Betriebssystemversionen und Patch-Levels können sich direkt auf die Sicherheit und Datenkontrolle eines Unternehmens auswirken.

Was bringt die Zukunft für BYOD?

Der Wunsch nach BYOD wird bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern weiter zunehmen. Die erfolgreiche Implementierung hängt davon ab, wie man BYOD-Geräte am besten in die Unternehmensressourcen einführt und den Prozess für die Benutzer vereinfacht. Technologien wie MDM ermöglichen es der IT-Abteilung, Unternehmensanwendungen, E-Mails und Ressourcen sicher an die verschiedenen privaten Geräte der Mitarbeiter zu verteilen.

Die Herausforderung für viele IT-Abteilungen ist der Prozess, wie sie diese Informationen auf die entsprechenden mobilen Geräte bringen. Die Verantwortung für die Schulung und den Support der Geräte liegt normalerweise auf den Schultern der IT-Abteilung. Das bedeutet, dass IT-Teams damit beginnen müssen, entsprechende Richtlinien und Dokumentationen zu erstellen, die die Geräteanmeldung, den BYOD-Support und die Wege zur Fehlerbehebung für die Benutzer beinhalten.

Die folgenden Überlegungen können helfen, eine erfolgreiche BYOD-Richtlinie im Unternehmen zu etablieren:

Anforderungen an die Geräte: Um Unternehmensdaten zu schützen, müssen BYOD-Geräte häufig bestimmte Kriterien für den Zugriff auf Unternehmensressourcen erfüllen, darunter Mindestversionen mobiler Betriebssysteme und bevorzugte Gerätehersteller.

Verlorene, gestohlene oder beschädigte Geräte: Auch wenn Unternehmen nicht für den Verlust und die Kosten für den erneuten Kauf von BYOD-Geräten verantwortlich sind, liegt die Verantwortung für die Unternehmensdaten auf dem Gerät bei der Firma. Arbeitgeber müssen ihre Mitarbeiter darüber informieren, dass die Unternehmensdaten auf ihrem Gerät bei Bedarf aus der Ferne gelöscht werden können (Remote Wipe).

Datenschutz: Firmen sollten ihre Richtlinien transparent gestalten, damit die Mitarbeiter verstehen, welche Aktivitäten und Daten das Unternehmen auf ihren Geräten sehen kann und welche nicht. Gleichzeitig sollten sie die Bedeutung der Privatsphäre der Nutzer und den Schutz ihres Privatlebens im Auge haben.

Erfahren Sie mehr über Datenschutz und Compliance

ComputerWeekly.de
Close