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Wie hybride Clouds bei der digitalen Transformation helfen

Hybrid-Clouds bilden inzwischen ganze Ökosysteme. Viele Anwender setzen hohe Erwartungen und Hoffnungen in diese Modelle der IT-Provisionierung. Werden diese Hoffnungen erfüllt?

Moderne IT-Organisationen setzen sich in wachsendem Maße mit der Bewältigung der gestiegenen digitalen Anforderungen auseinander. Gleichzeitig versuchen sie, die Provisionierung von IT-Diensten zu beschleunigen, ist die Einführung von Cloud-Diensten dramatisch angestiegen. Die natürliche Neigung besteht daher darin, zu sagen, dass die Zukunft des digitalen Geschäfts nur in der Public Cloud liegt.

Nur nicht so schnell.

In der Studie ESG Master Survey Results: 2019 Data Storage Trend vom November 2019 ist zu lesen, dass bei 23 Prozent der IT-Organisationen das Datenvolumen der außerhalb des Unternehmens in der Cloud gespeicherten Daten mit einer Zuwachsrate von 50 Prozent im Jahr (und mehr) wächst. Doch von den befragten Unternehmen, die für die nächsten drei Jahre mit einem ähnlich hohen Wachstum bei den Datenvolumina rechnen, rechnen 75 Prozent auch mit einem Wachstum der Daten, die On-Premises gespeichert werden.

Wie bitte?

Richtig. Unternehmen, die ein hohes Datenwachstum verzeichnen, erwarteten eine Zunahme der Datenspeicherung sowohl innerhalb als auch außerhalb der eigenen IT-Infrastruktur. Das bedeutet, dass ein hybrides Cloud-Ökosystem zu einem wichtigen Faktor geworden ist – zumindest für Unternehmen mit einem hohen Datenwachstum und die in der digitalen Welt Erfolge verzeichnen wollen.

Ein weiteres Merkmal der Unternehmen, die in den nächsten Jahren mit einem hohen Datenwachstum rechnen, ist deren Alter. Datenwachstum ist eine Tendenz bei jüngeren Unternehmen. Viele Firmen sind in der Studie weniger als 20 Jahre alt.

Diese Unternehmen neigen eher dazu, zu behaupten, dass Daten ihr Geschäft sind oder in Zukunft sein werden. Sie neigen auch dazu, sich selbst als „Cloud First“ zu bezeichnen. Das heißt, sie stellen neue Anwendungen standardmäßig in der Cloud bereit. On-Premises-Installationen werden nur noch verwendet, wenn es dafür gute Gründe gibt. Doch auch trotz der Tatsache, dass sie häufig zuerst in der Cloud arbeiten, erwarten diese Unternehmen immer noch ein hohes Maß an Datenwachstum vor Ort.

Nicht kostenorientiert, sondern zweckgemäß Denken

Es gibt eine Vielzahl von Einflussgrößen für die Entscheidung, die Provisionierung von Speicherplatz in der Cloud oder lokal umzusetzen. Begründungen haben oft mit der Datensensitivität, der Einhaltung von Vorschriften, Kosten, Leistung und Verfügbarkeitsanforderungen zu tun.

Es wäre zwar naiv zu glauben, dass die Kosten nicht bei jeder IT-Entscheidung eine wichtige Rolle spielen, aber auch für digitale Unternehmen spielen die Chancen rund um Speicheralternativen eine wichtige Rolle. Wie kann die IT den Zugriff auf neue Daten beschleunigen und sichern, so dass Entwickler die Leistung und die Daten bekommen, die sie benötigen?

Die effektive Nutzung von Daten eröffnet neue oder erweiterte Geschäftsmodelle. Besser zugängliche Daten erhöhen das Potenzial dieser Modelle.

Die neuen Geschäftsmodelle fördern die Akzeptanz und Nutzung von Cloud-Technologien, ohne dabei die Rechenzentren vor Ort aufzugeben. Die Unternehmen investieren aktiv in beide Bereiche. Man darf davon ausgehen, dass sie auch weiterhin massiv in beide Bereiche investieren werden.

Was dies für Ihr Unternehmen bedeutet

Unabhängig davon, ob eine Cloud-First-Strategie gilt oder ob die Speicherung On- und Off-Premises gleichmäßig gestaltet wird: Die IT-Landschaft muss so organisiert werden, dass eine Kombination aus On- und Off-Premises-Infrastruktur entsteht.

Unternehmen, deren Datenwachstum enorm schnell und hoch ist, haben ganz spezifische Merkmale.
Abbildung 1: Unternehmen, deren Datenwachstum enorm schnell und hoch ist, haben ganz spezifische Merkmale.

Es ist nicht hilfreich, bei der Strategie-Entscheidung das interne Rechenzentrum für alte, traditionelle Workloads und die Cloud für neue, transformierende Workloads zu berücksichtigen. So einfach ist diese Entscheidung nicht. Die Modernisierung muss an beiden Fronten stattfinden. Sowohl die Agilität und Flexibilität der Cloud und als auch eine moderne Rechenzentrumsinfrastruktur bieten Vorteile. Die Enterprise Strategy Group hat festgestellt, dass diejenigen mit hohem Datenwachstum wahrscheinlich stark auf Flash-Speicher On-Premises setzen und von greifbaren geschäftlichen Vorteilen als Ergebnis dieser Flash-Investitionen berichten.

Es ist zu erwarten, dass Daten und Anwendungen nicht nur in die Cloud verlagert werden, sondern künftig hin und her wandern. Dafür werden Verwaltungs-, Virtualisierungs- oder Orchestrierungsplattformen benötigt, die sich sowohl mit internen als auch mit externen Umgebungen befassen können. Für den Transfer der Anwendungen und Daten innerhalb solch eines Hybrid-Cloud-Ökosystems werden Container an Bedeutung gewinnen.

Auch personell muss das Unternehmen so aufgestellt werden, dass alle Verantwortlichkeiten für die Infrastruktur innerhalb und außerhalb des Unternehmens so weit wie möglich konsolidiert sind. Je besser die Personalressourcen organisiert sind, desto besser der Erfahrungsaustausch über Applikationen und Workloads. Durch die Ausrichtung der richtigen Infrastruktur auf die geschäftlichen Anforderungen des Unternehmens wird außerdem sichergestellt, dass Bereitstellungsentscheidungen optimiert und effizient getroffen werden.

Was ein Hybrid-Cloud-Ökosystem vorantreibt

Die Produkte und Technologien verschiedener Anbieter helfen beim Erreichen einer Hybrid-Cloud mit Vor-Ort- und Cloud-basierten Speicherlösungen.

VMware Cloud Foundation kann beispielsweise das Management einer Hybrid-Cloud und das Verschieben der Anwendungen vereinfachen. Große Public-Cloud-Anbieter haben erkannt, dass die Administration sowohl die Infrastruktur innerhalb als auch außerhalb des Rechenzentrums umfassen muss.

AWS Outposts, Anthos aus der Google Cloud Platform und Azure Stack von Microsoft sind dafür die besten Beispiele. Darüber hinaus hat fast jeder Anbieter von On-Premises-Storage ein Hybrid-Cloud-Produkt. Dort sind unter anderem Dell EMC, HPE, Hitachi Vantara, IBM, NetApp, Pure Storage, Qumulo und IBM Red Hat zu nennen.

Für den Erfolg digitaler Geschäftsmodelle müssen alle Infrastrukturentscheidungen neu bewertet werden. Nur so wird – zumindest teilweise – sichtbar, ob sich die Technologie leicht in das größere Hybrid-Cloud-Ökosystem integrieren lässt. Nahezu jeder Anbieter hat dazu seine eigene Version der Geschichte. Die IT-Entscheider müssen deshalb verstehen, welche Technologie in die in Frage kommenden Infrastrukturprodukte und -services am besten unterstützt.

Moderne Unternehmen haben digitale Geschäftsmodelle

Laut einer Studie der Enterprise Strategy Group gaben 49 Prozent der IT-Entscheidungsträger an, dass „Daten ihr Geschäft sind“. Fast jedes Unternehmen möchte mit diesen Daten, effizienter werden, effektiver arbeiten und neue Umsätze generieren. Es sind die Top-Ziele fast jedes Unternehmens.

Über den Autor:
Scott Sinclair arbeitet als Storage Analyst bei der Enterprise Strategy Group.

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.

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