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Mit AIoT effiziente Mobilität und Energienutzung erreichen

AIoT-Plattformen können die Vielzahl an Instrumenten der CO2-Reduktion in Unternehmen orchestrieren und zu einem zentralen Bestandteil nachhaltiger Wirtschaftsaktivitäten werden.

Die Corporate Social Responsibility Directive der EU (CSRD-Richtlinie) stellt Unternehmen nicht nur vor die Herausforderung, sondern vor die Verpflichtung, sich nachhaltiger aufzustellen.

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex gibt einen Überblick darüber, welche Unternehmen von der CSRD-Richtlinie betroffen sind. So sind allein in Deutschland schätzungsweise etwa 15.000 Unternehmen berichtspflichtig. Die Schlüsselthemen, um sich nachhaltiger aufzustellen, sind dabei der effiziente Einsatz von Ressourcen und die Reduzierung von CO2-Emissionen (CO₂, Kohlenstoffdioxid).

Hier kann AIoT – die Verknüpfung von künstlicher Intelligenz (KI) und dem Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) – einen bedeutenden Beitrag leisten. In naher Zukunft wird AIoT für Energie und Mobilität so selbstverständlich sein wie die Betriebssysteme iOS oder Android.

E-Mobilitäts-Flotten als Teil der Lösung

Der Umstieg von Verbrennungsmotoren auf Elektrofahrzeuge bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihren CO2-Ausstoß kurzfristig zu reduzieren und so zur Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele beizutragen. Eng verbunden damit ist der Einsatz von grünem Strom – nicht nur zum Laden von Elektrofahrzeugen, sondern für den gesamten Betriebsablauf. Es ist alternativlos, die Unternehmensmobilität und die Energiewende im Unternehmen zu verknüpfen. Mit AIoT können sowohl die Ladeprozesse für Elektrofahrzeuge als auch das gesamte Energiemanagement in Büro- und Produktionsgebäuden effektiv optimiert werden.

AIoT: Der Schlüssel zu grünen Unternehmen

KI ist in der Digitalisierung der Energie und Mobilität nicht wegzudenken. Konnektivität und der Zugang zu Daten sind schließlich die Voraussetzung dafür, die Energie in einzelnen Teilbereichen effizienter zu nutzen und zu optimieren und damit schneller die CO2-Emissionen zu senken.

AIoT-Plattformen sind das zentrale Werkzeug zur Integration und Optimierung von KI und IoT-Geräten, Daten und Anwendungen. Sie ermöglichen eine nahtlose Vernetzung und intelligenten Datenaustausch zwischen IoT-Geräten. AIoT-Plattformen erfassen und analysieren große Datenmengen in Echtzeit, die von IoT-Sensoren und Geräten generiert werden. Durch den Einsatz von KI-Algorithmen und maschinellem Lernen können automatisch wertvolle Erkenntnisse gewonnen und smarte Maßnahmen zur Optimierung der Energieeffizienz eingeleitet werden.

Die digitale Vernetzung aller Energiequellen und -verbraucher – von Wohnhäusern über Unternehmen bis hin zu ganzen Städten – kann mit AIoT erreicht werden. AIoT-Plattformen können Echtzeitdaten von IoT-Sensoren sammeln und verarbeiten. Solche Datenpunkte geben Auskunft zum Energiebedarf, Energieangebot und zu Netzbedingungen, sodass eine optimierte Verwaltung und eine Optimierung von Ladevorgängen oder anderen Energieflüssen möglich ist.

Mit Unterstützung der gesammelten Daten können Ladevorgänge so gesteuert werden, dass das Aufladen von Elektroautos in Zeiten außerhalb von Netzspitzen und bei einem hohen Anteil erneuerbarer Energien im Netz erfolgt. Dies reduziert die Kosten und entlastet das Netz. Mit zunehmender Anzahl von Elektroautos wird dieses Peak Shaving immer wichtiger. In Verbindung mit einem dynamischen Lastmanagement ermöglicht es in einem Gebäude die optimale Verteilung der Energie auf die verschiedenen Ladestationen, abhängig von der Anzahl und dem Energiebedarf der angeschlossenen Elektroautos. Und darüber hinaus werden durch dieses softwarebasierte, automatisierte Tuning deutlich mehr Ladestationen an einem Ort installierbar, als die oftmals doch sehr limitierte Kapazität des Hausanschlusses auf den ersten Blick vermuten lässt.

Dank AIoT ist es möglich, den Gesamtstrombedarf eines Unternehmens in Echtzeit im Auge zu behalten, um eine stabile Stromversorgung und eine Senkung des Energieverbrauchs für alle Energieverbraucher zu gewährleisten. Auch eigener Photovoltaikstrom beispielsweise kann in das System integriert werden. Und durch die kontinuierliche Überwachung und Analyse der vorhandenen Daten können Muster und Anomalien erkannt werden, die auf potenzielle Probleme, Ineffizienzen oder Geräteausfälle hinweisen. Dies ermöglicht eine optimierte und bereits prädiktive Wartung und sichert eine effiziente und zuverlässige Infrastruktur im Gebäude.

Florian Lüft, Univers

„AIoT-Plattformen sind das zentrale Werkzeug zur Integration und Optimierung von KI und IoT-Geräten, Daten und Anwendungen. Sie ermöglichen eine nahtlose Vernetzung und intelligenten Datenaustausch zwischen IoT-Geräten.“

Florian Lüft, Univers

Die Sicherheit der Daten und Systeme wird durch den Einsatz von Verschlüsselung, Authentifizierung und Zugriffskontrollen gewährleistet. AIoT-Plattformen können zudem in bestehende Unternehmenssysteme, Cloud-Plattformen und andere Anwendungen integriert werden, was ein konsistentes und einheitliches Ökosystem für die Verwaltung und Nutzung von IoT- und KI-Technologien gewährleistet.

Energie neu gedacht

Die Art und Weise, wie wir Energie beziehen und nutzen, wird sich weiter verändern. Die Entwicklung von Elektrofahrzeugen und deren Batterien ist ein gutes Beispiel dafür. In naher Zukunft werden Fahrzeuge nicht nur Strom verbrauchen, sondern auch als Stromspeicher dienen können (Vehicle-to-Grid oder Vehicle-to-Home). AIoT-Plattformen können die bidirektionale Kommunikation zwischen Elektrofahrzeugen und dem Stromnetz unterstützen und so die Vehicle-to-Grid-Integration ermöglichen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge bei Bedarf überschüssige Energie ins Netz zurückspeisen. AIoT optimiert diesen bidirektionalen Energiefluss.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Mobilitäts- und Energiewende gehen Hand in Hand. AIoT-Plattformen können die Vielzahl an Instrumenten der CO2-Reduktion in einem Unternehmen orchestrieren und so zu einem wesentlichen Bestandteil nachhaltiger Wirtschaftsaktivitäten werden. Wir haben jetzt die Chance dies zu tun, das Potenzial ungenutzt zu lassen, ist keine Option.

Über den Autor:

Florian Lüft ist seit 2020 Director Business Development and Marketing bei Univers, einem führenden Greentech-Unternehmen mit Fokus auf die digitale Transformation der Energiebranche. In dieser Position verantwortet er die strategische und operative Weiterentwicklung des Unternehmens durch das Erschließen neuer Geschäftsfelder unter anderem in den Bereichen Elektromobilität und Energiemanagement.

 

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.

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