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Backup as a Service und Storage Flatrate: Darauf kommt es an

Backup as a Service hat sich in den Firmen etabliert und wird zur Alternative zur eigenen Infrastruktur. Bei der Wahl des Dienstes sind aber ein paar wichtige Fakten zu beachten.

Der Umsatz im Bereich der Public Cloud in Deutschland ist durch Backup as a Service (BaaS) über die letzten Jahre stark gestiegen. Für die Zukunft wird weiterhin ein starkes Wachstum prognostiziert. Der Grund liegt auf der Hand: Das Auslagern von Backups ist für viele Unternehmen die effizienteste Lösung geworden, da der Ausbau der Speicherinfrastruktur dann in den Händen des Anbieters liegt und man einfach Kapazität zu bestimmten Tarifen mieten kann.

Doch um seine Geschäftsziele nicht aus den Augen zu verlieren, sollte man einige Dinge bei der Entscheidung beachten. Wie kann man die Daten ohne Verluste zu einem anderen Anbieter oder auf die eigene Speicherinfrastruktur übertragen? Welcher Tarif ist individuell die beste Lösung?

Auswahl des Anbieters

Zum Beginn ist deshalb die Auswahl eines geeigneten Anbieters entscheidend. Geht es um die Cloud als Medium des Backups, so sind die Leistungsfähigkeit und Stabilität für Unternehmen die wichtigsten Merkmale. Ebenso stehen Vertrauen und Sicherheit oben auf der Liste, dicht gefolgt von der Anforderung, dass die Rechenzentren im Rechtsgebiet der EU zu finden sind. Liegen diese in anderen Hemisphären, kommt nämlich ein Wildwuchs an Verwaltungsaufwand und rechtlichen Unklarheiten auf den Kunden zu.

Bei lokalen Anbietern ist das Preis-Niveau meist höher, was zu Beginn abschreckt. Doch hier lohnt ein zweiter Blick: Die Preise sind in Wahrheit bodenständig und mit Weitblick kalkuliert worden und zielen nicht darauf ab, möglichst schnell möglichst viele Kunden zu gewinnen, um dann später die Preise anzupassen. Außerdem können lokale Ansprechpartner vor Ort oftmals eine bessere Unterstützung anbieten. Ferner lassen sich Exit-Strategien bei diesen Anbietern einfacher realisieren.

Für die Auswahl eines geeigneten BaaS-Providers ist es zusätzlich hilfreich, einen Experten für Backup- und Datenmanagement zu Rate zu ziehen. Die unübersichtliche Anzahl der zu sichernden Workloads, etwa verschiedene Datenbanken oder Cloud-Ressourcen, müssen bei der Wahl einer individuellen Backup-Service-Lösung darüber hinaus berücksichtigt werden.

Tarifwahl

Der Vorteil, den Cloud Service Provider gegenüber anderen Backup-Anbietern haben, ist die Flexibilität. Sie können sofort auf Marktgegebenheiten eingehen. Der Nutzer muss sich nicht um den Aufbau der Speichermedien kümmern und ist bei Änderungen jeglicher Art mit einer Flatrate abgesichert. Problematisch wird es erst durch den Preiskampf: Da viele Anbieter vom Markt verschwunden sind, entsteht zunehmend eine Abhängigkeit von den Providern.

Die Abrechnung je Nutzer kann außerdem für den Anbieter schnell zum Leistungsproblem werden, wenn die Datenmengen explodieren. Hier kann es sogar zu Engpässen kommen. Die meisten Anbieter stellen ihre Preise aber transparent je Terrabyte Speicherplatz auf. Wann sich eine Flatrate lohnt und wann nicht, muss letztlich aber jeder Kunde selbst entscheiden. Meistens erreicht man schnell den Break Even. Die Frage ist nur: Kann der Anbieter die Preise halten?

Exit-Strategie

Um sich nicht zu sehr von einem BaaS-Provider abhängig zu machen, sollte man bereits vor der Inanspruchnahme des Backup-Services eine Exit-Strategie und einen Disaster-Recovery-Plan bereithalten. Es ist immer beruhigend, wenn man weiß, wie man aus einer Sache wieder kontrolliert aussteigen kann.

Dabei ist es wichtig, das richtige Format zu wählen, damit Daten einfach migriert werden können, sonst kommt es zu hohem Aufwand oder Datenverlusten. Backup-Lösungen, die im gleichen Format speichern, wie ein lokaler Exchange-Server, haben den Vorteil, dass einfach zu einem anderen Anbieter gewechselt oder auf ein lokales Hosting im Rechenzentrum umgestellt werden kann. Dieser Software-Defined-Ansatz schafft maximale Flexibilität und Effizienz für Backups.

Zusammenfassend lässt sich somit sagen: Externe BaaS-Provider sind für viele Unternehmen die effizienteste Lösung. Einige Anbieter betreiben sogar eine sehr transparente Preisgestaltung und haben gerechte Bedingungen. Allerdings sollte man sich gut beraten lassen und den richtigen Tarif wählen – und es sind eine Exit-Strategie und ein Disaster-Recovery-Plan unumgänglich, wenn man die Souveränität über sein Backup behalten möchte.

Unter diesen Umständen erfüllt eine Backup-as-a-Service-Lösung aber stets die Ansprüche einer guten Storage-Lösung und ist für viele Unternehmen eine sehr gute Möglichkeit, um moderne Datensicherung, trotz des Mangels an Arbeitskraft oder Geld, einzurichten.

Über den Autor: 
Thomas Sandner ist Senior Director Technical Sales Germany bei Veeam Software, einem Anbieter von Backup-, Recovery- und Datenmanagementlösungen für moderne Datensicherung. Sandner ist Fachinformatiker für Systemintegration und verbrachte die ersten Jahre seiner Karriere bei Fujitsu Technology Solutions. Vor 8 Jahren wechselte er dann als System Engineer und Presales Consultant zu Veeam und hatte über die Jahre verschiedene Positionen inne. In seiner aktuellen Rolle fokussiert er sich auf den Ausbau des Veeam-Geschäfts auf Basis des Plattform-Angebots für Cloud-, virtuelle, physische, SaaS- und Kubernetes-Workloads in Deutschland.

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.

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