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Wi-Fi-6-Marktübersicht: Access Points für 802.11ax

Aerohive, Aruba, Asus, Huawei, Netgear und Ruckus können 802.11ax-Basisstationen aka Wi-Fi 6 schon liefern. Cisco, Lancom und Weitere zögern noch. Jeder hat gute Gründe.

Die ersten WLAN-Access-Points (AP) im kommenden Standard IEEE 802.11ax (Wi-Fi 6) sind schon seit 2018 lieferbar, etwa von Aerohive, Asus, Aruba, Huawei und Ruckus Wireless. Bis Ende 2019 dürfte es keinen wichtigen WLAN-Hersteller ohne AX-Portfolio mehr geben. 802.11ax ist der Nachfolger von 802.11ac.

Bevor die Gerätehersteller neue APs, Router, Mesh-Systeme, Repeater und Mobilgeräte mit 802.11ax-Power produzieren können, brauchen sie die neuen 802.11ax-WLAN-Prozessoren: Diese kommen etwa von Broadcom, Intel, Marvell, Qualcomm oder Quantenna. Mit diesen Chips baut jeder ax-Hersteller passende Geräte für seine angestammten Zielgruppen:

  • Enterprise-WLAN, etwa für Großfirmen, Behörden, Universitäten.
  • SMB-WLAN, etwa für kleine und mittlere Betriebe, Hotels, Schulen.
  • Consumer-WLAN, etwa für Smart Homes, Familien, Wohngemeinschaften.

Enterprise-APs kosten oft über und SMB-Modelle meist unter 1.000 Euro. WLAN-APs für den Privatmarkt sind oft multifunktionale All-In-One-Geräte mit integriertem Router, Switch und DSL-Modem unter der gleichen Haube, etwa die bekannten Fritz!Boxen. Sie kosten meist zwischen 100 und 250 Euro. Ganz martialische WLAN-Router für Gamer und andere Poweruser gibt es auch bis knapp unter 500 Euro.

Doch egal ob Enterprise-, SMB- oder Consumer-WLAN: Im Zweifel stecken die gleichen WLAN-Chips in den Geräten drin. Der Unterschied liegt eher im Drumherum:

Enterprise und SMB verlangen oft robustere Gehäuse für drinnen und draußen. Dazu Stromversorgung durch Power over Ethernet mit PoE oder PoE+ oder PoE++.

  • Ein ganzes Sortiment an WLAN-Spezialantennen für Großraumbüros, Empfangshallen, Fabrikhallen, Lagerhallen, Parkplätze.
  • Längere Lebenszyklen mit Ersatzteilvorhaltung.
  • Umfassende Software vom Troubleshooting über Load Balancing und Cloud-Management bis hin zur Einbettung in SD-LAN, SD-WAN und SD-WLAN.
  • Beratung, Schulung und Service.

Es dauert eine Weile, bis eine neue Wi-Fi-Technik wie 11ax in eine derart breite WLAN-Enterprise-Palette voll integriert ist.

Cisco macht 802.11ax-Feldversuche mit Kunden

Als Weltmarktführer bei Enterprise-WLAN sitzt die kalifornische Cisco Systems bei vielen Kunden fest im Sattel und muss nichts überstürzen. Eine offizielle Produktankündigung zu 802.11ax gab es bis Anfang 2019 noch nicht. Auf Nachfrage war aber von Falko Binder, Architecture Lead Enterprise Networking, Cisco Deutschland, zu erfahren:

Cisco engagiere sich nachhaltig in der Finalisierung des IEEE-Standards 802.11ax. In Zusammenarbeit mit wichtigen Kunden will Cisco zudem sicherstellen, dass die kommenden Produkte den Standard nicht nur erfüllen, sondern sogar übertreffen. „Cisco wird bei Wi-Fi 6 führend sein“, so Binder.

Seit November 2018 können Cisco-Kunden innerhalb eines EFT-Programms (Early Field Trial) auf Entry Access Points zugreifen, basierend auf Standard WiFi-Chips, sagt Binder. Im Laufe des Jahres 2019 will Cisco dann auch höherwertige 802.11ax-Access Points mit 2,5 GBit/s (4x4) und 5 GBit/s (8x8) mGIG-Interfaces herausbringen. Bei der 8x8-Version könnten mit MU-MIMO bis zu acht Clients nach 802.11ax zeitgleich ihre Daten mit dem Access Point austauschen. Neben UL/DL-MIMO und BSS Coloring sei mit 802.11ax auch die Nutzung kleiner Bandbreiten möglich, zum Beispiel für IoT-Geräte. Insgesamt werde das Frequenzspektrum mit 802.11ax deutlich besser ausgenutzt, was gleichzeitig zu höherer Geschwindigkeit für die Anwender sowie höherer Kapazität an Geräten führe. Außerdem brauche 802.11ax deutlich weniger Strom auf der Client-Seite.

Binder rechnet im zweiten Quartal 2019 mit den ersten 802.11ax-Clients. Aktuell könne daher nur die Abwärtskompatibilität mit bisherigen Clients nach 802.11b/g/a/n/ac getestet werden. „Es besteht also kein Grund zur Eile, jedoch sollte bei aktuellen Investitionen darauf geachtet werden, dass sie auch für spätere 802.11ax-Installationen geeignet sind“, gibt Binder zu bedenken.

Lancom wartet auf das zweite Halbjahr 2019

Die Lancom Systems GmbH sieht sich als „der führende deutsche Hersteller von Netzwerklösungen für Geschäftskunden und die öffentliche Hand“. Laut deren Chef und Gründer, Ralf Koenzen, gehört es zu den Zielen von Lancom, „zuverlässige, standardkonforme und sichere Netzwerktechnologie anzubieten, für die etliche Jahre Support und kostenlose Software-Updates bereitgestellt werden“. Die endgültige Version des neuen WLAN-Standards IEEE 802.11ax (Wi-Fi 6) werde erst Ende 2019/Anfang 2020 verabschiedet, so Koenzen. Zudem starte die Wi-Fi Alliance die Zertifizierung von Produkten, die sich bei Bedarf per Software-Update auf den finalen Standard aktualisieren lassen, auch erst in der zweiten Jahreshälfte 2019. „Erste Produkte mit Wi-Fi 6 Unterstützung werden wir deshalb auch erst in der zweiten Jahreshälfte 2019 anbieten, da vorher nicht garantiert ist, dass ‚Pre-Standard-Geräte‘ später per Firmware-Update auf den endgültigen Wi-Fi 6-Standard angepasst werden können“, erklärt Koenzen.

Ansonsten lobt der Lancom-Chef die Vorteile des neuen High Efficiency WLAN: „Überlastete Netze aufgrund des stetig wachsenden Bedarfs an Bandbreite durch mehr Clients und leistungshungrige Anwendungen werden zunehmend zur Herausforderung bei der Planung von WLAN-Netzen. Die 11ax-Technologie adressiert genau dieses Problem, indem sie zeitgleich mehr Clients mit mehr Daten versorgen kann“.

Aruba liefert 802.11ax seit 2018

Aruba Networks, ein Hewlett Packard Enterprise Unternehmen (HPE), hat den 802.11ax-Markt schon 2018 betreten, auch in Deutschland. Das versichert uns nicht nur Axel Simon, Chief Technologist bei Aruba. Das bestätigt auch Mario Glockner, Supervisor HPE bei Ingram Micro, dem weltweit größten ITK-Distributor: „Die Aruba 510 Access Point Serie haben wir seit November 2018 im Portfolio“, sagt Glockner. Die AP-514-Modelle kommen ohne Antennen und haben vier RP-SMA-Konnektoren für externe Dual-Band Antennen. Die Aruba-AP-515-Modelle haben dagegen vier Omni-Direktionale Dual-Band-Antennen mit 4x4 MIMO ab Werk eingebaut. Beide Modelle unterstützen auch schon WPA3, Bluetooth 5, ZigBee, Enhanced Open sowie 2,5-GBit/s-LAN-Ports mit NBase-T und IEEE 802.3bz.

802.11ax-Performance bringt Vorteile, weil es im Gegensatz zu 802.11ac nun „beide Netze – 2,4 und 5GHz – nutzt und MU-MIMO nicht nur beim Download, sondern auch beim Upload zur Verfügung steht“, erklärt Glockner: „Zudem schont es durch Target Wake Time (TWT) die Akkus der Devices, da diese in Standby gehen, wenn sie nicht mit dem WLAN kommunizieren.“ Das raffinierte Energie-Management TWT hat es bei 802.11ac noch nicht gegeben.

Aruba-Chefdenker Axel Simon fügt hinzu: „Die Aruba 510-Campus Accesspoints mit 802.11ax-Technologie sind auf einen Hochleistungszugang für mobile und IoT-Geräte in Umgebungen mit hoher Dichte ausgelegt. Die 510er-Serie verwendet 802.11ax-Funktionen, um effizient zu arbeiten und gleichzeitig mehrere Clients und Datenverkehrstypen in dichten Umgebungen zu bedienen, durch Erhöhung der Datenrate sowohl für das einzelne Gerät als auch für das Gesamtsystem“.

Die 510er Serie unterstützt alle obligatorischen und mehrere optionale 802.11ax-Funktionen, so Simon, darunter Up- und Downlink-OFDMA mit bis zu 16 Ressourceneinheiten alias RU‘s. 4x4-Multi-User-MIMO alias MU-MIMO mit bis zu vier Spatial Streams bei 5 GHz und 2x2-MU-MIMO mit bis zu zwei Spatial Streams bei 2,4 GHz. Kanalbandbreiten bis zu 160 MHz bei 5 GHz und bis zu 40 MHz bei 2,4 GHz. QAM-1024-Modulation und variable Polarisation der Antenne für optimierte RF-Leistung und vieles mehr.

Damit seien die 80211ax-APs der Aruba 510er-Serie ideal für hohe Dichte in Umgebungen wie Schulen, Einzelhandelsfilialen, Hotels und Unternehmensbüros, so Simon. Die 802.11ax-Technologie biete aber auch einzigartige Vorteile für IoT-Geräte mit dedizierten Kanälen im OFDMA zur gleichzeitigen Übertragung von IoT-Verbindungen mit geringer Latenz und Energiesparoptionen mit Target Wake Time (TWT) zum Verlängern der Batterielaufzeiten. Die neuen 802.11ax-APs könnten sowohl Controller-basiert (ArubaOS) als auch Controller-los (InstantOS) betrieben werden.

Huawei mit 8x8-MIMO und 10-Gigabit-Port

Huawei hat seinen ersten 11ax-WLAN-AP namens AP7060 DN schon am 12. September 2017 angekündigt, vor allen anderen Enterprise-Mitbewerbern. Seit 2018 ist er auch in Deutschland lieferbar, versichert uns auf Nachfrage Henning Czerny, Vice Director Networking Solution Sales bei Huawei. Die Features reichen bis 8x8-MU-MIMO beim 5-GHz-Funk und bis 10 Gigabit beim LAN-Port. Doch Czerny dämpft sogleich die Freude: „Um die Vorteile von 802.11ax vollumfänglich nutzen zu können, müssen natürlich auch die Endgeräte den neuen Standard unterstützen“. Das gilt natürlich für alle 802.11ax-APs, nicht nur für die von Huawei.

11ax-zu-5G-Router Huawei 5G CPE Pro

Am 24. Januar 2019 hat Huawei-Chef Richard Yu in Peking den weltweit ersten 802.11ax-zu-5G-Router vorgestellt, der sowohl 11ax-WLAN bis zu 4,8 Gbit/s als auch 5G-Mobilfunk bis zu 6,5 Gbit/s im gleichen Gehäuse vereint. Der neue Huawei 5G CPE Pro wird vom Huawei-Chipsatz Balong 5000 angetrieben. So kann der 5G-Router auch auf die älteren Mobilfunknormen 4G, 3G und 2G zurückschalten. Laut Pressefoto ist der 11ax-zu-5G-Router kaum größer als eine Kaffeedose. Der Chipsatz ist fast so klein wie ein Fingernagel.

Ruckus für High-Density-Umgebungen

Auch Ruckus Wireless zielt mit seinem ersten 802.11ax-AP namens R730 ans obere Ende des aktuell Machbaren. Wie Huawei betont auch Ruckus nicht so sehr den schieren Top-Speed, sondern die Gesamtkapazität der neuen 802.11ax-Technik. Damit könnten „mehr Teilnehmer effizienter und schneller bedient werden, wodurch sie sich insbesondere für den Einsatz in High-Density-Umgebungen eignet“, meint etwa Sascha Hirschoff, Senior Manager Systems Engineering, EMEA-CEE, bei Ruckus Networks: „802.11ax-Clients werden effektiver und schneller bedient, dadurch geben sie schneller das Medium wieder frei und man hat mehr Sendezeit für Non-802.11ax Clients.“ So könnten auch ältere WLAN-Clients aus der 11a/b/g/n/ac-Ära indirekt von einer 11ax-Einführung profitieren.

Dass Ruckus 802.11ax schon liefern kann, bestätigt uns auch Georg Thoma, CEO beim Netzwerk-Distributor Sysob: Seit Dezember 2018 haben die bayerischen WLAN-Experten den Ruckus R730 im Portfolio, der mit 8x8:8 MU-MIMO acht Spatial Streams unterstützt: „Beim 802.11ax-Standard wird die Anzahl der Symbole von QAM-256 auf QAM-1024 vervierfacht“, sagt Thoma: „Dies sorgt bereits für eine fast 40-prozentige Steigerung des reinen Datendurchsatzes. Die mögliche Brutto-Datenübertragungsrate mit 2 Antennen und 80 MHz Kanalbreite steigt dabei auf über 1 Gbit/s, theoretisches Maximum sind 9,6 Gbit/s“, sagt Thoma.

Aerohive nennt 802.11ax-Kunde in UK

Der kalifornische Netzwerkausrüster Aerohive hat ebenfalls schon Anfang 2018 drei 802.11ax-APs angekündigt: Der AP630 mit zwei Gigabit-LAN-Ports kostet derweil 1199 US-Dollar. Der AP650 (interne Antennen) und der AP650X (8 externe Antennen) mit je einem Gigabit-LAN-Port und einem 2,5-Gigabit-LAN-Port kosten jeweils 1399 US-Dollar. Offenbar sind 802.11ax-APs also nicht viel teurer als bisherige 802.11ac-Enterprise-APs, obwohl sie ja erheblich stärkere Technik unter der Haube haben. Am 24. Juli 2018 konnte Aerohive auch schon einen ersten ax-Kunden in Europa vermelden: das Wellington College in Großbritannien.

Extreme Networks plant April 2019

Hinter Cisco Systems und HP Enterprise gilt Extreme Networks seit 2017 weltweit als Nummer drei der Enterprise-Netzwerkausrüster. 2013 lag Extreme noch auf Platz 13. Der Zukauf von Enterasys, Zebra, Brocade und Avaya hat Extreme Networks aber in die Top-Liga der WLAN-Welt katapultiert.

Am 22. Januar 2019 hat Extreme „sechs Hochleistungs-WLAN Access Points nach 802.11ax Standard (WiFi 6) für den Innen- und Außenbereich sowie eine neue Produktfamilie von Multi-Rate-Gigabit-Switches“ für April 2019 angekündigt.

Links der Extreme Networks ExtremeMobility AP510e 802.11ax Indoor AP für externe Antennen. Rechts die Version AP510i mit intern verbauten Antennen (Quelle: Extreme Networks)
Abbildung 1: Links der Extreme Networks ExtremeMobility AP510e 802.11ax Indoor AP für externe Antennen. Rechts die Version AP510i mit intern verbauten Antennen

Die neuen APs der ExtremeMobility-500-Serie „wurden mit dem Ziel entwickelt, unübertroffene Konnektivität in den dichtesten und anspruchsvollsten IT-Umgebungen sicherzustellen“. Sie seien „speziell dafür konzipiert, mit den einzigartigen physischen Eigenschaften extrem anspruchsvoller IT-Umgebungen und hoher Belastung, wie in Stadien“ zu arbeiten. Die Produktserie umfasst „verschiedenste Montageoptionen, darunter Überkopfmontage oder die Anbringung unter Sitzen sowie die Möglichkeit zur Fernprogrammierung der Antennen“.

Als erster Netzwerkspezialist überhaupt nutzt Extreme, laut eigener Aussage, „maschinelles Lernen, um das Verhalten von 802.11ax-RF-Netzwerken zu überwachen und daraus zu lernen. Mit der künstlichen Intelligenz von ExtremeAI for Smart OmniEdge können Kunden ihr Netzwerk automatisch anpassen, um optimale Leistungen und Anwendererlebnisse zu erzielen. Gleichzeitig reduzieren sie so den Arbeitsaufwand für Netzwerktechniker und öffnen den Weg für autonomes Arbeiten am Netzwerkrand“.

Dell integriert Aerohive und Ruckus

Dell EMC hat keine eigenen WLAN-Access-Points, integriert aber Wi-Fi-Produkte von Aerohive und Ruckus Wireless als OEM-Partner in sein großes Netzwerk-Portfolio. Damit kann auch Dell schon 802.11ax-APs liefern.

Angekündigte und teils schon lieferbare WLAN-Basisstationen in 802.11ax-Technik.
Abbildung 2: Angekündigte und teils schon lieferbare WLAN-Basisstationen in 802.11ax-Technik.

So viel zu den WLAN-Lieferanten für große Firmen und Behörden. Jetzt noch ein kurzer Blick auf 802.11ax-Produkte für kleine und mittlere Betriebe, Abteilungen, Niederlassungen, Smart Home und private Power User.

Asus-Wi-Fi 6 mit VPN-Server

Asus hat noch vor Huawei, nämlich am 30. August 2017, das weltweit erste WLAN-11ax-Gerät überhaupt angekündigt: den Asus RT-AX88U. Allerdings eher für private Power User. Ohne Anspruch auf Enterprise-Funktionen. Nach Erstauslieferung in Asien war dieser AX-Router dann im vierten Quartal 2018 auch schon in deutschen Handelskanälen präsent, Preis um die 333 Euro. Wir haben den Asus RT-AX88U bereits getestet und mit einer 802.11ac-Fritzbox 7590 vergleichen.

„Als weiteres Wi-Fi-6-Modell liefern wir den Tri-Band Router GT-AX11000“, sagt David Sosnik, Produktmanager Wireless & NAS bei der Asus Computer GmbH. Im ersten Quartal 2019 soll zudem das erste Mesh-WiFi-Set RT-AX92U von Asus auf den Markt kommen. „Ein hochperformantes Mesh-System, bei dem das Mesh-Backbone per Wi-Fi 6 aufgebaut werden kann und das die typischen Mesh-Features, wie unterbrechungsfreies Roaming und Skalierbarkeit, enthält“, sagt Sosnik.

Daneben hat Asus auf der CES 2019 in Las Vegas mit dem Asus RT-AX58U einen 2x2-802.11ax-MIMO-Router angekündigt, also ein kleineres Kaliber für Leute, die keinen 4x4-MU-MIMO-Brummer für sechzig WLAN-Clients im privaten Heim oder in der kleinen Firma benötigen.

 Hohe Performance verlangt viele Antennen und schnelle LAN-Ports, ganz gleich ob für Consumer, SMB oder Enterprise. Hier im Bild ein Asus ROG Rapture GT-AX11000 WLAN-6-Router mit 8 externen Antennen und 2,5 GBit/s-LAN-Schnittstelle (Quelle: Asus).
Abbildung 3: Hohe Performance verlangt viele Antennen und schnelle LAN-Ports, ganz gleich ob für Consumer, SMB oder Enterprise. Hier im Bild ein Asus ROG Rapture GT-AX11000 WLAN-6-Router mit 8 externen Antennen und 2,5 GBit/s-LAN-Schnittstelle

802.11ax von AVM bis Zyxel

Der Berliner Fritz!Box-Produzent AVM hatte per Januar 2019 noch keine offizielle Aussage zu einem denkbaren 802.11ax-Start. Es ist aber kaum vorstellbar, dass AVM kein 802.11ax bringen wird.

D-Link hat schon Anfang 2018 zwei starke 802.11ax-Router angekündigt, kann aber in Deutschland noch keine Stellung dazu nehmen und höchst vermutlich auch noch nicht liefern.

Netgear hat schon 2018 einen 8x8-Router RAX120 und einen 4x4-Router RAX80 angekündigt. Letzterer war 2018 in den USA lieferbar und soll laut offizieller Presseinfo seit 10. Januar 2019 auch hierzulande für 349 Euro im Handel präsent sein. Zudem hat Netgear auf der CES 2019 sein bekanntes 802.11ac-Tri-Band-Mesh-System Orbi RBK50 in einer noch stärkeren Variante mit Wi-Fi 6 angekündigt.

Abbildung 4: Im Wi-Fi-6-Router Netgear RAX80 sind vier Antennen in den Seitenflügeln versteckt. Im optisch ähnlichen RAX120 (nicht im Bild) stecken sogar acht unsichtbare Antennen (Quelle: Netgear).
Im Wi-Fi-6-Router Netgear RAX80 sind vier Antennen in den Seitenflügeln versteckt. Im optisch ähnlichen RAX120 (nicht im Bild) stecken sogar acht unsichtbare Antennen.

TP-Link sieht sich als die weltweite Nummer Eins bei WLAN. Bis Januar 2019 waren schon sechs Modelle mit 802.11ax angekündigt. Wir haben sie aber in Deutschland noch nicht gesehen.

Zu guter Letzt hat auch Zyxel, ebenfalls aus Taiwan, am 2. Oktober 2018 ein ganzes „11ax WiFi Portfolio“ angekündigt: Laut Roadmap vom 23. Januar 2019 soll eine 4x4-11ax-AP-Serie mit 5-Gigabit-LAN-Ports im zweiten Halbjahr 2019 lieferbar sein.

Wann kommen starke 802.11ax-Clients?

Bleibt die spannende Frage für Smart Home, SMB- und Enterprise-Unternehmen gleichermaßen: Wann kommen die ersten, wirklich leistungsstarken 802.11ax-Clients in USB- und PCIe-Bauform? Sosnik von Asus erwartet solche ax-Clients ab dem zweiten Quartal 2019. Andere Hersteller haben sich zu ax-Clients noch nicht derart konkret zu Wort gemeldet.

Auf ein paar Wochen früher oder später kommt es auch gar nicht an. Doch wer just dieser Tage seine WLAN-Infrastruktur erneuern, ersetzen oder erweitern muss, sollte sich 802.11ax schon sehr genau anschauen: Ein guter 802.11ax-AP verspricht erheblich mehr Zukunftssicherheit als 802.11ac, vor allem wenn mit einem weiteren Anwachsen der WLAN-Clients und des Datenhungers zu rechnen ist.

Nächste Schritte

Der WLAN-Standard IEEE 802.11ax kommt

Wann muss man den WLAN-Standard 802.11ax berücksichtigen?

802.11ac: Verkabelung für schnelles WLAN

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