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Risikobewertung der Supply Chain mit SAP Ariba Supplier Risk

SAP Ariba Supplier Risk unterstützt Unternehmen bei der Bewertung ihrer Lieferanten. Eine verantwortungsvolle Lieferkette erfordert starkes Change Management.

In einer hochgradig vernetzten Weltwirtschaft ist Supply Chain Management (SCM) eine zunehmend komplexe Aufgabe. Daher ist die Risikobewertung und das Management von Lieferketten für die Beschaffungsabteilungen immer wichtiger.

Beschaffungsprofis stehen viele Tools für die Risikobewertung der Lieferkette zur Verfügung, die Einblicke in die Unternehmen innerhalb einer Lieferkette bieten. Mit diesen Tools lässt sich feststellen, ob es Probleme gibt, die zu Störungen führen können.

Ein solches Tool ist das SAP Ariba Supplier Risk. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um eine Analyse-Engine, in der die Daten von mehr als 600.000 Quellen zusammenlaufen. Laut Tony Harris, Vice President SAP Ariba und General Manager der SAP-SCM-Lösungen, gehören dazu unter anderen News-Feeds, Behördendaten, Katastrophenschutzsysteme, wichtige Nachrichtenseiten, lokale Nachrichtenseiten und Blogs sowie andere private und öffentliche Daten.

Alle diese Quellen werden von SAP geprüft, um deren Legitimität sicherzustellen. Die Daten werden von der Engine im Hinblick auf mehr als 200 Risikofaktoren analysiert. Als Ergebnis entsteht für jeden Lieferanten ein individuelles Risikoprofil. Welche von diesen Faktoren für das Unternehmen jeweils am wichtigsten sind, ist frei wählbar. Zum Beispiel kann es sich dabei um ökologische, soziale, finanzielle, regulatorische, rechtliche oder betriebliche Belange handeln.

Die Risikofaktoren werden in verschiedenen Formaten auf einem Dashboard angezeigt. Dazu gehören Grafiken, Diagrammen und News-Feeds. Außerdem können die Anwender allgemeine Trendinformationen abrufen und diese bis auf einzelne Lieferantenprofile herunterbrechen.

„Ziel ist es, die Nutzung für den User so einfach wie möglich zu machen. Diese werden aktiv benachrichtigt, doch sie können das System ganz individuell nach ihren Bedürfnissen konfigurieren“, sagt Harris. „Keiner möchte mit Warnmeldungen überhäuft werden, deshalb lässt sich das System so einstellen, dass man nur die Warnungen erhält, die man für wichtig hält.“

Das Dashboard in SAP Ariba Supplier Risk.
BU: Das Dashboard in SAP Ariba Supplier Risk.

Besonders groß war das Interesse an dem Modul auf der Ariba-Live-Konferenz im März 2018. Einer der Teilnehmer war ein Business-Analyst aus dem Bereich Beschaffung bei einem großen globalen Automobilhersteller. Er kam zu der Konferenz, um das Modul zu untersuchen, wollte aber anonym bleiben.

„Ich weiß nicht, ob wir heute bei der Beurteilung unserer Lieferantenbasis mit Blick auf die Ariba-Faktoren einen guten Job machen. Ich weiß, dass wir das auf der OEM-Seite tun. Aber ich weiß nicht, was deren Datenquellen sind“, sagt er. „Da unsere indirekte Lieferantenbasis sehr viel größer ist als unsere direkte, wären die Kosten für die Beschaffung gleichwertiger Informationen zu hoch. Doch mit diesem Tool könnten wir beginnen, die indirekten Lieferanten ähnlich zu verwalten, wie wir es mit unseren direkten Lieferanten machen.“

Bewusstsein ist gut – Handlungen sind wichtiger

Für Mickey North Rizza, Program Vice President für Enterprise Applications und Digital Commerce bei IDC, ist SAP Ariba Supplier Risk ein gutes Werkzeug, um Probleme zu erkennen, doch es kann diese Probleme nicht wirklich lösen.

Die Risikobewertung der Supply Chain hat sich in der Regel auf die Finanzstabilität von Lieferanten fokussiert. Auch die Fragen nach einer zweiten Bezugsquelle werden berücksichtigt. Damit wird sichergestellt, dass stets alternative Lieferanten verfügbar sind.

Es dreht sich alles um Change Management. Was auch immer die Daten zeigen und welche tiefen Einblicke auch entstehen mögen – entscheidend ist, welche Maßnahmen ergriffen werden.
Mickey North RizzaIDC

„Mittlerweile breitet sich das Thema aber in vielen Schichten und Randbereichen aus. Die heutigen Fragen lauten, wer kann was – und wer nicht. Beispiele sind Konfliktmineralien, Menschenhandel und Kinderarbeit, sagt Rizza. „Es werden zwar Informationen darüber ausgegeben und das Bewusstsein wird geschärft. Doch das Problem bleibt bestehen, denn man kann die Supply Chain nicht einfach abschalten. Die Unternehmen müssen mit einigen Lieferanten weiter zusammenarbeiten, da sie möglicherweise nicht in der Lage sind, einen ausreichend großen Teil der Produkte woanders zu beziehen. Die Frage lautet also: Wie arbeitest du mit denen zusammen, wenn du denen beibringen musst, dass sie kein Risiko für dich darstellen dürfen?“

SAP Ariba liefert den Unternehmen viele gute Daten, doch das Wichtigste ist, wie diese Daten verwendet werden.

„Es dreht sich alles um Change Management. Was auch immer die Daten zeigen und welche tiefen Einblicke auch entstehen mögen – entscheidend ist, welche Maßnahmen ergriffen werden“, erklärt Rizza. „Rufen Sie alle Geschäftsführer eines Landes zusammen und zeigen Sie denen, dass wir hier Probleme haben und die Beschaffung ändern müssen, oder sagen Sie als Unternehmer, dass wir in dieser Region keine Geschäfte mehr machen können? Die Beschaffungsabteilung bringt zwar die Daten und Informationen ans Tageslicht und sie schärft das Bewusstsein für die Probleme, doch entscheidend ist, was die Geschäftsführung und der Einkauf daraus ableitet.“

Supply-Chain-Risikobewertung führt zu besseren Geschäften

Obwohl das Aufdecken von Lieferantenrisiken für das Unternehmen bereits immense Vorteile bietet, geht die Zielsetzung von SAP Ariba weit darüber hinaus. Die Supply-Chain-Risikobewertung ist auch ein Mittel, um das Business des gesamten Unternehmens zu verbessern.

„Wo immer ein Risiko besteht, gibt es auch Chancen, also geht es nicht nur darum, ausschließlich das Risiko zu mindern, sondern zum Beispiel auch darum, mit dem Lieferanten besser zusammenzuarbeiten, um Zwangsarbeit von Kindern zu eliminieren. All das hilft uns, die Ziele auf den Gebieten Umwelt, soziale Verantwortung und Governance zu erreichen“, erläutert Harris.

„Mit moralisch anspruchsvolle Aktionen, die durch die Identifizierung und den Umgang mit Lieferantenrisiken entstehen, kann ein positiver Kreislauf geschaffen werden, der den Unternehmenswert steigert und eine bessere Arbeitsumgebung schafft“, sagt er. „Wenn Unternehmen ethische Werte demonstrieren, können sie mehr Produkte verkaufen, was den Unternehmenswert steigert. Sie sind auch für die größten Talente interessant. Generation Z oder Millennials wollen für Unternehmen arbeiten, die auch einen guten Zweck verfolgen. Dadurch wird der Unternehmenserfolg langfristig aufrechterhalten und die Investitionen steigen.“

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