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Die Vorteile von Digitaler-Zwilling-Netzwerken

Digital-Twin-Netzwerke verwenden historische und Echtzeitdaten, um ein Netzwerk zu simulieren. Das hat Vorteile bei Netzwerksichtbarkeit, Schulung, Sicherheit und Compliance.

Netzwerkexperten sind zunehmend mit der Technologie des digitalen Zwillings und den Vorteilen vertraut, die sie für Netzwerkumgebungen bringen kann. Zu diesen Vorteilen gehören eine durchgängige Netzwerksichtbarkeit und verbesserte Schulungen.

Ein Digitaler-Zwilling-Netzwerk oder Digital Twin Network ist eine virtuelle Nachbildung des physischen Netzwerks. Netzwerkexperten können digitale Zwillinge unter anderem für das Netzwerkdesign, das Lifecycle-Management und die Sicherheit einsetzen.

Einem Entwurf der Internet Research Task Force (IRTF) zufolge, Digital Twin Network: Concepts and Reference Architecture, der im Oktober 2022 veröffentlicht wurde, könnten digitale Zwillinge zu einem unverzichtbaren Element von Netzwerken werden und den Weg zu interaktiveren und proaktiveren Netzen ebnen. Zum Beispiel kann die IT-Abteilung digitale Zwillinge verwenden, um eine Netzwerkänderung vorab zu testen oder eine Fehlerbehebung vorzunehmen, ohne das eigentliche Netzwerk zu beeinträchtigen. Die Daten des digitalen Zwillings lassen sich auch dazu nutzen, die Umgebung zu analysieren und den Betrieb und die Arbeitsabläufe im Netzwerk zu verbessern.

"Eine solche virtuelle Darstellung des Netzwerks soll dazu dienen, das physische Netzwerk auf der Grundlage von Daten, Modellen und Schnittstellen zu analysieren, zu diagnostizieren, zu emulieren und dann zu steuern", heißt es im Entwurf der IRTF.

Komponenten von digitalen Zwillingsnetzwerken

Damit digitale Zwillingsnetzwerke funktionieren, müssen verschiedene Komponenten zusammenarbeiten. Laut dem Arbeitsentwurf der IRTF umfassen Digital-Twin-Netzwerke vier Hauptkomponenten:

  1. Daten: Digitale Zwillinge stützen sich sowohl auf historische als auch auf Echtzeitdaten, um eine Netzwerkumgebung zu simulieren. Diese Daten werden in einem Datenspeicher hinterlegt, der als Single Source of Truth dient.
  2. Modelle: Ein Modell ist die Darstellung eines physischen Netzwerks. Es sammelt Daten aus Quellen und untersucht die Umgebung, um eine virtuelle Simulation zu erstellen.
  3. Schnittstellen: Digitale Zwillinge verwenden Schnittstellen für die Kommunikation zwischen dem digitalen Zwilling, der physischen Infrastruktur und den Anwendungen. Diese Schnittstellen sammeln Daten und liefern Anfragen.
  4. Mapping: Der Mapping-Prozess identifiziert den digitalen Zwilling und seine entsprechenden Netzwerkelemente. Das Mapping sorgt für die notwendige Transparenz und Analyse beider Umgebungen.

Zusammen bilden diese Elemente eine virtuelle Darstellung, die Netzwerkteams wertvolle Einblicke in das gesamte Netzwerk bietet. Im Idealfall gehen digitale Zwillinge über statische Simulationen hinaus und nutzen Echtzeitdaten, um Automatisierung zu ermöglichen und ein intelligenteres, selbstheilendes Netzwerk zu schaffen.

Da ein digitaler Netzwerkzwilling über Mapping und Schnittstellen Daten aus dem physischen Netzwerk abgreift, sieht er die Umgebung von Anfang bis Ende. Dieser Einblick ist besonders wichtig für Netzwerkteams, die eine verbesserte Netzwerksichtbarkeit und -verwaltung wünschen - und benötigen. Dies geht aus dem Bericht End-to-End Networking Visibility and Management hervor, der im April 2023 von der Enterprise Strategy Group (ESG) von TechTarget veröffentlicht wurde.

Digitale Zwillinge und Netzwerksichtbarkeit

In einer Umfrage vom August 2022 befragte ESG 339 nordamerikanische IT- und Netzwerkexperten nach der Bedeutung der Transparenz ihrer Netzwerkumgebungen. Von den Befragten gaben 68 Prozent an, dass Ende-zu-Ende-Sichtbarkeit sehr wichtig sei, weitere 13 Prozent bezeichneten sie als entscheidend. Auf die Frage, warum sie diese Transparenz benötigen, nannten die Befragten die folgenden Gründe:

  • Ein vollständiger Überblick über alle Netzwerk-Assets
  • Risikominimierung bei Änderungen
  • Sichtbarkeit von Remote-Mitarbeitern

Eine Software für die Netzwerksichtbarkeit bietet zwar einen Ansatz, doch ist es für Netzwerkteams oft schwierig, ein einziges Tool zu finden, das die gewünschte Ende-zu-Ende-Transparenz bietet, so ESG. Digital-Twin-Netzwerke könnten eine weitere Option sein, um eine umfassende Sichtbarkeit und Verwaltung zu erreichen. Da digitale Zwillinge ständig Mappings verwenden, bleiben sie über den Status des Netzwerks und seiner verschiedenen Elemente auf dem Laufenden, heißt es im IRTF-Entwurf.

"Solche Mappings bieten eine gute Sichtbarkeit des aktuellen Zustands und machen den digitalen Zwilling geeignet, um zu analysieren und zu verstehen, was im physischen Netzwerk vor sich geht", heißt es im IRTF-Entwurf. "Außerdem kann der digitale Zwilling die Leistung und Wartung des physischen Netzwerks optimieren."

Vorteile von digitalen Zwillingsnetzwerken

Der Vorteil der erhöhten Netzwerksichtbarkeit mit digitalen Zwillingsnetzwerken fließt in weitere Vorteile ein, zum Beispiel Geräteerkennung und Geräteinventarisierung, Netzwerkvisualisierung und Netzwerkwartung. Folgend finden Sie einige weitere Vorteile von digitalen Zwillingsnetzwerken.

Netzwerkverhalten verstehen

Eine erhöhte Netzwerksichtbarkeit bedeutet auch eine verbesserte Entscheidungsfindung durch die Datenanalyse, die digitalen Zwillingen eigen ist. Laut dem IRTF-Entwurf sind Digitale-Zwilling-Netzwerke aufgrund der Datenverarbeitung und der KI-Integration besser in der Lage, das Netzwerkverhalten vorherzusagen und zu reproduzieren.

Verbessertes Netzwerktraining

Sowohl die ESG als auch der IRTF-Entwurf besagen, dass digitale Zwillingsnetzwerke IT-Teams bei der Ausbildung unterstützen können. Die Möglichkeit, Änderungen oder Prozesse in einer simulierten Umgebung durchzuführen, ermöglicht es Netzwerk- und Sicherheitspersonal, Erfahrungen mit Aufgaben des Netzwerkbetriebs, der Erkennung von Bedrohungen und der Fehlerbehebung zu sammeln. Dabei müssen sie keine Angst haben, einen Netzwerkausfall oder eine Sicherheitslücke zu verursachen. IT-Teams fühlen sich möglicherweise auch wohler dabei, neue Technologien wie KI und maschinelles Lernen auszuprobieren, weil sie in einer kontrollierteren Umgebung testen können.

Sicherheit und Compliance

Digitale Zwillingsnetzwerke verwenden große Mengen an simulierten Daten im Vergleich zu realen Netzwerkdaten, die unter strengere Compliance- und Datenschutzanforderungen fallen. Dieser Faktor kann dazu beitragen, das Risiko von kompromittierten Daten oder Sicherheitslücken zu minimieren.

Das Bewusstsein für digitale Zwillingsnetzwerke wächst

Die Vertrautheit mit der Technologie des digitalen Zwillings nimmt laut ESG unter Netzwerkexperten zu. Wenn T-Teams digitale Zwillingsnetzwerke für ihr Unternehmen untersuchen, sollten sie die Vorteile und Anwendungsfälle für ihre Netzwerkumgebung bewerten.

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