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Wie unterscheiden sich Rack- und Blade-Server-Formfaktoren?

Ob Sie Blade- oder Rack-Server einsetzen, kommt auf die spezielle Aufgabe an, die die Geräte erledigen sollen. Beachten Sie bei der Planung des Data Centers deren Formfaktor.

Die richtige Serverwahl ist für ein Unternehmen eine ernste und kostspielige Entscheidung. Den Ressourcen eines Servers wird sehr viel Beachtung geschenkt und der Formfaktor ist meist ein zweitrangiger Gedanke. Dabei ist er ein notwendiger Teil im Evaluierungsprozess.

Unternehmen setzen normalerweise auf die Formfaktoren Rack- und Blade-Server. Rack-Server sehen wie sehr große, flache Pizzaschachteln aus, die sich in freistehenden Metallgerüsten stapeln lassen. Herkömmliche Rack-Server haben einen Formfaktor von 19 bis 23 Zoll Breite. Die Höhe ist ein Vielfaches von 1,75 Zoll, auch als Rack-Einheit oder U bekannt. Sie sind so tief wie breit. Zum Beispiel ist ein 19-Zoll-2U-Server ungefähr 3,5 Zoll hoch.

In heterogenen Data Centern finden Sie Rack-Server von verschiedenen Herstellern. Außerdem gibt es bei der Hardware verschiedene Modelle sowie Jahrgänge und alle folgen einem physischen Bereitstellungskonzept. Jeder Rack-Server hat verschiedene Stromversorgungen und Netzwerkkabel. Weiterhin stellen Rack-Server Anzeigen oder eine Kontrolloberfläche zur Verfügung, mit denen Administratoren den Serverstatus direkt konfigurieren und überwachen können. Größere Rack-Server wie zum Beispiel 2U- oder sogar 3U-Systeme enthalten möglicherweise zusätzliche Prozessoren, mehr Speicher und lokale Storage-Medien.

Rack-Server sind aber mit viel physischer Pflege verbunden und das müssen die IT-Mitarbeiter übernehmen. Sie müssen die Server im Rack befestigen, die Kabel verbinden sowie konfigurieren und überwachen. So eine Serveranordnung verlangt nach Support und Planung. All diese herkömmlichen Aktivitäten sind auf dem Prüfstand, weil Firmen Kosten und Zeit sparen wollen, die solche Aufgaben intern verbrauchen oder für die ein externer Service-Provider zuständig ist.

Wann ein Blade-Server als Formfaktor infrage kommt

Die Popularität der Blade-Server hat ungefähr zur selben Zeit zugenommen, als konvergente und hyperkonvergente Infrastruktur (HCI) in Mode kam. Das Ziel war eine Umstellung von einem heterogenen Data Center mit mehreren Anbietern für Hardware und Software auf eine homogene IT-Umgebung, bei der alles aus einer Hand kommt. Dabei sind Server, Storage und Netzwerkgeräte in einem einzigen Gerät vereint. HCI-Geräte verfolgen ein modulares Design, bei denen sich Module oder Blades einfach in einen Rahmen mit Steckplätzen montieren lassen. Auf der Rückseite des Rahmens gibt es vordefinierte Verbindungen.

Deswegen lassen sich Blade-Server physisch schneller und einfacher einsetzen. Das gilt auch für Geräte wie Netzwerk-Switches und Storage Blades. Weil Blade-Systeme kompakte Plattformen von einem Anbieter sind, können Sie über eine Steuerungsebene sämtliche Konfigurationen und die Administration übernehmen.

Blade-Server und -Geräte könnten allerdings in einem goldenen Käfig enden. Geschwindigkeit, Komfort und Vorteile durch einen einzelnen Anbieter gleichen das aber aus. Blade-Server bieten so viel Rechenleistung wie ein vergleichbarer 1U-Rack-Server. Allerdings fehlt ihnen der Platz, um darin signifikante Mengen an Storage zu integrieren.

Zum Glück ist die Wahl zwischen Rack- und Blade-Server keine endgültige Entscheidung. Administratoren setzen Blade-Systeme in sekundären Data Centern, Außenstellen oder in etablierten Data Centern für spezielle Computing-Aufgaben ein. Damit ist zum Beispiel eine neue Private Cloud gemeint.

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