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Was unterscheidet Zero-Party-Daten und First-Party-Daten?

Zero-Party-Daten und First-Party-Daten spielen für Vermarkter eine immer größere Rolle. Sie können beide Datentypen nutzen, um Werbekampagnen zu personalisieren.

Cookies von Drittanbietern dienen Unternehmen seit Jahren für die Erstellung gezielter Werbekampagnen. Da Google plant, diese ab 2024 aus seinem Chrome-Browser zu entfernen, haben Vermarkter ihren Fokus auf Zero- und First-Party-Daten verlagert.

Zero-Party-Daten – ein von Forrester Research im Jahr 2018 geprägter Begriff – erfordern keine Analyse und bieten Einblicke direkt vom Kunden. Im Gegensatz dazu stammen First-Party-Daten aus dem Kundenverhalten, zum Beispiel aus Webaktivitäten, und erfordern eine Analyse, um relevante Erkenntnisse abzuleiten. Obwohl First-Party-Daten bekannter sind als Zero-Party-Daten, haben viele Marketer wahrscheinlich schon seit der Einführung des Internets Zero-Party-Daten verwendet.

Um Unternehmen bei der Erstellung erfolgreicher Marketingkampagnen ohne Cookies von Drittanbietern zu unterstützen, können Marketingexperten sowohl Zero-Party- als auch First-Party-Daten verwenden.

Was sind Zero-Party-Daten?

Bei Zero-Party-Daten handelt es sich um Informationen, die Kunden freiwillig an Unternehmen weitergeben. Einige Analysten betrachten diesen Begriff als eine Weiterentwicklung der expliziten Daten, da Kunden diese explizit an Unternehmen weitergeben. Seit Forrester Research den Begriff geprägt hat, haben Marktanalysten Zero-Party-Daten als eine Möglichkeit identifiziert, personalisierte Marketingkampagnen durchzuführen.

Unternehmen können diese Daten aus verschiedenen Quellen sammeln, zum Beispiel aus Website-Formularen, Umfragen, Mitgliedsanträgen und Umfragen. Obwohl einige Kunden die Zero-Party-Daten proaktiv und ohne Gegenleistung zur Verfügung stellen, behandeln Unternehmen sie in der Regel als Währung und bieten im Gegenzug eine Belohnung an, zum Beispiel ein E-Book, ein Webinar oder einen Rabattcode.

Diese Daten können Marketingfachleuten genaue Einblicke in die Zielgruppe geben, da sie direkt von den Kunden stammen. Wenn Unternehmen Daten durch Umfragen, Erhebungen und Formulare sammeln, können Marketingexperten diese verwenden, um Produktempfehlungen, Nachrichten und Angebote auf jeden Kunden zuzuschneiden. In diesem Sinne nimmt die Art und Weise, wie Vermarkter Zero-Party-Daten nutzen, einen dialogischen Charakter an, der die Beziehung zwischen Unternehmen und ihren Kunden stärkt.

Was sind First-Party-Daten?

First-Party-Daten sind Verhaltensdaten, die Unternehmen zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit sammeln, wenn Kunden mit ihren Websites, Anwendungen, Produkten und Social-Media-Kanälen interagieren. Um diese Daten zu sammeln, platzieren Webentwickler einen Code auf den Medienressourcen des Unternehmens, so dass Customer-Experience-Teams die IP-Adressen, Anmeldedaten, Browsersprache, Zeitstempel, demografische Daten, die besuchten Websites und die in den Einkaufswagen gelegten Artikel verfolgen können. Die Unternehmen speichern diese Informationen dann in ihren CRM-Plattformen.

Anhand dieser Daten können Marketingspezialisten Kunden nach dem Verlassen der Website mit relevanten Produktanzeigen erneut ansprechen. Außerdem können Marketingteams damit Kundensegmente auf der Grundlage von Interessen, Themen, Produkten und demografischen Daten erstellen. Um die Personalisierung und Segmentierung weiter zu verbessern, können Vermarkter sowohl First-Party- als auch Zero-Party-Daten nutzen, um Kunden mit den richtigen Botschaften anzusprechen.

Unterschiede zwischen Zero-Party-Daten und First-Party-Daten

Obwohl sowohl Zero-Party- als auch First-Party-Daten Vermarkter unterstützen, ihre Kampagnen zu personalisieren, unterscheiden sie sich in der Datenanalyse, der Genauigkeit der Erkenntnisse und dem Kundenbewusstsein.

Datenanalyse. Zero-Party-Daten bieten explizite Einblicke direkt vom Kunden, so dass Unternehmen diese Informationen nicht analysieren müssen, um daraus nützliche Geschäftseinblicke abzuleiten. Bei First-Party-Daten hingegen müssen die Unternehmen die Daten erst analysieren, bevor sie Erkenntnisse gewinnen können.

Genauigkeit der Einblicke. In der Regel bieten Zero-Party-Daten genauere Informationen als First-Party-Daten, da die Daten direkt vom Kunden stammen.

Bei First-Party-Daten sind Unternehmen auf einen Vermittler, zum Beispiel einen Tracking-Pixel, angewiesen, um Verhaltensinformationen zu sammeln, was manchmal zu ungenauen Erkenntnissen führt. Mit First-Party-Daten können Unternehmen beispielsweise nachverfolgen, welche Seite Benutzer auf ihren Websites besuchen. Es kann jedoch sein, dass ein Kunde eine Webseite besucht, obwohl er kein großes Interesse an dem Thema der Seite oder den Produkten hat.

Kundenbewusstsein. Kunden geben freiwillig und in vollem Bewusstsein Zero-Party-Daten weiter. Sie wissen jedoch möglicherweise nicht, dass Unternehmen First-Party-Daten sammeln. Verschiedene Datenschutzgesetze auf der ganzen Welt, wie zum Beispiel die EU-DSGVO, verlangen von Unternehmen, dass sie die Zustimmung ihrer Kunden einholen, bevor sie First-Party-Cookies verfolgen. Viele Nutzer stimmen jedoch zu, ohne zu wissen, worauf sie sich einlassen. Daher können First-Party-Daten Diskussionen über den Datenschutz auslösen.

Die Datenschutzgesetze verlangen von Unternehmen auch, dass sie transparent machen, wie sie Daten von Erstanbietern erfassen und verwenden. Um Transparenz zu gewährleisten, können Unternehmen Datenschutzrichtlinien erstellen und Cookie-Benachrichtigungen in ihre Websites und andere digitale Medien einbauen.

Zero-Party-Daten

First-Party-Daten

Daten, die Kunden bereitwillig mit Unternehmen teilen

Daten, die Unternehmen aus Kundenaktivitäten auf ihren digitalen Ressourcen sammeln

Die relevantesten und genauesten Daten

Äußerst relevante und genaue Daten

Daten unter anderem aus Umfragen, Formularen, Abstimmungen, Mitgliedsanträgen

Daten unter anderem aus persönlichen Informationen, Webaktivitäten, Kaufhistorie, Abonnementstatus

Erfordert keine Analyse, um Kundenpräferenzen zu verstehen

Erfordert eine Analyse, um Kundenpräferenzen zu verstehen

Keine Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes

Minimale Datenschutzbedenken

Eigentum des Kunden

Eigentum der Organisation

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