Getty Images

Social Media vs. Social Networking: Was ist der Unterschied?

Die Begriffe Social Media und Social Networking wirken austauschbar. Tatsächlich verschwimmen die Grenzen. Wer die Unterschiede kennt, versteht digitale Kommunikation besser.

Auch wenn die Begriffe Social Media und Social Networking oft synonym verwendet werden, gibt es deutliche Unterschiede. Kern von Social Media ist das Senden beziehungsweise Verbreiten von Informationen, während beim Social Networking die gegenseitige Kommunikation im Mittelpunkt steht. Social Media ist ein Kommunikationskanal, bei dem die Kommunikation häufig in eine Richtung erfolgt. Beim Social Networking hat die Kommunikation dagegen einen zweiseitigen Charakter. Betrachten wir den Unterschied genauer.

Was ist Social Media?

Der Begriff Media (Medien) verweist üblicherweise auf traditionelle Kanäle wie Zeitungen, Magazine und Fernsehen. Mit social (sozial) davor bekommt der Begriff jedoch eine andere Färbung. Social Media fügt eine technologische Komponente sowie Flexibilität hinzu und verändert so die Art und Weise, wie Menschen Inhalte konsumieren, teilen und gemeinsam daran arbeiten. Social Media lässt sich daher am besten als internetbasierte Möglichkeit beschreiben, digitale Inhalte zu veröffentlichen oder zu verbreiten, mit denen die Lesenden vollständig interagieren können. Das kann etwa durch Kommentare, Likes, Shares oder Reaktionen erfolgen.

Grundsätzlich kann jede Person Social-Media-Inhalte veröffentlichen. Auch klassische Nachrichtenanbieter wie ARD und ZDF publizieren eigene Inhalte für die digitale Nutzung. Unternehmen und Organisationen tun dies ebenfalls. Selbst der örtliche Fußballverein kann Inhalte erstellen, die die Mitglieder lesen, ansehen und mit denen sie interagieren.

Zudem nutzen viele Plattformen algorithmische Systeme, um Inhalte basierend auf Nutzerverhalten, Interessen und Interaktionen gezielt auszuspielen. Dadurch wird maßgeblich beeinflusst, was gesehen und konsumiert wird.

Beispiele für Social Media:

  • BeReal
  • Instagram
  • Medium
  • Reddit
  • Snapchat
  • Threads
  • TikTok
  • YouTube

Was ist Social Networking?

Betrachten wir Social Networking doch einmal im Hinblick darauf, von wem eine Nutzerin oder ein Nutzer Inhalte erhält. Zunächst benötigt Social Networking eine Plattform. Menschen treten einer solchen Plattform bei und beginnen, sich mit anderen zu verbinden – also zu networken. So können sie auswählen, von wem sie Mitteilungen erhalten möchten. In manchen Fällen ist die Kommunikation einseitig, in anderen zweiseitig oder mehrseitig.

Mit anderen Worten: Social Networking funktioniert wie das Speichern von Radiosender-Voreinstellungen im Autoradio. Es erleichtert den schnellen Zugriff auf das, was man konsumieren möchte, und blendet anderes aus. Die Inhalte können dabei von privaten Kontakten oder Unternehmen in Form von Nachrichtenmedien oder von Communities/Organisationen stammen, die die Nutzer interessant finden.

Beim Social Networking geht es also um das Vernetzen, den Austausch und die Beziehungspflege – oft in Echtzeit und mit direkter Kommunikation.

Beispiele für Social Networking:

  • Discord
  • Facebook
  • LinkedIn
  • Telegram
  • X (früher Twitter)
  • WhatsApp

Abgrenzung zu sozialen Netzwerken

Der Begriff soziale Netzwerke bezeichnet im Deutschen in der Regel entweder die Plattformen (zum Beispiel Facebook, LinkedIn, Discord) oder die zugrunde liegende Beziehungsstruktur (der Social Graph). Social Networking bezeichnet die Tätigkeit des Vernetzens und Austauschs auf diesen Plattformen. Social Media wiederum beschreibt die Inhalte und Formate, die dort veröffentlicht und konsumiert werden.

Merksatz: Man betreibt Social Networking in sozialen Netzwerken; Social Media sind die Inhalte und Formate, die dort (und auf anderen Plattformen) veröffentlicht und konsumiert werden.

Der Unterschied zwischen Social Media und Social Networking

Trotz dieser Beschreibung gibt es Nuancen. Facebook als Social-Networking-Site zeigt, wie sich die Begriffe unterscheiden und dennoch überlappen. Man registriert sich, legt ein Profil an, vernetzt sich mit Freunden und kommentiert Themen, meist interaktiv. Auf derselben Plattform bauen Unternehmen eine Präsenz auf und nutzen Facebook, um ihre Marke zu präsentieren und Follower zu gewinnen. Das ist eindeutig ein Anwendungsfall für beide Bereiche: Social Media und Social Networking.

Dennoch gibt es einen klaren Unterschied. Social Media benötigt ein soziales Netzwerk, um Inhalte an diejenigen zu verteilen, die sie konsumieren und mit ihnen interagieren möchten. Das soziale Netzwerk ist also die zugrunde liegende Technologie und Quelle der menschlichen Verbindungen, während sich Social Media strikt auf das Veröffentlichen und Konsumieren von Inhalten innerhalb der Social-Networking-Plattform konzentriert.

Wo verschwimmen die Grenzen?

In der Praxis verschwimmt die Trennung zwischen Social Media (Inhalten) und Social Networking (Vernetzung). Viele Plattformen kombinieren beide Aspekte gezielt, um die Verweildauer und die Interaktion zu erhöhen. Beipiele:

  • Instagram: Vom Fotofeed zur Hybrid-Plattform. Neben kuratiertem Content ermöglichen Stories, Reels und Direktnachrichten auch private Chats und Gruppen. Mit Collaborative Posts können Inhalte gemeinsam erstellt werden – Content und Vernetzung greifen ineinander.
  • LinkedIn: Startete als Berufsnetzwerk und bietet heute Publishing-Tools für Artikel, Newsletter und Fachbeiträge. Neben klassischem Networking (Profile, Messaging, Gruppen) finden hier vollwertige Social-Media-Aktivitäten statt.
  • TikTok: Kurzvideos bilden den Kern der Social-Media-Aktivitäten; Funktionen wie Live-Gäste, Duette und Q&A fördern Echtzeit-Interaktionen und den Community-Aufbau – Social Networking innerhalb einer Content-Plattform.

Die Unterschiede liegen weniger in der App als in Ziel und Nutzung. Ein und dieselbe Plattform kann sowohl Social-Media- als auch Networking-Funktionen abdecken.

Erfahren Sie mehr über IT-Berufe und Weiterbildung