Commvault Metallic: Ein weiteres BaaS-Angebot am Markt

Commvault steigt als weiterer Hersteller ins Cloud-Service-Geschäft ein. Die Lösung nutzt Microsoft Azure, stützt hybride Cloud-Umgebungen und soll in 15 Minuten einsatzbereit sein.

Hersteller Commvault präsentiert mit Metallic eine SaaS-basierte Lösung, die auf Microsoft Azure läuft und Datensicherungs- sowie Datenmanagementfunktionen bieten soll. Der Service selber ist nicht neu und bereits in anderen Ländern eingeführt; Deutschland, Schweiz und Österreich kommen nun auch in den Genuss des Service. Dabei kommen die Software und die Infrastruktur direkt von Commvault und werden quasi bei Azure gehostet. Verwaltet wird die Lösung über Metallic Hub, welches die Benutzeroberfläche fürs Management. Der Service ist über den Marketplace vom Microsoft Azure oder direkt hier abzurufen.

Metallic lässt sich laut Herstellerangaben leicht skalieren und einsetzen. So können Anwender mit nur einem 365-Nutzer oder einem Terabyte Speicherkapazität oder zehn virtuellen Maschinen beginnen und dann je nach Bedarf skalieren. Da die Lösung einfach herunterzuladen oder über eine bestehende Microsoft-Lizenz abrufbar ist, soll eine Installation in bereits 15 Minuten möglich sein. Die Daten liegen in einem Frankfurter Rechenzentrum und der Anbieter versichert, dass sie Europa auf keinen Fall verlassen, was für DSGVO-Konformität sorgen soll.

Gesichert werden können SaaS-Daten wie aus Microsoft 365 oder Salesforce, ebenso Oracle-Anwendungen, SQL-Datenbanken und SAP HANA sowie VMs und Active Directorys. Als Speicherziele werden Cloud Storage wie Metallic Cloud Storage, Microsoft Azure Storage und Amazon S3 unterstützt. Als lokales Storage lassen sich Systeme von Hedvig Distributed Storage, NetApp E-Series, Dell EMC Isilon, Dell EMC DataDomain und Pure Storage FlashArray einbinden. Weitere Funktionen sollen künftig folgen, um die Sicherungslösung abzurunden. Mit Metallic Hyperscale X lassen sich Daten auf den lokalen Speicher kopieren, wo sie für schnelle Wiederherstellungen genutzt werden können, falls das Cloud-Backup zu langsam oder die Verbindung zu Cloud gestört ist. Zudem lassen sich auch Amazon-S3-Workloads mit Metallic sichern. Allerdings hat der Hersteller derzeit keine Pläne, die Services auch in anderen Clouds anzubieten wie AWS, Google Cloud oder der IBM-Cloud. Darüber hinaus werden momentan auch keine IBM-Workloads unterstützt.

Schutz vor Ransomware wurde standardmäßig mit vorhandenen Funktionen integriert. Zum einen werden die Daten verschlüsselt, zum anderen können unveränderliche Kopien angelegt werden. Es gibt eine Ransomware-Erkennung, bei der das Honeypot-File auf Veränderungen überwacht wird, sowie eine Anomalie-Detektion, bei der inkrementelle Backups ebenso auf ungewollte Veränderungen geprüft wird. Die Ransomware Protection für Windows funktioniert mittels eines NTFS-Filer-Treibers im File System Stack, der alle verändernden Prozesse ab, die nicht von der Commvault-Anwendung kommen. Für Linux funktioniert dies ähnlich, nur wird hierfür das SE-Linux-Framework genutzt.

Die Lizensierungsoptionen im Überblick:

  • Metallic Office 365 Backup und Recovery – lizenziert auf Basis von Benutzern und unterstützt das Backup und Recovery von Exchange Online, OneDrive, SharePoint und Teams
  • Metallic VM & Kubernetes Backup – lizenziert auf Basis von Anzahl VMs und unterstützt das Backups von virtuellen Maschinen aus VMWare, Hyper-V, Azure, AWS sowie Kubernetes in der AWS Cloud, Azure Cloud, Red Hat OpenShift, VMWare Tanzu – oder jeder weiteren CNCF zertifizierten Kubernetes Distribution
  • Metallic File & Object Backup – wird pro TB lizenziert und unterstützt Filesystem Backups von Windows und Linux Servern und das Backup von Microsoft Azure Object Storage.
  • Metallic Database Backup – wird pro TB lizenziert und unterstützt die Sicherung von Microsoft SQL, SAP HANA , Oracle, Oracle RAC Datenbanken und Active Directory
  • Metallic Endpoint Backup – wird pro User lizenziert und wird zur Sicherung von Notebooks und Desktops eingesetzt.

Aus diesen unterschiedlichen Angeboten kann man per Mix and Match sich das passende für das eigene Unternehmen zusammenbauen.

Hyperscale X kann als On Premise Speicherlösung für File, Database und VM eingesetzt werden und wird zusätzlich zu den Metallic Lizenzen als entsprechende Hardware Appliance gekauft.

Insgesamt ist die Lösung nun in 23 Ländern erhältlich, unter anderem in Norwegen, Spanien und Portugal. Commvault stellt einen Kostenrechner zur Verfügung, so dass interessierte Anwender hier einen Überblick über die Preise für bestimmte Services schaffen kann. Abgerechnet wird beispielsweise nach User oder Terabyte, wobei keine Mindestabnahme nötig ist. Die Sicherung von Microsoft-365-Daten kostet beispielsweise 3,99 Euro pro Monat und Anwender, wenn die Lösung für einen bis 750 Endanwender zum Einsatz kommt. Mit steigender User-Anzahl sinkt der Preis, Firmen mit mehr als 2.500 365-Nutzern können individuelle Angebote aushandeln. Ein Datenbank-Backup schlägt mit 84,87 pro Terabyte pro Monat zu Buche, der Preis sinkt, wenn die Kapazität über 49 Terabyte ansteigt. File und Object Backup kostet bei der Nutzung von bis zu 49 Terabyte 55,17 Euro pro Monat und Terabyte. Für die Sicherung von VMs und Kubernetes fallen in der ersten Staffelung (1-49 Packs) 59,41 Euro pro zehn VMs pro Monat an. Der Hersteller empfiehlt zwar ein Jahres-Abo, allerdings lassen sich die Verträge auch auf monatlicher Ebene bezahlen und kündigen.

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