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Datenmanagement: So profitieren Sie von Ihren Daten richtig

Eine IDC-Studie zeigt auf, inwieweit Unternehmen in der Lage sind, die Datenflut zu bewältigen und Daten besser zu nutzen und dabei Datensilos und -zersiedelung zu vermeiden.

Vorausschauend agierende Unternehmen suchen ständig nach Möglichkeiten, die Nutzung von Daten zu verbessern. Ein Hauptziel ist es, den Kunden einen besseren Service zu bieten. Durch die Nutzung von Daten und den Einsatz fortschrittlicher Datenanalyse kann ein Unternehmen feststellen, auf welche Kunden es sich konzentrieren sollte und welche spezifischen Bedürfnisse diese Kunden haben.

Die oberste Priorität sind bessere Informationen, damit das Unternehmen schnellere und genauere Entscheidungen treffen kann. Viele Unternehmen sehen sich jedoch mit Daten konfrontiert, die über das gesamte Unternehmen verstreut sind und nicht leicht erfasst oder klassifiziert werden können. Parallel dazu verfolgen viele Unternehmen Initiativen für eine stärkere Cloud-Nutzung, um ihre Agilität und Skalierbarkeit zu verbessern. Der Trend in Richtung Cloud wird die Zersiedelung von Daten jedoch zusätzlich verschärfen.

Ernsthaftes Problem für Unternehmen: Datenzersiedelung

Die Datenzersiedelung ist ein zunehmend ernsthaftes Problem. IDC kam zu dem Ergebnis, dass digitale Unternehmen – mit formalen Prozessen zur Nutzung von Daten als Wettbewerbsvorteil – eine achtmal höhere Wachstumsrate und eine doppelt so hohe Rentabilität aufweisen als andere Unternehmen, die nicht digital arbeiten. Es liegt auf der Hand, dass diejenigen Unternehmen, die ihre verfügbaren Daten nicht effektiv nutzen können, um fundierte Geschäftsentscheidungen zu treffen, zurückfallen. Ein veraltetes Datenmanagement erschwert den Einsatz moderner KI-, ML- und Analytik-Lösungen, zudem leidet die Compliance.

Um mit modernen Datenanwendungen optimale Ergebnisse liefern zu können, ist ein unternehmensweiter Einblick in alle Daten erforderlich. Eine IDC-Studie im Auftrag von Rubrik untersuchte, inwieweit Unternehmen tatsächlich in der Lage sind, die Datenflut zu bewältigen und Daten besser nutzbar zu machen.

Die für diese Studie durchgeführte Umfrage bei Unternehmen in Nordamerika, Europa und im asiatisch-pazifischem Raum zeigt, dass IT-Führungskräfte sich des „Datenproblems“ durchaus bewusst sind. Sie erkennen die sich entwickelnden Herausforderungen im Zusammenhang mit der Zersiedelung, Verwaltung und Kontrolle von Daten. Dies betrifft auch die Unfähigkeit, von den Daten vollends zu profitieren, eine hohe Anzahl an Datensilos zu verwalten und den Mehrwert der Cloud ganz auszuschöpfen.

Herkömmliche Datensilos erhöhen die Komplexität

Auf herkömmliche Weise gespeicherte und verwaltete Daten führen zu Datensilos, die die Komplexität der Datenverwaltung erhöhen. Diese Silos verursachen unnötigen personellen Aufwand und den Einsatz redundanter Managementprodukte, die nur für diese Siloumgebung nützlich sind. Datensilos bergen auch ein zusätzliches Risiko des Datenverlusts mit zusätzlichen Malware-Schwachstellen und machen Disaster Recovery schwieriger. Unter dem Strich führt dies zu einer geringeren Datentransparenz und zum Verlust der Kontrolle über die Daten.

Die Zersiedelung von Daten zwingt Unternehmen, viel Zeit zu investieren, um Daten zu identifizieren und klassifizieren. Der Mangel an einem einheitlichen Einblick in ihre fragmentierten Daten erhöht das Risiko potenzieller Compliance-Verstöße. Ein Großteil des Problems ist auf das Fehlen einer zentralen Datenverwaltungsplattform zurückzuführen.

Die gängige Lösung ist eher eine Sammlung von Tools. Diese behindern jedoch die geschäftliche und betriebliche Agilität anstatt sie zu unterstützen. Abhilfe verspricht eine einheitliche Datenmanagementplattform für das gesamte Unternehmen, um den Zeitaufwand und den manuellen Aufwand für die Datenverwaltung zu reduzieren.

Modernisierung zahlt sich aus

Die Studie zeigt den Wert einer modernisierten Datenverwaltung und -kontrolle, die sich über mehrere Clouds und hybride Architekturen erstreckt. Unternehmen mit einer effektiven Datenmanagementstrategie und umfassenden Kontrollmöglichkeiten erzielen greifbare Geschäftsergebnisse in Form einer besseren Mitarbeiterproduktivität und einer schnelleren Markteinführung neuer Anwendungen.

Sie profitieren von einer höheren IT-Flexibilität und geschäftlichen Resilienz sowie einer besseren Nutzung der Daten, die sich über mehrere Clouds erstrecken. Die Studie zeigt, wie Unternehmen ihre aktuellen Fähigkeiten in Sachen Datenmanagement bewerten und vor welchen Herausforderungen sie stehen:

  • 45,7 Prozent der Unternehmen glauben, dass sie aufgrund von Mängeln im Datenmanagement weniger als die Hälfte des potenziellen Werts ihrer Daten nutzen.
  • Weniger als 33 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie über vollautomatische Mittel für den Umgang mit Datensicherheit, Verwaltung, Backup und Disaster Recovery (DR) verfügen.
  • Mehr als 80 Prozent der IT-Führungskräfte identifizierten die Zersiedelung von Daten als ein Problem, das angegangen werden muss.
  • Mehr als 60 Prozent der Befragten bewerten die Verwaltung von Multi Cloud, Hybrid Cloud, Datensicherheit und Disaster Recovery als „große“ oder „extreme“ Herausforderungen.
  • Nur 9,2 Prozent der Unternehmen verfügen über ein einziges, zentralisiertes Datenverwaltungssystem oder eine entsprechende Plattform.
  • Investitionen in Cloud Computing (Private, Public, Hybrid und Multi Cloud) haben für Unternehmen höchste Priorität, was darauf hindeutet, dass sie künftig Daten über das gesamte Spektrum von Cloud-Bereitstellungen hinweg verwalten müssen.

Unternehmen mit ausgereifteren Verfahren zur Verwaltung von Unternehmensdaten erzielten laut IDC-Studie eine um 24 Prozent höhere Mitarbeiterproduktivität, was 11,8 Vollzeitäquivalenten entspricht. Weitere Ergebnisse in diesem Zusammenhang sind:

  • 64 Prozent mehr Zeit: Das IT-Personal konnte mehr Zeit für neue Initiativen nutzen, statt nur den Betrieb am Laufen zu halten.
  • Unternehmen mit zeitgemäßem Datenmanagement verzeichneten 59 Prozent weniger ungeplante Ausfallzeiten.
  • Es fielen 90 Prozent weniger Geldstrafen wegen Compliance-Verstößen an.
  • Sie konnten 289 Prozent mehr neue Anwendungen in der Cloud nutzen.
  • Sie haben 35 Prozent mehr bestehende Anwendungen in die Cloud migriert.

Vier Innovationslevel des Datenmanagements

Die Studie identifizierte vier verschiedene Innovationslevel des Datenmanagements:

  • „Führende Innovatoren“ setzen Daten offensiv ein, um neue Märkte zu stören. Mit einem jährlichen Wachstum von über 76 Prozent nutzen sie mehr als 75 Prozent ihrer Daten effektiv und haben bereits die Verfahren, Richtlinien und Technologien implementiert, um ein einziges einheitliches Datenverwaltungssystem zu schaffen.
  • Bei „fortschrittlichen Innovatoren“ sind die Geschäfts- und IT-Ziele auf Unternehmensebene auf die Notwendigkeit ausgerichtet, ihre schnell wachsenden Daten zu nutzen und zu verwalten. Sie haben in Technologie investiert, Praktiken und Richtlinien zur Verbesserung der Datenverwaltung implementiert und begonnen, mit der Zersiedelung der Daten umzugehen. Außerdem haben sie ein einheitliches Datenverwaltungssystem evaluiert.
  • Für „aufstrebende Innovatoren“ werden die Lines-of-Business immer abhängiger von Daten. Sie erkennen die Notwendigkeit, eine datengesteuerte Geschäftsstrategie zu entwickeln. Die Nutzung von Daten ist immer noch nicht effektiv, aber diese Unternehmen erwägen Investitionen, um mit der Datenzersiedelung fertig zu werden.
  • Die Geschäftsziele von „experimentellen Innovatoren“ sind noch nicht von Dateninitiativen abhängig. Sie setzen ihre Daten nicht effektiv ein. Sie sind sich nicht einmal der Zersiedelung der Daten bewusst, und ihre Datenverwaltung ist mangelhaft.

Multi Cloud Data Control statt Datenzersiedelung

IDC-Untersuchungen haben ergeben, dass 60 Prozent der Unternehmen Initiativen zur digitalen Transformation entweder abgeschlossen oder begonnen haben. Ziel dieser Initiativen ist es, zum datengesteuerten Unternehmen zu avancieren. Der Einsatz von fortschrittlichen Lösungen für Datenmanagement und -analyse hilft Unternehmen, einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen.

Achim Freyer, Rubrik

Der Ansatz der Multi Cloud Data Control entwickelt sich hierbei zu einer ernstzunehmenden und etablierten Initiative für IT- und Unternehmensleiter gleichermaßen. IT-Führungskräfte erkennen jetzt die Notwendigkeit dieses zeitgemäßen Ansatzes. “

Achim Freyer, Rubrik

Die Zersiedelung von Daten, die an verschiedenen Orten und in verschiedenen Formaten gespeichert sind und aus verschiedenen Anwendungen stammen, macht deren Aggregation und Korrelation zu einer Herausforderung. Wenn Unternehmen diese Daten nicht so aggregieren können, dass sie sinnvoll analysiert werden können, können sie sie nicht in vollem Umfang nutzen.

IDC ist der Ansicht, dass ein unternehmensweites Datenverwaltungssystem oder eine entsprechende Plattform für „datengesteuerte“ Unternehmen unerlässlich ist, um in der heutigen digitalen Wirtschaft Wettbewerbsvorteile zu erlangen und sich zu behaupten. Der Ansatz der „Multi Cloud Data Control“ entwickelt sich hierbei zu einer ernstzunehmenden und etablierten Initiative für IT- und Unternehmensleiter gleichermaßen.

IT-Führungskräfte erkennen jetzt die Notwendigkeit dieses zeitgemäßen Ansatzes. Eine entsprechende Plattform bietet Datenrichtlinien-Engines und umfassende Funktionen für die Datenaufnahme und die Verwaltung des Datenlebenszyklus. So aufgestellt, wird es gelingen, den vollständigen Wert der Daten zu erschließen.

Über den Autor:
Achim Freyer ist Regional Director Central and Eastern Europe beim Unternehmen Rubrik.

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.

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