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Das bringen Samsung Knox 3.0, Knox 3.1 und DeX

Mit Samsung Knox 3.0 vereinheitlicht Samsung die APIs in Sachen Mobile Device Management für Knox und Android Enterprise. Damit wird der Einsatz in Unternehmen einfacher.

Samsung hat auf dem Mobile World Congress 2018 in Barcelona seine Smartphones Galaxy S9 und S9+ vorgestellt. Die neuen Mobiltelefone bieten die üblichen attraktiven Funktionen: eine bessere Kamera, Updates für die Samsung-Apps, eine Kopfhörerbuchse und Android 8.0 Oreo beim Marktstart.

Wir werfen hier einen besonderen Blick auf den Einsatz in Unternehmen: Samsung verfeinert auch die Hard- und Software für DeX. Über die DeX Station können Nutzer einen Monitor, eine Tastatur und eine Maus an ihr Galaxy-Gerät anschließen und so besser arbeiten. Und wie beim Galaxy Note 8 bietet Samsung auch für die S9-Smartphones eine Enterprise-Version mit garantierten Sicherheits-Updates, Verfügbarkeit der Geräte und Knox-Anpassung an.

Die wichtigsten Updates für den Einsatz im Unternehmen hat Samsung bereits Ende Januar 2018 veröffentlicht. Das neueste Major Release von Knox markiert eine große architektonische Veränderung: Samsung Knox 3.0 wird für Knox und Android Enterprise die APIs für Mobile Device Management vereinheitlichen.

Knox 3.0 vereinheitlicht Android Enterprise und Knox

Mit der Ankündigung von Android Enterprise sorgte Samsung bei vielen Kunden für Fragezeichen. Wie unterscheidet sich Android Enterprise von Knox? Und welche Lösung sollen wir einsetzen?

Knox verfügt seit jeher über eine Reihe von Hardware- und Softwarefunktionen, die es von Android Enterprise unterscheiden. Aber seit dem Ausbau von Android Enterprise gibt es viele Arbeits-MDM-Funktionen (Mobile Device Management), die auf beiden Plattformen zu finden sind. Ein Beispiel ist die Verwaltung mobiler Apps: Sollen Firmen sich hier für Android Enterprise Work Profile oder Knox Workspace entscheiden?

Um letzteres Problem zu lösen, hat Samsung  diese Funktionen mit Knox 3.0 vereinheitlicht (übrigens brachte auch die letzte große Version Knox 2.0 architektonische Änderungen mit sich). Künftig werden alle EMM-Plattformen bei allen APIs, die sich in Android Enterprise und Knox ähneln, nur die Android Enterprise APIs verwenden. Die redundanten Knox-APIs werden zwar noch eine Weile existieren, aber künftig nicht mehr aktualisiert.

Um Knox-Funktionen zusätzlich zu Android Enterprise nutzen zu können, müssen Firmen lediglich eine Knox-Premium-Lizenz aktivieren. Dies gilt für alle MDM-Funktionen zur Verwaltung der Geräte und alle MAM-Funktionen (Mobile Application Management) für die Verwaltung von Anwendungen und Profilen.

Damit entfällt die Qual der Wahl, weil es keine konkurrierenden oder redundanten APIs oder Container mehr geben wird. Knox wird sich von Android Enterprise weiterhin durch eine Reihe von Hard- und Softwarefeatures unterscheiden, von denen einige lizenzpflichtig sind.

Die Vereinheitlichung von Knox 3.0 erfolgt mit Android 8.0 Oreo. Damit ist die Anwendung jetzt auf dem S9 und S9+ verfügbar; auf anderen Samsung-Galaxy-Geräten wird Knox 3.0 nach entsprechenden Updates installiert. Samsung geht davon aus, dass EMM-Anbieter ihre Agenten aktualisieren werden, um die kombinierten APIs zu unterstützen sowie die Art der Anzeige der Richtlinien in der Admin-Konsole zu erneuern. Auf Geräten sollte das Upgrade von Knox 2.x reibungslos erfolgen, da die bisherigen APIs – wie bereits erwähnt – weiterhin vorhanden sind. Samsung hat auch Details darüber veröffentlicht, wie das Upgrade für bestehende Android Enterprise Work Profiles und bestehende Knox-Container funktionieren wird.

Während Google vor kurzem Android Zero-Touch für die schnelle Bereitstellung von Geräten angekündigt hat, bleibt Samsung derzeit bei seinen Programmen Knox Mobile Enrollment, Knox Configure und Knox Customization stehen. Das Unternehmen will all seine derzeitigen Partnerschaften mit Carriern und Distributoren derzeit nicht verändern.

Insgesamt ist die Vereinheitlichung als Vertrauensbeweis für Android Enterprise zu sehen in einer Zeit, in der rund um das Android-Ökosystem viele positive Dinge passieren. Das bedeutet natürlich auch, dass Samsung redundante Arbeiten vermeiden und sich auf andere Funktionen konzentrieren kann.

DeX und Knox 3.1

Parallel zum Galaxy S9 und S9+ hat Samsung auch ein neues, kleineres DeX-Dock namens DeX Pad eingeführt. Da das DeX Pad flacher ist, können die Anwender das Smartphone als Trackpad oder Tastatur benutzen, während es angedockt ist – dabei bleibt die Buchse für die Kopfhörer im Gegensatz zum vorherigen Dock offen. Anwender müssen für den DeX-Modus aber immer noch ein Dock verwenden; und wie das vorherige Dock hat auch das neue DeX Pad einen Lüfter. Für die Zukunft sieht Samsung verschiedene Optionen für den Anschluss der Smartphones vor.

Auf der Softwareseite unterstützt DeX nun höhere Auflösungen (2560x1440, 1920x1080 und 1600x900 Pixel). Die Geräte Galaxy S8 und Note 8 werden neue DeX-Features unterstützen, sobald sie Oreo erhalten haben.

Bisheriges DeX-Dock mit Note 8, links; Neues DeX-Dock, rechts oben; Trackpad-Modus, rechts.
Abbildung 1: Bisheriges DeX-Dock mit Note 8, links; Neues DeX-Dock, rechts oben; Trackpad-Modus, rechts.

Knox 3.1 verfügt über weitere MDM-Steuerelemente für die DeX-Umgebung. Dazu gehören Shortcuts für Apps, anpassbares Branding, Bildschirm-Timeout, Netzwerk-Management (zum Beispiel Priorität für ein kabelgebundenes Netzwerk, sofern verfügbar) und Steuerelemente für die Apps, die auf dem großen Bildschirm erscheinen, wenn ein Smartphone angeschlossen ist. Knox 3.1 bietet zudem einige allgemeine Funktionen wie eine granularere Steuerung der Rechtevergabe im Work Profile.

Ich sehe Samsung DeX als den besten Hybrid aus Smartphone und Desktop, den ich je getestet habe. Einige Leute freuen sich sehr über diese Lösung, wenn sie reisen und ihr Notebook zu Hause lassen – mich persönlich überzeugt diese Idee nicht. Ich sehe besser geeignete Anwendungsfälle eher in Richtung Einzelhandel, Strafverfolgung oder Gesundheitswesen, wo die Außendienstmitarbeiter die meiste Zeit ihres Tages unterwegs sind, aber gelegentlich an festen Orten anhalten, die mit Docks ausgestattet werden können.

In einer früheren Rezension schrieb ich, dass eine wichtige Frage wäre, ob Samsung dafür weiterhin Ressourcen zur Verfügung stellt oder nicht. Das hat die Firma glücklicherweise getan.

Die nächste wichtige Frage ist, ob die potenziellen Kunden DeX im Vergleich zu anderen Optionen evaluieren (zum Beispiel mit einem Smartphone und einem Notebook, Thin Client oder einem anderen Gerät) und sich für sinnvolle Implementierungen entscheiden. Laut Samsung laufen dazu derzeit mehrere Pilotprojekte in mehreren Branchen.

Wichtiger ist jedoch, dass Samsung als einer der weltweit wichtigsten Smartphone-Hersteller DeX im Rahmen seines großen, umfassenden und erfolgreichen Knox-Programms weiterentwickelt.

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