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Mit Sensoren und IoT Leistungssteigerungen im Sport erzielen

Digitalisierung erfasst immer mehr Lebensbereiche. Heute werden auch Sportler mit Sensoren ausgestattet, um per Analytics Leistungssteigerungen zu erzielen.

Höher, schneller, weiter – so lautet das Credo des Sports. Um diesem Dauerziel nachzueifern, ist präzises Messen eine unabdingbare Voraussetzung.

Das aber wird zunehmend schwieriger. Während die geschossenen Tore in einem Fußballspiel noch einfach zu zählen sind, geht es im Skisport mittlerweile um tausendstel Sekunden. Bei vielen Sportarten sind Millisekunden bereits eine Ewigkeit. Häufig kann der Gewinner nur mit einem Zielfoto ermittelt werden.

Das alles bezieht sich aber nur auf Endwerte, also nur das, was über Sieg oder Niederlage entscheidet. Doch immer häufiger lassen sich auch viele vorausgehende Detailentscheidungen nur noch mit Hilfe ausgefeilter Technologien treffen. Beispiele hierfür sind die Frage nach In oder Out beim Tennis, Tor oder kein Tor, Foul oder kein Foul beim Fußball sowie Fehlstart oder nicht bei der Leichtathletik. In all diesen Fällen kommen schon seit geraumer Zeit computerbasierte Mess-, Analyse- und Visualisierungstechnologien zum Einsatz.

Das Internet of Sports

Parallel zu diesen Messungen wurde ein anderer Technologieeinsatz im Sport weiter ausgebaut. Dabei standen nicht mehr die Messungen der Sportergebnisse beziehungsweise die damit einhergehenden Entscheidungen im Vordergrund, sondern die verwendeten Geräte.

Ein Formel-1-Rennwagen ist mit rund 150 Sensoren bestückt. Die Rennleitung erhält in Echtzeit über zwei Gigabyte Daten pro Runde und bis zu drei Terabyte pro Rennen. Die meisten Daten, zum Beispiel Reifendruck und Benzinverbrauch, werden sofort mit Realtime Analytics ausgewertet und dienen der Unterstützung der unmittelbaren Operations.

Weitere Informationen, zum Beispiel Turbulenzen, Lenkung, Schaltung und Beschleunigung, dienen der weiteren Optimierung des Fahrzeugs. „Der Formel-1-Sport gehört zu den anspruchsvollsten IoT-Anwendungen, die es derzeit gibt; und mit seinen spezifischen Anforderungen und Auswertungen könnte man es auch ‚Internet of Sports‘ nennen“, sagt IDC-Analyst Philip Carnelly.

Radsport holt auf

Auch im professionellen Radsport werden mit Hilfe von Computersimulationen maßgeschneiderte Fahrräder für Fahrer entwickelt. Davon gibt es dann noch verschiedene Typen, die für die verschiedenen Etappen (Berg, Sprint und Zeitfahren) und sogar auf unterschiedliche Windrichtungen hin angepasst sind.

Die Fahrräder sind ebenfalls mit Sensoren ausgestattet. Damit werden nicht nur die klassischen Daten gemessen, wie Geschwindigkeit und Trittfrequenz, sondern auch die aktuelle Leistung, mit der der Fahrer in die Pedale tritt. Auch Umgebungsdaten, zum Beispiel Windgeschwindigkeit und -richtung, Steigung und Gefälle sowie die Beschleunigung werden fortlaufend erfasst. Mittels umfangreicher Analytics werden dann die aktuellen Prozesse und die Strategien für das nächste Rennen optimiert.

Mit Big Data und smarter Software hat sich die Leistung unseres Teams wesentlich verbessert.
Freddie Stouffer Trek-Segafredo

„Mit Big Data und smarter Software hat sich die Leistung unseres Teams wesentlich verbessert“, sagt Freddie Stouffer, Operations Manager beim Team Trek-Segafredo. Bei dem Team ist auch der deutsche Fahrer John Degenkolb unter Vertrag, der in diesem Jahr die neunte Etappe der Tour de France gewann und auf der Schlussetappe nach Paris Zweiter wurde.

Stouffer ist dabei in einer besonders glücklichen Position, denn der Softwareanbieter CA Technologies gehört zu den Hauptsponsoren. CA stellt nicht nur umfangreiche Technologie und Kommunikation für das Rennen bereit, sondern unterstützt das Team auch bei der komplexen Logistik und den Rennvorbereitungen. Hinzu kommt eine umfangreiche Technologieberatung durch die CA-Experten.

Medizindaten in der Cloud

Die Logistik eines professionellen Rennteams ist eine globale Herausforderung. Das zeigt sich schon an der Größe und Zusammensetzung. Zum rund 70-köpfigen Team gehören neben den 28 Fahrern noch Ärzte, Köche, Mechaniker, Projekt-Manager und Betreuer. Damit können alle großen Radrennen in fünf Kontinenten unterstützt werden – viele davon sogar zeitgleich.

Trek-Segafredo nutzt hierzu eine PPM-Software in Verbindung mit einer Oracle-Datenbank. Hierüber wird nicht nur Logistik gemanagt, sondern auch die gesamte medizinische Betreuung. „Jeder unserer Ärzte muss jederzeit, überall auf der Welt unmittelbaren Zugriff auf alle medizinischen Informationen unsere Fahrer haben. Diese Daten sind verschlüsselt in einer Private Cloud in einem Rechenzentrum in München gespeichert und auch der Datentransfer ist verschlüsselt, womit ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleitet ist“, erklärt Stouffer.

Sensoren am ganzen Körper

Zu den medizinischen Daten gehören auch Werte, die während eines Rennens oder im Training generiert werden. Der Hintergrund ist, dass nicht nur die Geräte, sondern zunehmend auch die Akteure, also die Sportler selbst, mit Sensoren ausgestattet sind und fortlaufend Messwerte von verschiedenen Körperfunktionen erfassen und per Streaming zur Verfügung stellen. Beim Radfahren beschränkt sich das gegenwärtig noch auf die Herzfrequenz, doch in anderen Sportarten ist man schon weiter.

Beim Fußball und vor allem beim American Football sind die Spieler mit Sensoren bestückt, über die sich Laufverhalten, Sprünge und Performance-Veränderungen während eines Spiels kontinuierlich messen und auswerten lassen. Der kalifornische RFID-Spezialist Zebra ist Partner der US-Football-Liga NFL. Das Unternehmen hat nicht nur alle Spielertrikots mit RFID ausgestattet, sondern auch den Ball.

Die Daten werden von verschiedenen Empfängern rund um das Spielfeld empfangen und analysiert. Bei den Spielern beschränken sich die erfassten Daten und Analysen nicht nur auf die physischen Bewegungen, sondern liefern neben der Herzfrequenz auch weitere medizinische Daten, wie Schweiß und Atmungsfrequenz. Diese Daten geben dem Mannschaftsarzt am Spielfeldrand exakte Informationen darüber, wie es um die aktuelle Fitness eines jeden einzelnen Spielers bestellt ist – bis hin zu Informationen an den Trainer, welcher Spieler ausgewechselt werden sollte.

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