Universal Naming Convention (UNC)
Was ist Universal Naming Convention (UNC)?
Die Universal Naming Convention (UNC) ist ein Standard für die Benennung von Ressourcen – wie Dateien und Geräte –, die von Computern in einem Netzwerk gemeinsam genutzt werden.
Dieser Standard wurde ursprünglich von Systemen mit Microsoft-Betriebssystemen verwendet und von Systemen, die Netzwerkressourcen mit Microsoft-Plattformen in einem lokalen Netzwerk gemeinsam nutzen mussten. Ein analoger Standard für Unix- und Linux-Systeme existierte bereits vor UNC und wurde als Erweiterung der Pfadnamen entwickelt. Moderne Microsoft-Systeme können Unix- und Linux-Pfadnamen als UNC-Zeichenfolgen interpretieren.
UNC wurde erstmals unter OS/2 verwendet, einem von Microsoft und IBM entwickelten Betriebssystem. Ein anderer Begriff, der häufig für dasselbe Konzept verwendet wird und dieselbe Abkürzung verwendet, ist Uniform Naming Convention.
Der Begriff Universal (universell) unterscheidet zwischen globalen und lokalen Namen. Universelle Namen werden global interpretiert, lokale Namen werden in einem lokalen Kontext interpretiert. Der Begriff Uniform (einheitlich) wird verwendet, um zu betonen, dass unabhängig vom Typ der Ressource, auf die sie sich bezieht, dieselbe Namenskonvention verwendet wird.
Wie verwendet man die Universal Naming Convention?
In Microsoft Windows wird ein Name in einer UNC-Zeichenfolge angegeben und hat folgendes Format:
\\<Servername>\<Freigabename>\<Pfad zur Ressource>
Dabei
- bezieht sich <Servername> auf das Gerät, auf dem sich die Ressource befindet.
- bezieht sich <Freigabename> auf den freigegebenen Datenbereich.
- ist <Pfad zur Ressource> das logische Verzeichnis, in dem die angeforderten Informationen zusammen mit dem Namen der Ressource zu finden sind.
In Unix- und Linux-Systemen werden UNC-Zeichenfolgen etwas anders angegeben – anstelle von Backslashes werden Schrägstriche (Forward-Slash) verwendet:
//<Hostname>/<Pfadname>
Dabei
- verweist <Hostname> auf das Gerät, auf dem sich die Ressource befindet.
- verweist <Pfadname> auf das logische Verzeichnis, in dem die Ressource zusammen mit dem Namen der Ressource zu finden ist. Dem <Pfadname> kann <Sharepoint> vorangestellt werden, wenn sich die Ressource auf einer Microsoft-Plattform befindet.
Geschichte der Universal Naming Convention
Die Idee einer standardisierten Methode zum Verweisen auf eine Ressource auf einem anderen Computer geht mindestens auf März 1974 zurück, als sie Gegenstand des RFC 615 Proposed Network Standard Data Pathname syntax war. Ein Jahrzehnt später war diese Idee fester Bestandteil von Engineering Workstations, darunter Apollo Computer Inc., das später von Hewlett Packard übernommen wurde, und Sun, das später von Oracle Corp. übernommen wurde. Die Idee wird in Kapitel 1 des Domain System User's Guide untersucht, in dem das Unix-ähnliche Betriebssystem für Apollo-Computer behandelt wird.
Der Begriff Universal Naming Convention erscheint im Patent US5363487A, das Microsoft im August 1989 angemeldet hat, und im Patent US534199A, das IBM im April 1992 angemeldet hat. In beiden Patenten werden als Anwendungsbeispiele OS/2 genannt, das Betriebssystem, das als Gemeinschaftsprojekt von Microsoft und IBM begann.
Das IBM-Patent nennt IBM und Microsoft ausdrücklich als Miterfinder der Universal Naming Convention und erklärt, dass andere Unternehmen, wie beispielsweise Novell, das später von Micro Focus übernommen wurde, UNC in ihren Produkten implementieren, damit DOS- und OS/2-Anwendungen von Drittanbietern Dienste von ihren Servern anfordern können.
Bis 1995 war UNC eine native Funktion von Windows NT und Windows 95.
Alternativen zu UNC
Anstelle eines UNC-Pfads können der Windows Explorer, die Windows-Eingabeaufforderung oder Windows PowerShell verwendet werden, um Netzlaufwerke zuzuordnen und remote auf Ordner auf einem Computer zuzugreifen, wobei anstelle eines UNC-Pfads ein Laufwerksbuchstabe verwendet wird.