Definition

LACP (Link Aggregation Control Protocol)

Was ist LACP?

Das Link Aggregation Control Protocol (LACP) ist ein Netzwerkprotokoll, das dabei hilft, mehrere physische Netzwerkverbindungen logisch zu bündeln. Es ist Teil des IEEE-Standards 802.3ad. Durch diese Bündelung entstehen sogenannte Link Aggregation Groups (LAG), die die Bandbreite erhöhen und für Redundanz sorgen.

LACP ist ein leistungsfähiges Protokoll, das Netzwerke robuster und effizienter macht. Durch die automatische Verwaltung und Überwachung von Verbindungen bietet es eine flexible und verlässliche Grundlage für den Aufbau moderner, skalierbarer Netzwerkinfrastrukturen.

Funktionsweise von LACP

LACP erkennt und bündelt automatisch mehrere physische Verbindungen zwischen zwei Netzwerkgeräten, etwa Switches oder Servern, und verwaltet sie als einen einzelnen logischen Link. Dabei übernimmt das Protokoll nicht nur die Initialisierung der Verbindung, sondern auch die ständige Überwachung aller beteiligten Leitungen. Fällt eine dieser Leitungen aus, verteilt LACP den Datenverkehr automatisch auf die verbleibenden aktiven Verbindungen. Erkennt das Protokoll zusätzliche verfügbare Leitungen, können diese nahtlos und ohne Unterbrechung in die bestehende Aggregation integriert werden.

Im Gegensatz zu statischen Link-Aggregationen, bei denen der Administrator jede Verbindung manuell konfigurieren muss, reduziert LACP den Konfigurationsaufwand erheblich. Fehlerhafte Verbindungen oder falsch konfigurierte Ports werden automatisch ausgeschlossen, wodurch sich die Betriebssicherheit des Netzwerks erhöht. Diese dynamische Verwaltung senkt das Risiko von Ausfällen und minimiert den Wartungsaufwand erheblich.

Vorteile und Einsatzbereiche von LACP

Die wichtigsten Vorteile von LACP liegen in der verbesserten Ausfallsicherheit, der höheren nutzbaren Bandbreite und der automatisierten Verwaltung von Netzwerkverbindungen. LACP wird besonders in kritischen Infrastrukturen wie Rechenzentren oder Unternehmensnetzwerken eingesetzt, um Server und Switches zuverlässig miteinander zu verbinden. Durch die Lastverteilung auf mehrere Verbindungen werden Engpässe vermieden und die Netzwerkauslastung optimiert.

Auch die Verbindung mehrerer Switches innerhalb einer Core- oder Distribution-Layer-Architektur profitiert von der Link Aggregation. Anstatt einzelne Verbindungen redundant auslegen zu müssen, erlaubt LACP es, mehrere Ports effizient zusammenzufassen und gemeinsam zu nutzen. Dadurch entsteht eine sauberere und skalierbarere Netzwerktopologie.

Voraussetzungen und Best Practices

Damit LACP optimal funktioniert, müssen alle beteiligten Ports ähnliche Eigenschaften in Bezug auf Geschwindigkeit, Duplex-Modus und VLAN-Konfiguration aufweisen. Nur so lassen sich Störungen und unerwartetes Verhalten vermeiden. Beim Design der Aggregation ist es außerdem ratsam, auf die vom Hersteller unterstützte maximale Anzahl von Ports pro Gruppe zu achten.

Eine weitere bewährte Praxis ist die Aktivierung von Überwachungs- und Protokollierungsfunktionen für LACP. So lassen sich potenzielle Probleme wie Link-Ausfälle oder Misskonfigurationen frühzeitig erkennen und beheben, bevor sie den Betrieb beeinträchtigen.

Schneller Überblick: LACP (Link Aggregation Control Protocol)

LACP ist ein Protokoll, das mehrere physische Netzwerkverbindungen zu einem logischen Link bündelt.

Hauptfunktionen

  • Erhöht die Bandbreite durch die parallele Nutzung mehrerer Verbindungen.
  • Sorgt für Ausfallsicherheit durch automatische Umschaltung bei Link-Ausfällen.
  • Erkennt neue Verbindungen dynamisch und bindet sie automatisch ein.

Vorteile

  • Reduzierung manueller Konfiguration.
  • Fehlerresilienz und automatische Lastverteilung.
  • Optimierung der Netzwerkleistung und -verfügbarkeit.

Einsatzgebiete

  • Rechenzentren, Backbone-Verbindungen und Unternehmensnetzwerke mit hohen Verfügbarkeitsanforderungen.

Voraussetzungen

  • Ports müssen die gleiche Geschwindigkeit, Duplex-Einstellungen und VLAN-Zuordnung haben.
Diese Definition wurde zuletzt im April 2025 aktualisiert

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