Sieben Tipps für das SQL Server Management Studio für Microsoft SQL Server

SQL Server Management Studio (SSMS) erleichtert mit einigen Tricks und Add-ins die Arbeit mit Microsoft SQL Server. Wir geben Tipps für den Einsatz.

SQL Server Management Studio (SSMS) ist die wichtigste Schnittstelle bei der Arbeit mit Microsoft SQL Server. Viele Feinheiten dieses Werkzeugs sind aber unbekannt. Hier finden Sie daher einige Tipps und Tricks, die die Arbeit von SSMS für SQL Server 2012 erleichtern.

Skripte erstellen und mehrere Objekte auswählen

Der Detailbereich im Objekt-Explorer wird standardmäßig nicht angezeigt. Sie sollten diese Funktion aber auf jeden Fall nutzen, da Sie wichtige Informationen für die Verwaltung der Datenbanken erhalten. Zunächst bauen Sie eine Verbindung zu Ihrem SQL Server beziehungsweise der Instanz, die Sie mit SSMS verwalten, auf. Klicken Sie dann im Bereich Objekt-Explorer auf der linken Seite auf einen Container, zum Beispiel Tabellen in einer Datenbank. Danach klicken Sie auf Ansicht im oberen Bereich und dann auf Details zum Objekt-Explorer. In der Mitte des Bildschirms erhalten Sie jetzt ausführliche Informationen zu den Datenbank-Tabellen.

Details zum Objekt-Explorer in SSMS.
Mit den Details zum Objekt-Explorer erhalten Sie mehr Informationen zu Objekten.

Die meisten Administratoren wissen, dass durch die Hervorhebung eines Objekts, zum Beispiel ein SQL-Agent-Auftrag und einem Klick mit der rechten Maustaste, eine Option erscheint, mit der Sie ein Skript zu dem ausgewählten Job generieren. Allerdings ist damit nur möglich, ein Skript-Objekt gleichzeitig zu erstellen. Wollen Sie das Skript für fünf Jobs erstellen, müssen Sie diesen Vorgang fünfmal wiederholen.

Im beschriebenen Objekt-Explorer Detailbereich können Sie mehrere Objekte auswählen indem Sie die Strg- oder Shift-Taste drücken. Mit der rechten Maustaste erhalten Sie die Option, um für alle ausgewählten Objekte ein Skript zu erstellen.  Wenn Sie für 1000 Objekte ein Skript erstellen wollen, empfiehlt sich dieser Weg. Das geht wesentlich schneller, als jedes einzelne Objekt getrennt zu verwalten.

Informationen in SSMS anzeigen

Wenn Sie den Tabellen Container im Objekt-Explorer für eine Datenbank angeklickt haben, sehen Sie im rechten Bereich über die bereits beschriebenen Details zum Objekt-Explorer viele Einzelheiten zu den Tabellen. Hier gibt es auch Spalten, die Sie vielleicht gar nicht verwenden wollen. Beispiele sind Spalten wie Schema, Richtlinie und Erstellungsdatum. Es gibt aber noch mehr. Wenn Sie mit der rechten Maustaste irgendwo auf eine der Spaltenüberschriften klicken, können Sie verdeckte Spalten auswählen oder auch uninteressante abwählen.

Details des Objekt-Explorers in SSMS
In den Details des Objekt-Explorers können Sie wählen, welche Spalten angezeigt werden sollen.

Mit der linken Maustaste auf eine der Spalten sortieren Sie die Ansicht. Hier lässt sich eine Fragen wie "Was sind die größten Tabellen?" mit ein paar Mausklicks beantworten. Sie können nach jeder Spalte sortieren lassen, die Sie in diesem Bereich anzeigen. Halten Sie eine Spalte mit der Maustaste gedrückt, können Sie auch die Anordnung der Spalten ändern. Das heißt, Sie haben die Möglichkeit nach bestimmten Daten zu sortieren.

Für die gespeicherten Prozeduren einer Datenbank können Sie zum Beispiel das Datum der letzten Änderung als Spalte hinzufügen. Solche Informationen sind von unschätzbarem Wert, wenn Sie vermuten, dass der Code geändert wurde, aber nicht wissen von wem.

Kostenlose Add-Ins nutzen

Mittlerweile gibt es auch kostenlose Add-Ins von Drittanbieter, die weitere Funktionen in SSMS bieten. Diese beeinträchtigen nicht den Datenbank-Server, erleichtern aber die Verwaltung, wenn Sie zum Beispiel SQL auf einer Arbeitsstation verwalten müssen. Generell sollten Sie Erweiterungen nur auf Arbeitsstationen installieren und testen, aber nicht auf produktiven Servern.

Sie können in SSMS die Codierung mit der Auto-Vervollständigung erleichtern und den geschriebenen Code besser formatieren lassen.

Folgende Add-ins verbessern die Suche in SQL Server:

Den Überblick behalten

Wenn Sie mit T-SQL in SSMS arbeiten, müssen Sie wahrscheinlich häufig scrollen. Vielleicht steht auch ein großer Block von Variablendeklarationen an der Spitze und Sie müssen diese im Auge behalten, um den kompletten Code zu verstehen. Vor allem Datenbank-Entwickler müssen schließlich ständig mit dem Code von Datenbanken oder Skripten arbeiten. Wird die Ansicht unübersichtlich, schleichen sich schnell Fehler ein.

Klicken Sie auf Fenster/Teilen aus der Menüleiste am oberen Rand des SSMS, können Sie zum Beispiel Variablendeklarationen im oberen Fensterbereich halten, während Sie im unteren Bereich durch den Code scrollen. Diese Funktion erleichtert die Übersicht im Code.

Registerkartengruppen in SSMS
Registerkartengruppen erleichtern die Ansicht in SSMS.

Wenn Sie zwei verschiedene Bereiche von T-SQL vergleichen, müssen Sie nicht permanent zwischen Registerkarten wechseln. Viele Administratoren gehen so vor, damit Sie die Abfrage auf der einen und das Ergebnis auf der anderen Seite nicht vergessen. Hier gibt es aber bessere Möglichkeiten in SSMS. Klicken Sie einfach auf Fenster und dann auf Neue vertikale Registerkartengruppe. Anschließend sehen Sie beide Bereiche von T -SQL zusammen. Wollen Sie eine horizontale Anordnung, können Sie auch Neue horizontale Registerkartengruppe auswählen.

Die Geschwindigkeit erhöhen

Können Sie sich an die verschiedenen Style-Codes in der CONVERT-Funktion erinnern? Wenn nicht, finden Sie in diesem Abschnitt dazu nützliche Hinweise. Sie können entweder nach den Begriffen Googeln oder Sie markieren CONVERT in SSMS und drücken die F1-Taste. Dadurch erhalten Sie wertvolle Informationen aus der Online-Dokumentation.  In MSDN finden Sie ebenfalls Informationen zum Thema.

Stellen Sie sich vor, Sie erhalten Hunderte von Werten per E-Mail und müssen diese in eine T-SQL-Abfrage integrieren. Hier haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Sie können entweder die Werte über die Zwischenablage kopieren und in die Abfrage einfügen. Dazu verwenden Sie den Abfragebereich in SSMS. Allerdings müssen Sie in diesem Fall manuell über jeden Wert navigieren und ein Komma oder anderes Trennzeichen hinzufügen. Wäre es nicht schön, wenn Sie Zeichen und Befehle, in jeder Zeile einer Abfrage automatisiert hinzufügen können?

Bewegen Sie den Cursor in die Ausgangsposition, in unserem Beispiel, direkt vor den zweiten Wert in der Liste. Drücken und halten Sie die linke Maustaste. Gleichzeitig drücken und halten Sie die Alt-Taste und ziehen den Cursor nach unten bis zum letzten Wert in der Liste. Wenn Sie alles richtig gemacht haben, erscheint eine Markierung und eine Linie. Lassen Sie beide Tasten los. Egal was auch immer Sie eingeben, wird in der gleichen Position in jeder Zeile der Abfrage angezeigt. Wenn Sie mit der Eingabe fertig sind, drücken Sie die Esc-Taste, um den Multi-Edit-Modus zu verlassen.

Ein anderer Ansatz

Die meisten Administratoren wissen, dass Sie eine Spalte aus dem Objekt-Explorer in ein Abfragefenster ziehen können. In diesem Fall wird der Name in der Abfrage erscheinen. Auf diesem Weg lassen sich schnell Abfragen erstellen, ohne zu viele Daten eingeben zu müssen.

Wenn Sie eine Tabelle im Objekt-Explorer erweitern und dann den Spalten Container in den Abfragebereich ziehen, erhalten Sie eine Kommagetrennte Liste von jeder Spalte in dieser Tabelle. Wenn Sie nicht jede einzelne Spalte in der Abfrage benötigen, können Sie die nicht benötigten Spalten löschen. Das verhindert Tippfehler und vermeidet die gefürchtete Abkürzung SELECT * FROM.

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