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Dem Risiko Schwachstellen strategisch begegnen

Mit einer umfassenden Strategie zum Umgang mit Schwachstellen sind Unternehmen besser in Lage, Sicherheitslücken bei Prozessen und Technologien zu erkennen und zu beseitigen.

Das Schwachstellenmanagement ist eine der größten Herausforderungen für die Cybersicherheit eines Unternehmens. In den letzten 20 Jahren hat sich das Schwachstellenmanagement von der einfachen Patch-Verwaltung auf das Konfigurationsmanagement ausgeweitet. Heute ist eine einheitliche Strategie beim Schwachstellenmanagement erforderlich, um alle Arten von Schwachstellen in der Cybersicherheit zu beseitigen - bei Menschen, Prozessen und Technologien.

Ohne ein effektives und effizientes Konzept zur Verwaltung von Schwachstellen besteht für Unternehmen ein höheres Risiko, dass ihre Daten kompromittiert werden und erheblicher Schaden entsteht.

Grund genug zu betrachten, wie man das Schwachstellenmanagement eines Unternehmens verbessern kann. Und abhängig davon, ob bereits ein Konzept zum Schwachstellenmanagement vorhanden ist oder über die Einführung eins solchen nachgedacht wird. Die folgenden fünf Schritte sind der Schlüssel zum Aufbau eines besseren Schwachstellenmanagementprogramms.

1. Bestimmen, welche Arten von Schwachstellen in den Anwendungsbereich fallen

Während Patch-Management und Konfigurationsmanagement den Kern der meisten Programme bilden, ist es von Vorteil, einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, der alle Arten von Schwachstellen umfasst. Dazu gehört auch, dass die Systeme, Dienste und intern entwickelte Software des Unternehmens von vornherein und standardmäßig sicher (Secure by Design) sind. Darüber hinaus sollten Unternehmen proaktiv planen, wie sie künftige Schwachstellen in Technologien beheben können, die das Ende ihrer Lebensdauer erreichen und nicht mehr vom Hersteller unterstützt werden.

2. Transparenz hinsichtlich aller Ressourcen

Die Verwaltung von Ressourcen stellt für die meisten Unternehmen weiterhin eine große Herausforderung dar. Die Anzahl und Vielfalt der verwendeten physischen und virtuellen Technologien steigt rasant an. Dies vor allem, weil so viele Menschen unabhängig voneinander Cloud-basierte Dienste und andere nicht offiziell zur Verfügung gestellte Technologien erwerben und nutzen - auch bekannt als Schatten-IT. Die Verbesserung der Inventarisierungsfunktionen hilft bei der Unterstützung und Verbesserung von Schwachstellenmanagementprogrammen.

3. Etablierung kontinuierlicher Prozesse für das gesamte Schwachstellenmanagement

Es gibt mehrere Methoden für das Management von Schwachstellen, die alle Folgendes beinhalten:

  • Identifizierung von Schwachstellen.
  • Bewertung des Risikos.
  • Festlegen, wie Schwachstellen beseitigt werden sollen.
  • Überprüfung, ob die Schwachstellen behoben sind.

Die Einhaltung eines einheitlichen Prozesses für alle Arten von Schwachstellen trägt dazu bei, dass die risikoreichsten Schwachstellen eines Unternehmens stets bekannt sind und keine Kategorie übersehen wird. Beachten Sie, dass nicht jede Schwachstelle beseitigt werden muss. Bei einigen Schwachstellen kann das Risiko durch kompensierende Kontrollen ausreichend gemindert werden, zum Beispiel durch die Isolierung anfälliger Anlagen in besonders geschützten Netzwerksegmenten.

4. Einführung von Technologien zur automatischen Erkennung neuer Schwachstellen

Die Zeiten, in denen man sich hauptsächlich auf das Scannen von Sicherheitslücken verließ, sind längst vorbei. Diese Überprüfung ist zwar immer noch sinnvoll, aber es ist nur eine von Dutzenden von Methoden zur Identifizierung von Schwachstellen. Überprüfen Sie Ihre Abläufe, um festzustellen, wo Sie bereits Informationen über Schwachstellen sammeln. Bauen Sie außerdem eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung auf, nicht nur für Technologien, sondern auch für Menschen und Prozesse - auch sie haben Schwachstellen.

5. Eine automatisierte Entscheidungsfindung etablieren

Der Schlüssel, um mit den Schwachstellen Schritt zu halten, ist die Planung von Maßnahmen im Voraus. Zudem sollten Technologien eingesetzt werden, um die notwendigen Informationen über jede Schwachstelle zu sammeln und automatisch die geeigneten Maßnahmen auszuwählen und einzuleiten.

Die Bedeutung des Schwachstellenmanagements wird häufig unterschätzt. Betrachten Sie das Schwachstellenmanagement als eine Form der vorbeugenden Wartung, die dazu beiträgt, große Probleme in der Zukunft zu bewältigen, indem die Ursachen jetzt angegangen werden. Die NIST-Leitlinien für das Patch-Management unterstützen die Sichtweise der vorbeugenden Wartung und weisen darauf hin, dass Patch-Management, Konfigurationsmanagement und andere Komponenten des Schwachstellenmanagements notwendige Kosten für den Einsatz von Technologie sind. Beim BSI finden sich im IT-Grundschutz darüber hinaus hilfreiche Informationen zum Thema.

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