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App Onboarding: Darauf sollte die IT achten

Wenn Firmen eine neue mobile App für den internen Gebrauch anbieten, sollte das Onboarding so einfach wie möglich ablaufen. Diese Strategien helfen der IT-Abteilung.

Wenn ein Unternehmen eine neue App für Mitarbeiter einführt, ist mit vielen Fragen an die IT-Abteilung zu rechnen. Die IT-Abteilung kann die App daher leichter an die Bedürfnisse der Nutzer anpassen, wenn sie ihnen von Anfang an zuhört.

Das Schlagwort lautet App Onboarding. Dabei geht es darum, die Nutzer bestmöglich mit einer neuen App vertraut zu machen und Frust oder Ablehnung zu verhindern. Firmen sollten die Anwender an die Hand nehmen und sie auf die mögliche Komplexität bei der Nutzung der App hinweisen. Dann erhalten sie ein besseres Benutzererlebnis und werden die App mit größerer Wahrscheinlichkeit auch weiterhin einsetzen.

Es gibt bei Softwareentwicklung und -wartung kaum einen Unterschied zwischen einer internen Anwendung und einer kundenorientierten App. Da interne Anwendungen jedoch eine andere Benutzerbasis und einen kleineren Umfang haben als Anwendungen, die sich an Kunden richten, haben sie ihre eigenen, einzigartigen Anforderungen beim App Onboarding, die für ihren Erfolg unerlässlich sind.

Hier einige Tipps, die das Onboarding bei internen Apps vereinfachen:

Die Entwickler sollten die Mitarbeiter des IT-Supports bereits an der Designphase der App-Entwicklung beteiligen und sich ihre Vorschläge anhören, da sie oft die Qualität der App verbessern und die Support-Last über die Lebensdauer der App reduzieren können. Das Onboarding und die Nutzung durch die Mitarbeiter sind für die IT-Abteilung von entscheidender Bedeutung, weil sie sich häufig mit den Fragen und Problemen der Benutzer befasst.

Firmen sollten zudem eine Gruppe von ausgewählten Mitarbeitern als Ratgebergremium einrichten, die Erfahrungen und Fähigkeiten der Nutzer repräsentieren. Diese Gruppe sollte sowohl während der Entwurfsphase als auch als Teil einer begrenzten internen Betaversion laufend Feedback geben. Firmen sollten niemals einen groß angelegten Rollout durchführen, ohne die Funktionalität, Zuverlässigkeit und Benutzerfreundlichkeit mit mindestens ein paar echten Endnutzern zu testen.

Interne versus kundenorientierte mobile Anwendungen

Während Firmen bei kundenorientierten Apps in der Regel viel Arbeit in das Look & Feel investieren, ist der Aufwand bei Apps, die für Mitarbeiter entwickelt werden, in der Regel geringer. Das soll nicht heißen, dass Entwickler weniger Wert auf die Benutzerfreundlichkeit, Zuverlässigkeit oder den Funktionsumfang legen sollten – aber sie brauchen die App nicht so ästhetisch und ansprechend zu gestalten.

Entwickler sollten bei der Schulung und dem Support für interne Anwendungen jedoch keine Kompromisse eingehen. Kundenorientierte Anwendungen müssen von ungeschulten Kunden genutzt werden können, deren alleinige Verantwortung darin besteht, die Anwendung herunterzuladen, zu installieren und zu starten.

Interne Anwendungen hingegen werden wahrscheinlich eine Dokumentation inklusive Schulungsunterlagen mitbringen, und sie bieten den Mitarbeitern Support vom Helpdesk.

Wichtig: Das Lernen aus dem Feedback ist bei internen Anwendungen genauso wichtig wie bei kundenorientierten Anwendungen. Die internen Nutzer sollten nie nach dem Motto Take it or leave it handeln. Daher sollte die IT-Abteilung einen Prozess einrichten, über den die Nutzer im Laufe der Zeit ihre Bedenken ausdrücken, Vorschläge unterbreiten und anderweitig an der Entwicklung der App teilnehmen können.

Abhängig vom Kontext ist es eventuell besser, die App als Webservice zu implementieren statt als angepasste, herunterladbare Anwendung. Die webbasierte Entwicklung nimmt oft weniger Zeit in Anspruch, und die Funktionalität eines Webservice lässt sich in der Regel leichter ändern und weiterentwickeln als bei einer App, falls Probleme bei der Nutzung auftreten.

Und es gilt bei Web-Apps der Grundsatz Write once, run anywhere, was in einer BYOD-Umgebung (Bring Your Own Device) von Vorteil sein kann – aber es ist wichtig, die Browser-Kompatibilität in jedem Fall zu überprüfen.

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