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Support-Ende von vSphere 6: das können Sie jetzt tun

Im März 2020 ist der allgemeine Support für vSphere 6.0 von VMware ausgelaufen. Dieser Artikel erklärt, was Sie tun können, wenn Sie diesen Hypervisor auf Ihrem System einsetzen.

Im März 2020 hat VMware den allgemeinen Support für vSphere 6.0 eingestellt. Viele VMware-Administratoren beschäftigen sich jedoch hauptsächlich mit der Verwaltung der Server und Anwendungen in ihrem eigenen Rechenzentrum und setzen sich eher ungern mit solchen Problemen auseinander.

Langfristig sollten Sie jedoch überlegen, wie mit diesem Schritt von VMware umzugehen ist und welche Kosten mit dem eingeschlagenen Weg verbunden sind. Im Grunde bleiben Ihnen drei Optionen: Entweder, Sie führen ein Upgrade auf eine unterstützte vSphere-Version durch, oder verwenden vSphere 6.0 mit erweitertem Support, oder Sie führen das System ohne Support weiter.

Upgrade von vSphere

Am einfachsten ist es, auf eine neuere Version von vSphere zu umzustellen. VMware funktioniert mit einer breiten Palette an Hardware und ein Hypervisor muss nicht alle Peripheriegeräte unterstützen, die zu einem herkömmlichen Betriebssystem gehören. Sie können also beim Upgrade des Hypervisors sehr wahrscheinlich dasselbe Betriebssystem und dieselben Peripheriegeräte beibehalten.

Kritisch wird es in Sachen Hardware beim Supportende für den Hypervisor meistens auch bei der CPU. Da VMware seinen Hypervisor immer weiter verbessert, gibt es häufig keine Unterstützung für ältere CPU-Generationen. Im Gegensatz zu anderer Hardware, wie zum Beispiel einer Grafikkarte (GPU, Graphics Processing Unit), lassen CPUs sich oft nicht so einfach austauschen – entweder aufgrund von Einschränkungen am Motherboard oder einfach, weil der Wechsel im Vergleich zum Kauf eines neuen Hosts zu teuer ist.

Das Aufrüsten auf einen neuen Hypervisor kann also zeit- und arbeitsintensiv sein. Diese Faktoren müssen bei der Entscheidung für ein Upgrade berücksichtigt werden.

Erweiterter Support

Wenn VMware ein Produkt aus dem allgemeinen Support entfernt, können Nutzer dafür erweiterten Support anfordern. Dieser dauert bis zu zwei Jahre über das Ende des allgemeinen Supports von VMware hinaus und wird gegen Zahlung einer jährlichen Gebühr bereitgestellt. Auf diesem Weg kaufen Sie sich etwas Zeit für den Umzug von einer nicht unterstützten Plattform auf eine unterstützte Plattform.

Das Ende von vSphere 6.0 bedeutet jedoch nicht nur, dass ESXi Version 6 das Ende seiner Lebensdauer erreicht, sondern auch, dass alle vSphere-6.0-Produkte das Ende ihrer Lebensspanne erreichen, einschließlich vCenter 6.0. Dadurch wird Ihr Upgrade zu einer größeren, anspruchsvolleren Aufgabe als zunächst gedacht.

vCenter und viele andere softwarebasierte Produkte aus der vSphere-6.0-Ära bleiben möglicherweise aktueller und besser nutzbar als, wie bereits erwähnt, die zugrundeliegende Hardware und besonders die CPU. In diesem Fall gewinnen Sie mit dem Hinauszögern des Umstiegs wenig. Für den erweiterten Support zu bezahlen, ist auf jeden Fall eine Option. Sie sollten jedoch genau nachrechnen, ob sich das finanziell für Sie rentiert.

Verzicht auf Support

Prinzipiell ist es auch möglich, vSphere 6.0 ohne Support weiterzuverwenden. Gerade bei Produktions-Workloads gehen Sie damit jedoch ein beträchtliches Risiko ein, da Probleme mit der Virtualisierungsplattform in der Regel größere und schwerwiegende Ausfälle verursachen. Unter diesen Umständen benötigen Sie gültigen Support.

Sie könnten versucht sein, Virtuelle Maschinen (VMs) mit geringerer Priorität oder Test- und Entwicklungs-VMs auf diese nicht unterstützten Hypervisoren zu setzen und die neueren Plattformen für Workloads auf Produktionsniveau zu reservieren. In der Tat sind Ausfälle in Test- und Entwicklungsumgebungen weniger problematisch. Der Einsatz nicht mehr unterstützter Virtualisierungsplattformen kann jedoch zu Sicherheitsproblemen führen.

Nach dem Supportende wird die Software weder gepatcht noch wird deren Sicherheit gewährleistet. Die Gesamtsicherheit Ihres Rechenzentrums ist nur so stark wie das schwächste Glied. Das kann auf alles zutreffen, von einer älteren Version von ESXi bis hin zu etwas zentralerem wie vCenter. Dadurch werden Sie dem Risiko von East-West-Sicherheitsverletzungen ausgesetzt, die Ihr gesamtes Rechenzentrum zerstören können.

Die Auswirkungen auf Ihre Benutzer

Da die Endbenutzer nicht direkt mit VMware in Kontakt kommen, ist es unwahrscheinlich, dass sie bemerken, dass Sie noch vSphere 6.0 verwenden. Wenn bei Ihnen jedoch ein Ausfall aufgrund nicht unterstützter Software auftritt, wirkt sich dies negativ auf Ihre Anwender und deren Arbeit aus. Sie sollten sich deshalb Gedanken machen, was für Auswirkungen ein Totalausfall von vSphere für den Betrieb hätte.

Die Lebensdauer von vSphere ist auch mit erweitertem Support auf maximal zwei Jahre beschränkt. Sie sollten deshalb die Zeit sinnvoll nutzen und sich nach einer Alternative umzusehen.

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