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Darauf sollten Sie bei SLAs für Serverflüssigkühlung achten

Flüssigkühlung ist mittlerweile durch die gestiegenen Anforderungen auch für gewöhnliche On-Premises-Server interessant. Bei der Wahl eines Dienstleisters gibt es viel zu beachten.

Einst nur für Großrechner und Supercomputer verfügbar, steht die Flüssigkühlung heute auch für Rechenzentren von Unternehmen zur Verfügung. Neue anspruchsvolle Workloads und Hardwareoptionen erhöhen die Leistungsanforderungen und lassen traditionelle Kühlsysteme schlecht aussehen. Verantwortliche in Rechenzentren beginnen deshalb, für ihr Unternehmen Dienstleitungen für Flüssigkühlung und zugehörige Systeme als Alternativen zu Luftkühlsystemen in Betracht zu ziehen.

Die hohen Kosten für Kühlsysteme sind einer der Hauptgründe, warum Verantwortliche in Rechenzentren verschiedenste Kühlungsoptionen in Betracht ziehen. Hardware und Rechenleistung werden durch das Ersetzen traditioneller Prozessoren durch GPUs (Graphic Processing Unit, Grafikprozessor) immer dichter und leistungsfähiger, womit sich höhere Anforderungen an die Luftkühlsysteme ergeben. Die sich daraus ergebenden Kosten für Kühlung können also steigen und die bestehende Lösung ist möglicherweise nicht mehr kosteneffizient.

Flüssigkühlsysteme ihrerseits sind effizienter, benötigen weniger Platz, kosten weniger und sind leiser. Sie sind deshalb potenziell besser geeignet, die von intensiven Rechenbelastungen geplagte Hardware zu kühlen, die in aktuellen Rechenzentren läuft.

Die Vorteile der Flüssigkühlung

Die verschiedenen Arten der Flüssigkühlung erlauben es, die Kühlung der Hardware zielgerichteter und skalierbarer zu gestalten. Sie ist effizienter, da Flüssigkühlsysteme als in sich abgeschlossene Systeme die Kühlung direkt an das Gerät liefern. Diese abgedichteten Einheiten sind auch vor Staub und anderen aggressiven Partikeln geschützt.

Im laufenden Betrieb ist die Flüssigkühlung mitunter günstiger, da die Kühleinheiten ihre Wirkung auf die Hardware selbst entfalten und nicht auf das komplette Gebäude. Die Systeme verbrauchen weniger Strom und Wasser, da sie kleiner als herkömmliche Luftkühlungseinheiten sind. Flüssigkühlsysteme mit direkter Chip-Kühlung können auf speziellen Servereinheiten mit stark beanspruchten Prozessorsystemen und Anwendungen installiert werden, wo sie gezielt nach Bedarf kühlen können.

Warum sollte man einen Anbieter von Flüssigkeitskühlsystemen beauftragen?

Weil die Flüssigkühlung noch relativ neu für Unternehmen ist, bieten nur wenige Dienstleister Leistungen und Systeme zur Flüssigkühlung an. Sie konzentrieren sich ausschließlich auf Flüssigkühlung für Unternehmen. Viele davon haben für die Branche des Kunden Benchmarks und proprietäre Technologien etabliert.

Wenn Unternehmen ihre IT-Infrastruktur weiterentwickeln, müssen sie sich oft auch nach Kühlungsalternativen umsehen. Ohne angemessene Kühlung werden ihre IT-Systeme nicht ordentlich funktionieren.

Green Revolution Cooling (GRC) bietet für Rechenzentren Systeme für Tauchkühlung an. Das Unternehmen ist eine Partnerschaft mit Hewlett Packard Enterprise (HPE) eingegangen, um ein Produkt zu entwickeln, das HPE-Server mit der GRC-Tauchkühlungstechnologie kombiniert.

Asetek stellt eine Vielzahl von Kühlungsprodukten zur direkten Kühlung von Chips zur Verfügung und ist seinerseits Partnerschaften mit mehreren führenden Anbietern von Hochleistungsrechnern und künstlicher Intelligenz eingegangen, wie etwa Fujitsu, Intel und Penguin Computing.

CoolIT Systems hat Flüssigkühlungen im Portfolio, die für jeden Server in jedem Rack verwendet werden können. Das Unternehmen arbeitet mit Dell EMC, HPE und Super Micro Computer zusammen.

Asperitas und Submer bieten verschiedene Möglichkeiten zur Tauchkühlung an. Diese Angebote sind einfach zu installieren und zu warten. Sie ermöglichen es Verantwortlichen, die vielfältigen Vorteile der Flüssigkühlung umgehend zu nutzen.

Schneider Electric ist eine Partnerschaft mit Iceotope und Avnet eingegangen, um auf Chassis-Ebene Flüssigkühlung für Rechenzentren anzubieten.

Was ein SLA für Flüssigkühlung bieten sollte

Verantwortliche müssen beim Wechsel zur Flüssigkühlung mit einer veränderten Vorgehensweise bei der Wartung rechnen. Statt einem einzigen Ansprechpartner, der für den Service verantwortlich ist, müssen bei der Inanspruchnahme von Flüssigkühlung oft mehrere Stellen kontaktiert werden. Der Support-Workflow hängt von der jeweils eingesetzten Art der Flüssigkühlung ab und von dem Anbieter, der die Lösung bereitstellt.

Einige Anbieter haben ihre Programme für Garantie, Service und Support an ein anderes Unternehmen ausgelagert, während andere die Systeme noch selbst verwalten.

Der erste Abschnitt des Service Level Agreements (SLA) sollte immer eine Zusammenfassung sein: es listet die zu liefernden Dienstleistungen und Geräte auf, klärt, wer diese erbringt und wie der Kunde die erfolgreiche Einhaltung der SLA überprüfen kann.

Danach sollten die Ziele beider Vertragsparteien umrissen werden, womit die Support-Angebote mit den erwarteten Leistungsniveaus abgeglichen werden können. Beispielsweise sichert der Anbieter zu, die Aufrechterhaltung eines Leistungsniveaus von mindestens 80 Prozent für Hardware und Anwendungen zu gewährleisten und eine bestimmte Anzahl von Technikern rund um die Uhr zur Verfügung zu stellen.

Der dritte Abschnitt sollte aufführen, was jede Partei benötigt, um die vorher definierten Ziele zu erreichen. Der Anbieter kann zum Beispiel wöchentlich den Status melden oder einen Bericht darüber anfertigen sowie eine quartalsweise Besprechung und eine halbjährliche Inspektion der Hardware anbieten. IT-Teams als Kunden müssen womöglich Nutzungsinformationen, Statusmeldungen und etwaige Wartungsaspekte an den Anbieter weitergeben, damit dieser die entsprechenden Ressourcen regelmäßig überwachen und so seinen Teil des SLA aufrechterhalten kann.

Als wichtigsten Bestandteil muss ein SLA sämtliche Kontaktinformationen enthalten, die der Anbieter benötigt, um der IT-Abteilung seine Dienste zur Verfügung zu stellen. Unternehmen sollten sicherstellen, dass sie Informationen über alle Beteiligten vom Wartungspersonal über Verantwortungsträger bis hin zu Projektsponsoren enthält. Wenn sich die flüssigkeitsgekühlte Hardware in einem Colocation-Rechenzentrum befindet, sollte das SLA auch die Kontaktinformationen des Colocation-Anbieters umfassen sowie sämtliche etwaigen Zugangsvoraussetzungen aufführen.

Ein SLA sollte regeln, was passiert, wenn die Ziele nicht erreicht werden. Dazu gehören vereinbarte Vertragsstrafen, wen diese betreffen und wie er die Entschädigungen zahlt. Bietet der Anbieter bei Verfehlen der Ziele Gutschriften über Dienstleistungen an, oder handelt es sich um direkte Zahlungen?

Schließlich sollte das SLA Regelungen über eine Kündigung enthalten. Dies ist besonders wichtig, wenn der Kühlungsanbieter Service und Wartung auslagert; denn dann kann man unter Umständen den Drittanbieter ohne Konsequenzen wechseln und dasselbe Angebot für Flüssigkühlung nutzen.

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