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No-Code-Integration: Systeme schneller und effizient verbinden
No-Code-Integration beschleunigt die Anbindung von ITSM-, ERP- und anderen Systemen, senkt Kosten und erhöht Flexibilität gegenüber klassischen Integrationsprojekten.
In der heutigen Unternehmens-IT sind Standardplattformen wie ITSM-, CRM- oder ERP-Systeme zentrale Elemente für das Management von Geschäftsprozessen und für die digitale Transformation. Gleichzeitig verfügen viele Unternehmen historisch gewachsen über unterschiedliche Peripheriesysteme, die spezifische Datenformate und Schnittstellen für den uneingeschränkten Datenfluss benötigen. Jede Organisation ist dabei einzigartig aufgestellt: Abteilungen, Prozesse und technische Infrastruktur variieren stark, wodurch die Herausforderung steigt, Daten konsistent, zuverlässig, effizient und im jeweils erforderlichen Format zwischen den Systemen auszutauschen.
Klassische Integrationsprojekte erfordern daher die Expertise erfahrener Entwickler, die Schnittstellen programmieren, das erforderliche Customizing vornehmen und Abläufe individuell anpassen beziehungsweise aufeinander abstimmen. Für die Planung und Umsetzung der Projekte werden in der Regel Integratoren herangezogen: Sie analysieren die spezifischen Anforderungen eines Unternehmens, wählen passende Integrationsmethoden aus und sorgen dafür, dass die Systeme effizient und fehlerfrei miteinander kommunizieren.
Auch nach dem Go-Live bleibt ihre Expertise gefragt, um Änderungen, Erweiterungen oder Anpassungen an neue Prozesse, Datenformate oder regulatorische Anforderungen zuverlässig umzusetzen. Integratoren sind entscheidend dafür, dass unterschiedliche Systeme harmonisch zusammenarbeiten und die Geschäftsprozesse optimal unterstützt werden. Allerdings sind solche Integrationsprojekte häufig langwierig, zeitaufwendig und kostenintensiv.
No-Code-Integration als Lösung
Ein No-Code-Integrations-Tool bietet hier eine praxisnahe Lösung. Es ermöglicht die Automatisierung zahlreicher Integrationsschritte, die sonst manuell programmiert werden müssten. Vordefinierte Konfigurationen und die Bereitstellung der Daten als strukturierte JSON-Daten – einem leicht lesbaren Textformat zur Darstellung von Informationen – sorgen dafür, dass Informationen sofort von Zielsystemen, Analysewerkzeugen, APIs oder UI-Ebenen verarbeitet werden können, ohne dass ein Entpacken oder Nachbearbeiten nötig ist.
Integrationen lassen sich so schneller implementieren, Änderungen effizienter umsetzen und die damit verbundenen Kosten gegenüber herkömmlichen Integrationen senken. Unternehmen profitieren von einer verkürzten Time-to-Value ihrer Digitalisierungsinitiativen, höherer Flexibilität und einer insgesamt agileren IT-Landschaft.
Use Case: Einbindung eines Umsystems für interne Kostenverrechnung
Nehmen wir ein Beispiel: Ein mittelständisches Unternehmen hat eine ServiceNow-Umgebung im Einsatz und möchte diese mit dem System für interne Kostenverrechnung verbinden, um die Kosten für die IT-Infrastruktur zuordnen zu können. In ServiceNow werden Configuration Items wie Server, PCs und Switches den für sie relevanten Services wie beispielsweise E-Mail, HR und Kundenportal zugeordnet.
Um die relevanten Daten zu den IT-Items und der Servicezuordnungen zu erhalten, die für die interne Kostenverrechnung relevant sind, müssen bei einer traditionellen Integration rund acht bis elf API-Aufrufe manuell verkettet werden. Dafür ist tiefes technisches Know-how eines Programmierers nötig. Die Umsetzung dauert Tage bis Wochen, die gelieferten Daten sind zunächst oft flach beziehungsweise unvollständig und brauchen weitere Anpassung über individuell erstellten Code. Außerdem brechen die benutzerdefinierten Skripte bei Updates leicht. Die Integration des Umsystems muss dann praktisch von Grund auf neu erstellt werden. Insgesamt sind der Aufwand und die Kosten für die Integration so schwer kalkulierbar.
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„Der No-Code-Ansatz für die Integration von IT-Systemen entwickelt sich kontinuierlich weiter und erlaubt Unternehmen, ihre IT-Landschaft agil, effizient, modular und skalierbar zu gestalten.“
Rainer Alföldi, arc46
Mit einem No-Code-Integrations-Tool, das über eine breite Auswahl an Basiskonfigurationen verfügt, lässt sich der Aufwand für kundenspezifischen Anpassungen wesentlich reduzieren, wobei weiteres Customizing jederzeit möglich ist. Relevante Daten können so automatisiert über einen einzigen Aufruf aus der Umgebung extrahiert und dem System für Kostenrechnung strukturiert bereitgestellt werden. Der gesamte Integrationsvorgang dauert damit weniger als 90 Minuten statt Tage oder Wochen.
Vorteile für Unternehmen und Integratoren
Die Implementierung von No-Code-Integrations-Tools bietet für Unternehmen und Integratoren folgende Vorteile:
- Beschleunigte Time-to-Value: Vorgefertigte Konfigurationen decken einen Großteil (rund 90 Prozent) der Integrationsanforderungen ab. Die manuelle Anpassung von Codeskripts und endlose Testzyklen, die oft Monate dauern, werden auf wenige Stunden reduziert.
- Reduzierte Integrationskosten: Der wesentlich geringere Bedarf an manuellen Anpassungen für die Integration senkt die Gesamtkosten für Integrationen und Digitalisierungsinitiativen.
- Erhöhte Flexibilität: Bei künftigen Anpassungen, Erweiterungen und Änderungen der integrierten Systeme erfolgt die Integration zum größten Teil automatisiert und erfordert kaum beziehungsweise keinen zusätzlichen Programmieraufwand.
- Bessere Skalierbarkeit: Integration und Datenflüsse lassen sich einfach und schnell an wachsende Anforderungen anpassen. Weitere Systeme sind schnell integrierbar.
- Verbesserte Zusammenarbeit: Fachabteilungen können eigenständig Integrationen durchführen, was die Zusammenarbeit zwischen IT-Teams und Fachbereichen vereinfacht und stärkt.
Mehr Agilität durch No-Code-Integration
Der No-Code-Ansatz für die Integration von IT-Systemen entwickelt sich kontinuierlich weiter und erlaubt Unternehmen, ihre IT-Landschaft agil, effizient, modular und skalierbar zu gestalten. Entsprechende Plattformen automatisieren den Datenaustausch zwischen Systemen, reduzieren manuelle API-Verkettungen und minimieren den Programmieraufwand.
Durch standardisierte, strukturierte Datenformate und upgrade-sichere Konfigurationen wird die Stabilität der Integrationen erhöht, während Echtzeitdatenzugriff und flexible Prozesssteuerung IT-, Fachabteilungen und Integratoren gleichermaßen unterstützen. Einige No-Code-Tools erlauben zudem die direkte Einbindung in DevOps- und CI/CD-Pipelines, sodass Integrationsprozesse Teil automatisierter Entwicklungs- und Release-Zyklen werden. Dies wiederum steigert Agilität, Effizienz und Innovationsgeschwindigkeit in der IT nachhaltig.
Über den Autor:
Rainer Alföldi ist CEO und Gründer von arc46, einem Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von No-Code-Integrationslösungen im Rahmen von DevOps-Ansätzen spezialisiert hat. Unter seiner Leitung entstand das No-Code-Integrationstools Squid, das Unternehmen dabei unterstützt, ihre ServiceNow-Umgebungen effizient zu intergieren.
Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.