Production Perig - stock.adobe.c
Mobile Apps: Qualität durch intelligentes Testing erreichen
Mobile Apps müssen heute sowohl benutzerfreundlich als auch performant sein. KI-gestützte Testautomatisierung unterstützt Unternehmen dabei, Fehler zu minimieren.
Die Online-Zugriffe über Mobilgeräte sind auch in Europa auf der Überholspur. Sei es für Online-Shopping, Finanzdienstleistungen oder Unterhaltung – die Anwender greifen dafür meist auf mobile Apps zurück und verlangen dabei ein erstklassiges Erlebnis: Lange Ladezeiten, Kompatibilitätsprobleme oder Abstürze vertreiben Kunden. Sie erwarten eine fehlerfreie Nutzererfahrung und regelmäßige Updates mit neuen Features. Unternehmen, die hier nicht liefern, büßen Umsatz ein.
Das lässt sich mit Zahlen belegen: Laut einer globalen Umfrage von Tricentis sehen 90 Prozent der IT-Experten in Deutschland die Qualität mobiler Anwendungen als geschäftskritisch an. Mängel in diesem Bereich können hingegen zu erheblichen finanziellen Einbußen führen – bis zu 2,49 Millionen US-Dollar jährlich, schätzen 96 Prozent der weltweit in der Studie befragten IT-Profis.
Hinter dieser Kostenbelastung stecken die stets steigenden Kundenerwartungen. Nutzer sind anspruchsvoll, wenn es um mobile Erlebnisse geht. Sie haben keine Geduld mit Fehlfunktionen, wechseln dann schnell zu Alternativen – und davon gibt es dank der fünfeinhalb Millionen verfügbaren Apps mehr als genug.
Kontinuierliches Testing ist Pflicht
Wollen Unternehmen diese Qualitätsprobleme und die oftmals darauf folgenden negativen Nutzerbewertungen vermeiden, müssen sie ihre mobilen Apps gründlich und kontinuierlich testen. Dabei reichen herkömmliche manuelle Prüfverfahren nicht mehr aus. Denn die Entwicklungszyklen sind heute so kurz getaktet, dass eine schnellere, effizientere Qualitätssicherung erforderlich ist.
Der Schlüssel liegt in der Automatisierung der Tests. Laut der angesprochenen Studie führen aktuell fast die Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) noch manuelle Tests durch. Doch die Mehrheit der IT-Experten hat erkannt, dass dieser Ansatz nicht mehr zeitgemäß ist. 38 Prozent glauben, dass sie bis zu Dreiviertel ihres Testbudgets einsparen könnten, wenn sie vollautomatisch testen würden. Ein Fünftel geht sogar von 76 bis 100 Prozent Einsparungen aus.
KI und No-Code/Low-Code sind Gamechanger
Um Tests erfolgreich zu automatisieren, setzen viele auf künstliche Intelligenz (KI) und No-Code/Low-Code-Werkzeuge. Diese Technologien erlauben es, komplexe Tests zu erstellen, ohne manuell programmieren zu müssen. Der Tester beschreibt in natürlicher Sprache den gewünschten Ablauf, und das System erstellt den passenden Code automatisch, inklusive Erläuterungen und Korrekturvorschlägen. So können auch Nicht-Entwickler zur Qualitätssicherung beitragen.
„Für Unternehmen ist eine konsequente Qualitätssicherung ihrer mobilen Anwendungen überlebenswichtig. Kunden sind anspruchsvoll und bei Mängeln schnell verloren.“
Viktoria Praschl, Tricentis
Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der deutschen IT-Experten sehen KI als vielversprechendste Technologie für ihre Testing-Strategie. 44 Prozent erwarten sich dadurch eine höhere App-Qualität, da Schwachstellen leichter erkannt werden. Zudem versprechen sich 34 Prozent eine Zeitersparnis von bis zu 75 Stunden pro Monat. KI und No-Code helfen auch, den Fachkräftemangel zu entschärfen, da die Tools Testautomatisierung so einfach machen, dass auch Mitarbeiter ohne Programmierkenntnisse mitwirken können.
Deutschland setzt auf KI-Testing
Aus diesen Gründen will die Hälfte der deutschen Firmen bis zu einer Million Dollar in die Qualitätssicherung mobiler Anwendungen investieren, fast ein Drittel sogar noch mehr. Deutschlands Unternehmen führen zudem bei der Nutzung von KI im Testing: 61 Prozent setzen sie bereits ein – weltweit sind es erst 49 Prozent. Die meisten deutschen IT-Experten sehen KI positiv (81 Prozent), rechnen allerdings auch mit Herausforderungen wie konkurrierende, innerbetriebliche Prioritäten (31 Prozent) und fehlende Technologie (26 Prozent). Dennoch glauben 53 Prozent, durch vollautomatisches Testing bis zur Hälfte ihres Budgets einsparen zu können.
Fazit: Höchste App-Qualität als Wettbewerbsfaktor
Die Studienergebnisse zeigen klar: Für Unternehmen ist eine konsequente Qualitätssicherung ihrer mobilen Anwendungen überlebenswichtig. Kunden sind anspruchsvoll und bei Mängeln schnell verloren. Moderne Testing-Technologien wie KI und Automatisierung sind daher ein Muss. Deutsche Firmen haben hier einen Vorsprung – sie nutzen KI im internationalen Vergleich am häufigsten, um etwa Produktivität, Qualität zu steigern und Innovationszyklen zu verkürzen. Wer zögert zu investieren, riskiert den Anschluss zu verlieren.
Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.