Aliaksandr Marko - stock.adobe.c

Agil handeln in der Cloud ohne traditionelle Freigabeprozesse

Durch traditionelle Freigabeprozesse wird die Arbeit in der Cloud verlangsamt. Durch das Prinzip des Self-Services handeln Unternehmen in der Cloud schneller und effizienter.

Um in der Cloud schneller, effizienter und agiler zu handeln, gilt es für Unternehmen, traditionelle Freigabeprozesse zurückzulassen – denn die Cloud ist mehr als nur das Rechenzentrum eines Anderen: Sie erfordert ein anderes, eigenes Organisationsmodell.

Der Schlüssel, um traditionelle Approval-Prozesse hinter sich zu lassen, ohne dabei das Einhalten von Unternehmensrichtlinien und regulatorischer Vorgaben zu gefährden, liegt in einem Cloud-nativen Governance-Ansatz. Hierbei kommt der Self-Service als ein wichtiges Cloud-Prinzip zum Tragen.

In einem guten Qualitätsmanagement hängt die Freigabe des Genehmigers bereits in der traditionellen Governance nicht von der persönlichen Meinung, sondern von definierten Vorgaben ab. Damit diese auch gelebt werden, sind Checklisten für Genehmiger besser durch automatisch geprüfte Regeln in den Cloud-Systemen zu ersetzen.

Balance aus Flexibilität und Kontrolle durch Self-Service

Der Self-Service bietet Anwendern in der Cloud eine wertvolle Balance aus Flexibilität und Kontrolle, da Anwender ihre Ressourcen flexibel in Eigenregie bereitstellen. Kontrolliert werden sie durch direkt in der Cloud verankerte und bei jeder Änderung überprüfte Richtlinien. Sie sind interdisziplinär und speisen sich etwa aus:

  • Vorgaben der Informationssicherheit
  • Vorgaben des Datenschutzes
  • Vorgaben der Unternehmens-Compliance
  • Vorgaben branchenspezifischer Zertifizierungen
  • Budgetvorgaben zum Kosten-Controlling
  • Betriebs- und Technologievorgaben

Richtlinien regeln zum Beispiel, dass ausschließlich europäische Rechenzentren verwendet werden können oder Datenbanken samt Backup einzurichten sind. Durch Pflichtangaben wie Kritikalität, Verantwortlichkeit und Kostenträger kann zudem ein Wildwuchs verhindert werden.

Johannes Stock, Makonis

„Der Self-Service bietet Anwendern in der Cloud eine wertvolle Balance aus Flexibilität und Kontrolle, da Anwender ihre Ressourcen flexibel in Eigenregie bereitstellen.“

Johannes Stock, Makonis

Organisatorisch kann diese Balance zusammen mit anderen Cloud-Themen in einem Cloud Center of Excellence sichergestellt werden, einer dedizierten, crossfunktionalen Organisationseinheit für den reibungslosen Cloud-Einsatz.

Von Wochen und Monaten auf Minuten

Automatisierte Cloud-Governance reduziert organisatorische Schnittstellen und ersetzt Abstimmungen. Die Belange der Parteien werden dabei in Form von Cloud-Policies berücksichtigt. Dies verkürzt die Bereitstellung und Änderung von Cloud-Ressourcen von Wochen und Monaten auf Minuten, da sie vollständig im Self-Service erfolgen kann.

Der Cloud-native Governance-Ansatz erspart manuelles Validieren der Systeme bei jeder Anpassung der Richtlinie und schafft mehr Autonomie in den Fachbereichen. Die Cloud-IT muss weniger Anträge behandeln und kann die Plattform im Gesamten optimieren.

Über den Autor:
Johannes Stock ist Mitbegründer und CTO bei MAKONIS. Dort leitet der Cloud-Spezialist das Beratungsgeschäft rund um die Microsoft-Azure-Cloud mit den Fokusthemen Cloud-Adoption und -Governance. Zum Angebot von MAKONIS zählen auch das Optimieren von Cloud-Software-Engineering-Prozessen und das Verankern von Cloud-DevSecOps-Prozessen.

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.

Erfahren Sie mehr über Data Governance

ComputerWeekly.de
Close