Definition

VM-BIOS (Virtual Machine Basic Input/Output System)

Ein VM-BIOS (Virtual Machine Basic Input/Output System) bezeichnet die Menge an Anweisungen, die den Startvorgang einer virtuellen Maschine steuern.

Als Emulation eines physischen Computers erfordern die meisten virtuellen Maschinen ein BIOS, das Ein-/Ausgabeoperationen steuern kann. Während ein VM-BIOS generell einem BIOS auf einem physischen Computer oder Server ähnelt, sind dessen Funktionen aber oft vergleichsweise begrenzt. In der Tat steht in den meisten Fällen als einzige VM-BIOS-Einstellung nur die Startreihenfolge der Boot-Datenträger zur Verfügung.

Dies kann nützlich sein, wenn zum Beispiel ein VM-Image von einer DVD, einem USB-Laufwerk oder einem anderen Medium gestartet werden soll. Es gibt aber durchaus auch andere VM-BIOS-Systeme, die mehr Einstellungen erlauben.

Jeder Hypervisor nutzt einen anderen Prozess für den Zugriff und die Bearbeitung des VM-BIOS. In Microsoft Hyper-V können Administratoren die VM-BIOS-Einstellungen mit dem Hyper-V-Manager steuern. Bei VMware können die VM-BIOS-Einstellungen über vSphere eingestellt werden. Verschiedene VM-Versionen oder Formate bieten auch verschiedene VM-BIOS-Einstellungen. Zusätzlich zur Anpassung der Boot-Reihenfolge bieten die BIOS-Einstellungen für eine Hyper-V Generation-2-VM eine sichere Boot-Option. Hier handelt es sich um eine Funktion, die beim Booten einer VM nicht-autorisierten Code verhindert.

Viele der BIOS-Einstellungen, die traditionell auf physischen Maschinen zur Verfügung stehen, werden von dem Host-Rechner an die VMs weitergegeben. Zum Beispiel erben VMs Datums- und Zeiteinstellungen von ihrem physischen Host über verschiedene Virtualisierungs-Dienstprogramme, wie Hyper-V Integration Services und VMware Tools.

Diese Definition wurde zuletzt im August 2016 aktualisiert

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