Definition

Remote Desktop Connection Manager (RDCMan)

Der Remote Desktop Connection Manager (RDCMan) ist ein Werkzeug zur Verwaltung mehrerer Desktops. In ihm finden Administratoren einen zentralisierten Zugang zur Organisation, Gruppierung und Verwaltung von Verbindungen.

Der Remote Desktop Connection Manager wurde vom Windows Live Experience Team bei Microsoft entwickelt, um die fehlende Flexibilität des native Remote Desktop Connection Clients in Bezug auf RDP-Verbindungen (Remote Desktop Protocol) zu kompensieren. Da der RDCMan eigentlich als Tool zur internen Verwendung bei Microsoft entwickelt wurde, gibt es keinen offiziellen Support.

Nutzung des Remote Desktop Connection Managers

Der RDCMan ist besonders nützlich für Systemadministratoren, Entwickler, Tester und Lab-Manager, die mit Gruppen von Computern, Server-Labs oder großen Server-Farmen (etwa automatisierten Check-in-Systeme oder Rechenzentren) arbeiten, bei denen regelmäßiger Zugang zu den einzelnen Systemen notwendig ist. Die Möglichkeit zur Konsolidierung mehrerer RDP-Verbindungen in einem einzigen Fenster reduziert das Fensterchaos.

Administratoren können Verbindungen durch Hierarchien oberster Ebene organisieren. In der Benutzeroberfläche mit zwei Bereichen finden sich sämtliche Möglichkeiten, die auf native RDP-Sitzungen anwendbar sind. Server können ausschließlich über Textdateien importiert werden.

RDCMan ist nur für RDP-Verbindungen wirklich nützlich. Er eignet sich also perfekt und vor allem in reinen Windows-Umgebungen, für die ein Remote-Desktop-Verwaltungsinstrument benötigt wird, das rein auf RDP basiert.

Ab Windows 10 können nur Nutzer der Professional-Edition Zugriff auf ihre Computer gewähren. Dafür müssen sie den Windows Explorer öffnen, einen Rechtsklick auf Dieser PC vornehmen und aus dem erscheinenden Kontextmenü den Menüpunkt Eigenschaften auswählen. Damit öffnet sich die Windows Systemsteuerung in der Kategorie System, in der durch Klick auf den Eintrag Remoteeinstellungen der Registerkartendialog Systemeigenschaften erscheint.

Auf dem standardmäßig geöffneten Reiter Remote kann nun im unteren Bildschirmbereich Remotedesktop das Optionsfeld Remoteverbindung mit diesem Computer zulassen ausgewählt werden. Sinnvoll ist es auch entgegen der Empfehlung des Dialogs, das zugehörige Kontrollhäkchen ungesetzt zu lassen, das betitelt ist mit Verbindungen nur von Computern zulassen, auf denen Remotedesktop mit Authentifizierung auf Netzwerkebene ausgeführt wird (empfohlen).

Funktionen von RDCMan

RDCMan funktioniert mit Microsoft Remote Desktop, Microsoft Remote Assistance, pcAnywhere, TeamViewer, Radmin und weiteren Anwendungen und Technologien. In einer Datenbank können Anwender ihre Zugangsdaten hinterlegen, was den zukünftigen automatischen Zugang zu entfernten Systemen erleichtert, einschließlich RDP und Terminal Services. Das Tool unterstützt unter anderem auch Microsoft Virtual Private Network (VPN) und Cisco VPN. Administratoren können auch zusätzliche Features wie Java Web Start oder die MySQL Tools einrichten.

Zu den wichtigsten Funktionen gehört die Unterstützung der Konsolenverbindung zu virtuellen Maschinen, Optionen zur Größe von Clients aus Anwendungskonfigurationsdateien heraus oder auch die Unterstützung für die Zugangsdatenverschlüsselung auf Basis von Zertifikaten.

Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich und schlicht. Als Kritikpunkt lässt sich anführen, dass die Verbindungsbeschreibungen in derselben Zeile wie die Servernamen geführt werden, womit die Nutzung von zwei Bereichen zur selben Zeit erschwert wird.

Alternativen zu RDCMan sind zum Beispiel der Remote Desktop Manager Standard Edition von Devolutions, der Unterstützung für PowerShell bietet und mit Microsoft Azure zusammenarbeitet. Eine weitere Alternative ist der auf Codeplex verfügbare Remote-Desktop-Client The Terminals. Er arbeitet mit Netzwerktechnologien wie TCP-Verbindungen und Time Sync. Weitere Optionen sind MultiDesk, das einen Schwerpunkt auf Sicherheit legt und Verbindungen nur dann erlaubt, wenn der Anwender den Zugriff auf eine Information freigibt, sowie das Open Source Werkzeug mRemoteNG.

 

Diese Definition wurde zuletzt im Januar 2019 aktualisiert

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