Windows Server 1803: Die Neuerungen im Überblick

Mit Windows Server 1803 führt Microsoft einige Verbesserungen ein, die vor allem für den Storage-Bereich interessant sind. Ein Umstieg kann sich lohnen.

Mit Windows Server 1803 stellt Microsoft die nächste Version seiner Semi-Annual-Channel-Produkte (SAC) vor. Bei Windows Server 1803 handelt es sich um den direkten Nachfolger von Windows Server 1709. Windows Server 1803 steht wie der Vorgänger nur als Core-Installation zur Verfügung, eine grafische Oberfläche bringt der Server nicht mit.

Wer Windows Server 1803 mit einer grafischen Oberfläche verwalten will, muss auf die passende Version der Remote Server Administration Tools (RSAT) setzen, oder auf Project Honolulu, dem neuen webbasierten Server-Manager von Microsoft. Mit beiden Produkten kann aber nicht nur Windows Server 1803 verwaltet werden. Auch die Vorgänger lassen sich problemlos mit den Tools managen.

Neue Funktionen in Windows Server 1803

Die Neuerungen von Windows Server 1803 sind vor allem im Storage-Bereich zu finden. Microsoft hat dem Nachfolger von Windows Server 1709 wieder die Storage Spaces Direct (S2D) spendiert.

Dabei werden die lokalen Datenträger aller Clusterknoten zu einem virtuellen, gemeinsamen Speicher zusammengefasst. Die Neuerung wurde mit Windows Server 2016 eingeführt und in Windows Server 1709 wieder entfernt. Das lag, laut Microsoft, daran, dass die Neuerungen von S2D, die in Windows Server 1803 einfließen, in Windows Server 1709 noch nicht stabil genug waren.

Schneller und effektiver Speicher im Netzwerk

Storage Spaces Direct in Windows Server 1803 unterstützen das Dateisystem ReFS. Außerdem können Datenträger auf Basis von S2D dedupliziert werden. Das heißt, in Windows Server 1803 können Unternehmen auf ein effektives Dateisystem setzen, und dieses auch gleich deduplizieren. Unternehmen, die auf S2D setzen, sollten den Einsatz von Windows Server 1803 daher generell einplanen oder zumindest testen.

In Windows Server 1803 wird das SES-Protokoll (SCSI Enclosure Services) für den Aufbau von Storage Spaces Direct nicht mehr benötigt. Ebenfalls neu ist die Unterstützung von Storage Class Memory (Persistent Memory). Dadurch kann Speicher mit sehr geringen Latenzen für Storage Spaces Direct eingesetzt werden. Sinnvoll ist das vor allem für sehr schnellen Speicher für das Zwischenspeichern häufig verwendeter Daten (Caching). SATA-Geräte werden jetzt über AHCI-Controller auch umfassend beim Einsatz von S2D unterstützt.

Container-Unterstützung und Linux-Tools

Windows Server 1803 erscheint als Core-Installation sowie als Container-Image. Hier steht die Version auch als Nano-Image zur Verfügung. Daher lässt sich die neue Version auch auf Container-Hosts betreiben.

Da Container auch in Linux-Netzwerken eine Rolle spielen, hat Microsoft in der neuen Windows-Server-Version auch die beiden Linux-Tools „Curl“ und „Tar“ direkt in der Befehlszeile integriert. Daher haben Administratoren jetzt die Möglichkeit, mit den beiden Linux-Befehlen zu arbeiten. Besonders interessant ist das, weil die beiden Tools auch häufig im Zusammenhang mit Containern eingesetzt werden.

Fazit

Windows Server 1803 lohnt sich hauptsächlich für Unternehmen, die auf Storage Spaces Direct setzen, und die Neuerungen in Windows Server 1803 produktiv einsetzen wollen. Der Aufbau von S2D ist in der neuen Version wesentlich flexibler und es wird eine breitere Basis der Hardware unterstützt. Die Kompatibilität mit ReFS sowie die zusätzlichen Funktionen zur Deduplizierung lohnen sich ebenfalls.

Allerdings muss beim Einsatz von Windows Server 1803 darauf geachtet werden, dass die SAC-Versionen nicht so lange unterstützt werden wie die Hauptversionen von Windows Server – also beispielsweise Windows Server 2016. Hier wird es also notwendig sein, jeweils die aktuellste SAC-Version zu installieren.

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