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Fujitsu schließt Augsburger Werk: 1800 Jobs gefährdet

Schocknachricht aus Japan: Fujitsu entschied sich, seine Augsburger Produktionsstätte zu schließen. Für 1800 Mitarbeiter bedeutet dies eine ungewisse Zukunft ab spätestens 2020.

Seit Freitagvormittag (26.10.2018). ist es nun amtlich. Der japanische Hersteller schließt seine Produktionsstätte in Augsburg. Bis September 2020 soll die Schließung abgeschlossen sein. Nicht nur für die 1800 Mitarbeiter am Standort Augsburg, sondern auch für 300 Fujitsu-Kollegen anderer Standorte bedeutet das eine ungewisse Zukunft.

Grund für diese Entscheidung sei der Wandel vom reinen Produktgeschäft hin zu Services, erläuterte die Firmenleitung. In Sachen Service soll weiterhin in Central Europe investiert werden. Aufgrund dessen zentralisiere man nun die Bereiche Forschung und Entwicklung, Beschaffungswesen und Fertigung für sein Produktgeschäft in Japan.

Von den Augsburger Beschäftigten arbeiten 550 in der Fertigung von Servern, Speichern und Mainboards, rund 500 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung sowie 400 in Vertrieb und Marketing und 300 Leiharbeiter. Die Gewerkschaft der IG Metall ist hier für Fujitsu zuständig und wird ab sofort in Verhandlungen gehen, da der Konzern bekannt gab, ab sofort nach sozial verträglichen Lösungen zu suchen.

„Der Fujitsu-Konzern ist sich der Tragweite der Entscheidung, die Produktentwicklung und -fertigung in Japan zu konzentrieren, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Augsburg bewusst. Das Ziel des Unternehmens ist es, die Folgen sozialverträglich zu gestalten. Dazu werden in Kürze Beratungen und Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretungen aufgenommen werden, um die Details zu klären,“ betont auch Vera Schneevoigt, Senior Vice President, Head of Product Supply Operations bei Fujitsu.

Kommentar

Damit verschwindet nun auch das letzte europäische Computerwerk von der Bildfläche. Der Trend geht also zu Services, soweit nichts Neues, aber irgendwo wird immer Hardware stehen und die Daten, die wir so exponentiell produzieren, vorhalten und verarbeiten. Den 1800 Mitarbeitern dürfte es ein schwacher Trost sein, dass weiterhin in Services in Zentraleuropa investiert werden soll. Nach all den Jahren des Lobes auf den Standort Deutschland ist dies nun eine kalte Dusche für den IT-Standort Germany.

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