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Wie die QLC-Flash-Technologie die Hybrid Cloud vorantreibt

Bei der Wahl zwischen Festplatten und Flas-Speicher sowie Cloud- und lokalen Infrastrukturen gibt es gute Optionen für einen Mix. QLC-Flash ist treibender Teil dieses Trends.

NetApp kündigte kürzlich die Einführung seiner All-Flash FAS C-Series an, die die Quad-Level-Cell-Technologie (QLC) nutzt, um die Kosten für Flash-Kapazität zu senken. NetApp ist zwar nicht der erste Storage-Anbieter, der QLC-basierten Flash anbietet, hat aber mit dieser Ankündigung einen wichtigen Schritt getan, um die Flash-Performance für eine größere Anzahl von Workloads zugänglich zu machen. Einer der Marktbegleiter ist Pure Storage, die bereits zuvor ihre verstärkten Maßnahmen in diesem Marktsegment angekündigt.

Mit der zunehmenden Verfügbarkeit der QLC-Technologie, die dazu beiträgt, die Kosten für Flash-Storage auf ein Niveau zu senken, das mit der Festplattentechnologie vergleichbar ist. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig das Ende der Festplattentechnologie, sondern eher eine Verschiebung der Einsatzgebiete.

Festplatten oder Flash oder beides?

Auch im Bereich der herkömmlichen Festplatten gibt es weiterhin Innovationen, so dass diese Technologie weiter bestehen wird. Für Rechenzentrumsumgebungen vertrete ich jedoch seit jeher den Standpunkt, dass Daten, die wertvoll genug sind, um sie zu speichern, auch wertvoll genug sind, um in einen Zugriff mit niedriger Latenzzeit zu investieren.

Meine Position war schon vor den jüngsten QLC-Ankündigungen klar. Die Flash-Technologie bietet einen enormen Wert, dass alle Produktions-Workloads bereits auf Flash-Speicher laufen sollten, selbst bei Anwendungen, die traditionell auf billige und tiefe Speicher gesichert werden.

Vor fast zwei Jahren führte die Enterprise Strategy Group (ESG) von TechTarget beispielsweise eine Studie über Data-Lake- und Data-Pipeline-Umgebungen durch. In dieser Studie gaben mehr als zwei Drittel der Befragten an, dass ihre Data-Lake-Umgebung vollständig oder größtenteils auf Flash-Speicher basiert.

Jede produktive Speicherinfrastruktur, die sich in einer Umgebung befindet, die Sie besitzen, betreiben und verwalten, sollte bereits Flash-basiert sein, da Flash-Speicher enorme Vorteile in Bezug auf Leistung, Vorhersagbarkeit, Zuverlässigkeit und allgemeine Einfachheit im Betrieb bietet. Und jetzt, da Energie- und Nachhaltigkeitsaspekte immer mehr an Bedeutung gewinnen, hat Flash-basierter Speicher sogar noch mehr Berechtigung, als Standard zu dienen. Bedeutet QLC also das Aus für die Festplatte? Im Rechenzentrum auf jeden Fall. Speicherinvestitionen für das lokale Rechenzentrum sollten bereits vollständig in Flash-Speicher erfolgen.

Als Technologie werden Festplatten jedoch auch weiterhin eine Rolle spielen. Da traditionelle Festplatten wahrscheinlich weiterhin ihre grundlegende Rolle bei der Unterstützung mehrerer Public-Cloud-Speicherdienste spielen werden und lokale Umgebungen weiterhin auf Flash setzen, entsteht ein Ungleichgewicht. Infolgedessen wird eine Infrastruktur mit niedrigeren Latenzzeiten am lokalen Standort noch kostengünstiger.

Lokale Infrastruktur oder Cloud oder beides?

Während Public-Cloud-Services viele Vorteile in Bezug auf Flexibilität und Agilität bieten, können die Kosten für die Bereitstellung von Performance mit niedriger Latenz - insbesondere mit Flash-Kapazität - in der Public Cloud schnell teuer werden, vor allem im großen Maßstab. Ein Bereich, in dem die größeren Cloud-Anbieter Schwierigkeiten haben, ist die Geschwindigkeit, mit der sie ihren Kunden neue Infrastrukturtechnologien wie QLC-basierten Flash bereitstellen können.

Innovationen wie QLC können die Speicherkostenkurve verändern, aber in herkömmlichen Speicherumgebungen im unternehmenseigenen RZ werden diese Vorteile wahrscheinlich nicht ausreichen, um die Vorteile von Cloud-Speicher für die meisten Arbeitslasten auszugleichen. In diesen eher traditionellen Architekturen liegt der Vorteil wahrscheinlich immer noch bei der Cloud, da Agilität für viele Unternehmen wichtig ist.

Für die modernisierten hybriden Cloud-Umgebungen, bei denen die Vorteile der Agilität auf lokale Standorte ausgedehnt werden - oder sogar auf Colocation-Optionen, bei denen Unternehmen mehr Kontrolle über die Infrastruktur haben - erhöht die Einführung von QLC ihren Wert erheblich. Schließlich muss man agil sein, um die Preisanpassungen bei der Infrastruktur optimal nutzen zu können. QLC ist nur das jüngste Beispiel dafür.

Kehren wir zurück zur Ankündigung von NetApp. Die Veröffentlichung von QLC-basiertem Storage in Kombination mit der Arbeit von NetApp im Bereich Cloud-Services - mit Produkten wie Amazon FSx für NetApp OnTap - und seiner Managementebene für BlueXP macht die Sache interessant. Unternehmen können die Vorteile von QLC nutzen und gleichzeitig die Flexibilität und Agilität der Hybrid Cloud erreichen, um diese besser zu nutzen.

Die betriebliche Agilität, die Public-Cloud-Services bieten, ist eine echte Umverteilung, und diese Vorteile werden das Wachstum und die Akzeptanz der Cloud weiterhin stark vorantreiben. Mit den Hybrid-Cloud-Produkten von NetApp lassen sich jedoch die Agilitätsvorteile von Cloud-Storage erweitern. Grundsätzlich können Unternehmen von kostengünstigerem QLC-basiertem Flash-Speicher am eigenen Standort profitieren und gleichzeitig die Vorteile der Agilität nutzen.

Aus diesem Grund ist es von höchster Priorität, in die Flexibilität von Hybrid Clouds und in Produkte zu investieren, die Cloud-ähnliche Agilität und Flexibilitätsvorteile On-Premises bieten können. Dank der Flexibilität kann Ihr Unternehmen den Wert neuer Innovationen maximieren, wenn diese auf den Markt kommen.

QLC ist großartig, aber es wird die Debatte über On- oder Off-Premises nicht ändern. In Wahrheit gibt es keine Debatte. Die richtige Antwort ist, dass man weiterhin sowohl On- als auch Offsite-IT einsetzen sollte, und zwar sowohl Festplatten- als auch Flash-Storage, wo es angebracht ist. Erfolgreiche Unternehmen sollten die Flexibilität haben, die beste Technologie einzusetzen, wann und wo sie wollen.

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