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Von der Spielerei zur Strategie: KI-Agenten im Praxiseinsatz

Der Schlüssel zum Erfolg mit KI-Agenten liegt im gezielten Einsatz, passender technischer Infrastruktur und einer klaren Strategie – von der Testphase bis zum produktiven Einsatz.

Künstliche Intelligenz hat in den letzten Jahren deutliche Spuren in der Unternehmenslandschaft hinterlassen. Die neue Technologie hat eine Steigerung an Produktivität und Innovation ausgelöst, die viele Prozesse, Teams und Organisationen fundamental verändert hat.

Nun nimmt diese Entwicklung weiter Fahrt auf – durch das Aufkommen von agentenbasierter KI, die weit über eine einfache Automatisierung oder Konversationsschnittstellen hinausgeht. KI-Agenten sind nicht einfach nur die Weiterentwicklung von Chatbots; Sie sind sehr viel anspruchsvoller. Bei ihnen handelt es sich um dynamische, interaktive Systeme, die in der Lage sind, komplexe Aufgaben auszuführen, Entscheidungen zu treffen und auf völlig neue Weise mit den Nutzern zusammenzuarbeiten.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Chatbots, die auf vordefinierte Skripte und begrenzte Entscheidungsbäume angewiesen sind, können KI-Agenten mit einem hohen Maß an Autonomie arbeiten. Dieser Leistungssprung weckt in vielen Unternehmen große Erwartungen und sorgt für eine rasche Akzeptanz: Laut der aktuellen Cloudera-Umfrage The Future of Enterprise AI Agents planen überwältigende 93 Prozent der deutschen IT-Führungskräfte, im kommenden Jahr verstärkt KI-Agenten einzusetzen.

Am Anfang: Projekte mit hoher Wirkung und geringer Komplexität

Die erfolgreiche Einführung von KI-Agenten beginnt mit einer strategischen Priorisierung. So sollte der Fokus zu Beginn auf Anwendungsfällen mit hoher Wirkung und geringer Komplexität liegen. Wenn Unternehmen dann vom Experimentieren zum unternehmensweiten Einsatz übergehen, kristallisieren sich automatisch bestimmte Anwendungen als Spitzenreiter heraus.

Aktuell werden KI-Agenten in Deutschland am häufigsten für den Kundendienst (75 Prozent), die Prozessautomatisierung (73 Prozent) und die Personalisierung von Vertrieb und Marketing (60 Prozent) eingesetzt, stellt die Umfrage fest. Die verbesserten Fähigkeiten zur Sprachverarbeitung der neuen GenAI-Modelle erleichtern es den Agentensystemen, zu planen, zusammenzuarbeiten und sich zu verbessern. Innovationen für technische Kurz- und Langzeitgedächtnis-Strukturen, die diese autonomen Agenten weiter optimieren, machen sich in nahezu allen Branchen bereits heute positiv bemerkbar.

Wo Agentic AI ihre Vorteile ausspielt: Gesundheit und Finanzen

In Bereichen, wo menschliche Leistungen im Vordergrund stehen, wie beispielsweise im Gesundheitswesen, bewirken KI-Agenten bereits einen spürbaren Unterschied, indem sie Abläufe optimieren. Sie unterstützen medizinische Fachkräfte mit ihren diagnostischen Fähigkeiten und empfehlen evidenzbasiert passende Behandlungen. Ein KI-Agent, der als Diagnose-Assistent eingesetzt wird und mit umfangreichen Bildgebungsdaten trainiert wurde, kann subtile Anomalien in Röntgenbildern erkennen, die andernfalls unbemerkt bleiben würden. Die Erkenntnisse der KI ermöglichen eine frühe Therapie – und können helfen, Leben zu retten.

Auch der Finanzdienstleistungssektor nutzt agentenbasierte KI bereits in vielen Bereichen, um branchenspezifische Abläufe zu optimieren und zu beschleunigen. Die Agenten erweisen sich laut Aussage der Befragten als besonders wertvoll bei der Risikobewertung (64 Prozent), der Betrugserkennung (48 Prozent), der Anlageberatung (40 Prozent) und der Bewertung von Immobilien (40 Prozent). Um Betrug aufzudecken oder zu verhindern, ist es wichtig, verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu erkennen – eine Aufgabe, für die KI-Agenten dank ihrer Präzision und Schnelligkeit bestens geeignet sind.

Die passende Infrastruktur für KI-Agenten

Trotz des Anstiegs der KI-Investitionen stehen Unternehmen bei der Einführung von agentenbasierter KI weiterhin vor großen Herausforderungen. Laut der genannten Umfrage gehören zu den größten Bedenken deutscher IT-Leiter der Datenschutz (48 Prozent), fehlendes Know-How (42 Prozent) und die Integration in bestehende Systeme (41 Prozent). Unternehmen berichten in der Praxis auch immer wieder, sie hätten Schwierigkeiten, den KI-Agenten hochauflösende Daten zur Verfügung zu stellen. Um diese Herausforderung zu meistern, brauchen sie eine starke und gleichzeitig flexible Dateninfrastruktur.

Benjamin Bohne, Cloudera

„Agentische KI ist mehr als ein technologischer Trend – sie markiert einen Wandel in der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Unternehmen, die frühzeitig auf eine flexible Datenplattform und skalierbare KI-Services setzen, schaffen sich entscheidende Vorteile.“

Benjamin Bohne, Cloudera

Hier helfen Plattformen, die die Infrastruktur von Unternehmen bereit für KI machen. Das Herzstück von Enterprise-AI-Plattformen sind Tools, die darauf ausgelegt sind, die Einführung von KI zu demokratisieren. Low-Code- und No-Code-Funktionen befähigen Teams aus allen Unternehmensbereichen, KI-Agenten unkompliziert einzusetzen und zu skalieren. Anpassbare Oberflächen können außerdem die Interaktion vereinfachen. Eine dynamische Skalierbarkeit erlaubt Unternehmen, die Leistung ihrem Bedarf anzupassen und dadurch schneller und sicherer voranzukommen.

Vom Experimentieren zur Ausführung

Bereits heute wird agentenbasierte KI in die Arbeitsabläufe der meisten datengesteuerten Unternehmen integriert. Außerdem nehmen die Investitionen branchenübergreifend zu. Daraus ergibt sich die Empfehlung für Unternehmen: Sie sollten KI-Agenten jetzt in ihre Kernprozesse integrieren, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Die meisten IT-Führungskräfte in Deutschland sehen das genauso: 89 Prozent sagen, dass für Unternehmen kein Weg an agentenbasierter KI vorbeiführt, wenn sie sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen wollen.

Um auch technisch die Nase vorn zu haben, sollten Unternehmen ihre KI-Strategie auf eine einheitliche, zukunftsfähige Datenplattform abstimmen. Indem sie ihre Daten und KI in einer einzigen, skalierbaren Umgebung zusammenführen, können Unternehmen die Experimentierphase hinter sich lassen und mit agentenbasierter KI eine unternehmensweite und zukunftsweisende Veränderung bewirken.

Agentische KI ist mehr als ein technologischer Trend – sie markiert einen Wandel in der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Unternehmen, die frühzeitig auf eine flexible Datenplattform und skalierbare KI-Services setzen, schaffen sich entscheidende Vorteile. Mit der richtigen Strategie lässt sich aus ersten Erfolgen ein echter Innovationsmotor entwickeln, der Geschäftsprozesse nachhaltig verändert und langfristig Wettbewerbsfähigkeit sichert.

Über den Autor:
Benjamin Bohne ist Group Vice President Sales Central EMEA bei Cloudera.

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.

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