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Modernisierte Infrastruktur: Herausforderungen und Chancen

Neue Technologien, Infrastrukturen und Softwarelösungen für die Modernisierung der IT-Infrastruktur kosten Zeit, Geld und erfordern Wissen, meint Sascha Giese von SolarWinds.

Jedes Jahr befragt SolarWinds, ein Hersteller von IT-Management-Software, IT-Experten weltweit, was sie am meisten beschäftigt, vor welchen Herausforderungen ihre Unternehmen stehen und wie sie diese überwinden wollen. 2021 wollte das Unternehmen wissen, wie Unternehmen über die zunehmenden Risiken nachdenken, die durch die hybride Arbeitswelt und die wachsende Cyber-Bedrohungslandschaft entstehen, und wie sie sich darauf vorbereitet haben.

Die gute Nachricht zuerst: Die Menschen vertrauen neuen Technologien und Unternehmen planen Investitionen.

Die meisten Unternehmen betrachten eine modernisierte Infrastruktur als beste Möglichkeit, um in Zukunft Risiken zu mindern und für Sicherheit zu sorgen. Zur Unterstützung dieses Ziels wurden verschiedenste Technologien entwickelt und IT-Unternehmen erkunden und testen eine breite Palette an hilfreichen Innovationen.

Selbst einfache Dinge wie die IT-Automatisierung können jedem Unternehmen zu schnellen Erfolgen verhelfen: Sie kosten fast nichts, reduzieren aber die Belastung von Sicherheitsanalysten und -teams. Die Automatisierung ist in der Regel mit einer Herausforderung verbunden: Daten müssen normalisiert und Regeln manuell erstellt werden. Doch sobald die Voraussetzungen geschaffen sind, öffnet sie mehrere Türen für fortgeschrittene Technologien und Personal.

Der Heilige Gral ist die intelligente Automatisierung oder KI-gestützte Automatisierung. Sie fügt dem Gesamtprozess ein Element der Entscheidungsfindung hinzu, aber erfordert auch viel Vertrauen in die Technologie.

IT-Experten müssen jedoch nicht immer das Allerneueste und Allerbeste anstreben. Vielen Unternehmen bietet auch eine simple Erneuerung der Infrastruktur bereits Vorteile. Oft wird veraltete Ausstattung gleichzeitig mit moderner Technologie genutzt. Eine solche Kombination ist jedoch anfällig und priorisiert die Sicherheit nicht ausreichend, da alte Technologien nicht auf die Risiken und Herausforderungen von heute ausgelegt sind. Dies wird auch in der Umfrage deutlich: Mehr als ein Drittel aller Unternehmen haben vor, in Netzwerk und Infrastruktur zu investieren.

Huhn oder Ei?

Eine große Herausforderung bei der Einführung neuer Geräte und vor allem neuer Technologien besteht darin, dass dazu Wissen benötigt wird, das in Unternehmen vielleicht nicht verfügbar ist. Die Befragten nannten vor allem fehlende Schulungen (49 Prozent), aber auch unzureichende Features der derzeit angebotenen IT-Managementlösungen (47 Prozent) als größte Herausforderungen.

Auch wenn es die Cloud seit einem Jahrzehnt gibt und die meisten Unternehmen gelernt haben, wie sie ihre S3- oder Azure-Blob-Speicherobjekte richtig sichern, befindet sich die Cloud in einem ständigen Wandel. Es ist nicht so einfach, als Technikexperte auf dem Laufenden zu bleiben. Führungskräfte müssen sicherstellen, dass IT-Teams genug Zeit haben, um sich mit Änderungen an bereits eingesetzten Technologien vertraut zu machen, damit sie sicher und optimal funktionieren.

Wenn Investitionen in ein neues System geplant sind, sollte das Projekt ein Budget für Schulungen umfassen. Verteilte Microservices sind nutzlos, wenn bei einem Fehler niemand mit ihnen umgehen kann. Eine Möglichkeit zur Lösung dieses Problems besteht darin, externes Fachwissen hinzuzuziehen, durch einen MSP oder MSSP beispielsweise. Viele der Befragten gaben an, die Herausforderungen auf diese Weise zu bewältigen.

Als externe Hilfe bieten sich unabhängige Berater oder Drittanbieter an, die spezialisiertes Wissen bereitstellen. Sie sind nicht nur beim Design und der Implementierung unverzichtbar, sondern können auch beim Management und der Wartung hilfreich sein.

Unterstützung durch die Führungsetage

Neue Technologien, Infrastrukturen und Softwarelösungen kosten Zeit und Geld. Der Umfrage zufolge ist die Unterstützung durch die Führungsetage gestiegen: 45 Prozent der Befragten haben den Eindruck, dass die Führungskräfte ihres Unternehmens ein erhöhtes Risikobewusstsein haben. Auch der Wert der IT-Abteilung steht außer Frage. Insbesondere nach einem Jahr, in dem IT-Experten Unternehmen bei der schnellen Umstellung auf Remote-Arbeit unterstützt und so während der weltweiten Pandemie den Betrieb aufrechterhalten haben. Dieser größere Einfluss macht Gespräche über Budgetfragen einfacher.

Die zunehmende Häufigkeit und die wachsende Komplexität von Cyberangriffen sind weltweit zu einem heißen Thema in den Vorstandsetagen geworden, genau wie das dadurch entstehende Risiko finanzieller Verluste. Die meisten IT-Führungskräfte wissen, dass ein Sicherheitsvorfall nur eine Frage der Zeit ist. Doch nur 22 Prozent der befragten IT-Experten glauben, dass ihr Unternehmen darauf vorbereitet ist, Risiken in der Zukunft besser zu managen und zu minimieren. Gleichzeitig fällt es ihnen schwer, dieses Risiko gegenüber anderen Geschäftsbereichen zu kommunizieren: 23 Prozent der Befragten sagten, dass Führungskräfte Schwierigkeiten haben, andere von realen Risiken zu überzeugen.

Sascha Giese, SolarWinds

„Die meisten Unternehmen betrachten eine modernisierte Infrastruktur als beste Möglichkeit, um in Zukunft Risiken zu mindern und für Sicherheit zu sorgen.“

Sascha Giese, SolarWinds

Immerhin hat die Situation sich im vergangenen Jahr verbessert und IT-Experten sind zuversichtlich, dass sich die Spannungen zwischen ihren Teams und der Führungsetage weiter verringern. Schließlich verfolgen sie ähnliche Ziele, sie nutzen dazu lediglich andere Mittel und sprechen eine andere Sprache. IT-Experten können mögliche Risiken als geschäftliche Auswirkungen formulieren, die die Unternehmensleitung besser versteht und damit der Fokus auf notwendige Investitionen gerichtet wird.

Was, wenn das Budget knapp bleibt?

Fast 52 Prozent aller befragten Unternehmen planen innerhalb der nächsten drei Jahre weitere IT-Investitionen. Doch was ist mit den anderen 48 Prozent? Wenn Ausgaben aktuell keine Option sind, gibt es andere Möglichkeiten, die Lebensdauer der aktuell verwendeten Technologien zu verlängern.

Einige Antworten deuten darauf hin, dass aktuelle Infrastruktur neu betrachtet und optimiert wird. Technikexperten priorisieren zwar Investitionen in künstliche Intelligenz/maschinelles Lernen (20 Prozent), in der Cloud gehostete Datenbankplattformen (20 Prozent) sowie Sicherheit und Compliance (17 Prozent) als zentrale Technologien für das Risikomanagement, doch die Implementierung wird durch den mangelnden Zugang zu Personalschulungen und angemessenen IT-Management-Lösungen behindert.

In der Zukunft wird die Investition in moderne Infrastrukturen und Tools gut angelegtes Geld sein, um die Transparenz und Automatisierung zu verbessern. Dies unterstützt Unternehmen aller Größen auf dem Weg in eine sicherere Zukunft. Schulungen für IT-Teams und Endnutzer sollten Hand in Hand gehen und eine zentrale Rolle in jeder Strategie zur Sicherung und Modernisierung des Unternehmens spielen.

Die Ergebnisse des IT Trends Report 2021: Building a Secure Future beruhen laut SolarWinds auf einer im Frühjahr 2021 durchgeführten Umfrage. Daran hatten laut SolarWinds insgesamt 967 Technikexperten, Manager, Leiter und Führungskräfte aus kleinen, mittleren und großen Unternehmen des öffentlichen und privaten Sektors teilgenommen, 152 davon aus Deutschland.

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.

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