Wie GoodData und Periscope Data Datenanalysen vereinfachen

Trotz Self-Service-Business-Intelligence ist es für Endanwender häufig schwierig, Daten entsprechend zu analysieren und ansprechend zu visualisieren.

Da Analytik-Teams eine vereinfachte Analyse und Visualisierung von Daten anstreben, fügen immer mehr BI-Anbieter ihren Produkten visuelle Analysefunktionen hinzu, die diesen Anforderungen gerecht werden sollen. Neue Software-Releases von GoodData und Periscope Data liefern hierfür Hinweise.

GoodData hat im Juni 2018 ein UI-Design-Framework namens Spectrum für die Verwendung mit seiner integrierten Business-Intelligence- und Analyse-Plattform vorgestellt, das eine JavaScript-Bibliothek enthält, mit der BI-Entwickler benutzerdefinierte Anwendungen mit integrierten Datenvisualisierungen erstellen können. Außerdem enthält Spektrum Funktionen zum Erstellen von alarmgesteuerten Dashboards und zum visuellen Erkunden von Datensätzen, die von Datenanalysten aufbereitet wurden.

Eine Woche zuvor hat Periscope Data ebenfalls neue Funktionen eingeführt, mit denen Geschäftsanwender kuratierte Datensätze in der Datenmodellierungs- und Analyseplattform verarbeiten können: Statt statische Diagramme und Dashboards zu betrachten, können Anwender nun einen visuellen Abfrageeditor mit Drag-and-Drop-Schnittstelle verwenden, um ihre eigenen Datenvisualisierungen zu erstellen, ohne SQL codieren zu müssen.

Die visuelle Datenanalyse ist seit Jahren ein Trendthema, wobei Self-Service-BI-Tools wie Tableau, Qlik Sense und Microsoft Power BI das Tempo vorgeben. 2018 hat Gartner die interaktive visuelle Exploration erneut als eine der Kernkompetenzen moderner BI- und Analyseplattformen in seinem Magic Quadrant aufgeführt. Doch die Nutzung von BI-Software im Geschäftsbetrieb ist nach wie vor eine Herausforderung.

Die Spectrum-Technologie von GoodData bietet neue Möglichkeiten zur Einbettung von BI-Funktionen und Datenvisualisierungen.
Abbildung 1: Die Spectrum-Technologie von GoodData bietet neue Möglichkeiten zur Einbettung von BI-Funktionen und Datenvisualisierungen.

Raum für wachsende visuelle Datenexplorationen

Zum Beispiel hat Fivestars, das ein Kundenbindungsprogramm für lokale Unternehmen betreibt, zehn Tableau-Anwender. „Dies sind allerdings Datenanalytiker, die vor allem schwergewichtige Datenanalysen mit der Software machen“, sagt Matt Curl, Vice President of Business Operations bei Fivestars.

Die Plattform von Periscope Data ist laut Curl leichter für Geschäftsanwender zu erlernen als traditionelle Datenvisualisierungs- und Dashboard-Tools. „Auf der anderen Seite sind Datenexplorationen darin weitgehend auf Menschen mit SQL-Kenntnisse beschränkt“, fügt er hinzu.

Curl, der bei Fivestars für die Dateninfrastruktur und -analyse zuständig ist, ist davon überzeugt, dass die Plattform viel Potenzial bietet, um die visuelle Datenerfassung und -analyse für Endanwender zu erweitern. Als Versuch erstellte er eine Tabelle, die Daten über das Fivestars-Programm nach Postleitzahl geordnet enthält. Manager konnten damit verschiedene Datenelemente, die sie untersuchen wollten, in eine Diagrammvorlage ziehen und ablegen.

Die Anwendung gibt den Endbenutzern mehr Kontrolle über den Analyseprozess, als sie in einer Reihe von Dashboards erhalten, die Curls Team aufgebaut hat, um wichtige Geschäftskennzahlen und Unternehmensinitiativen zu verfolgen: „Dies lässt sie sehen, was sie sehen wollen, wann sie es sehen wollen, ohne die Datenanalysten um Hilfe bitten zu müssen oder sich mit SQL befassen zu müssen“, erläutert der Datenspezialist.

Fivestars betreibt die Periscope Data Plattform auf einem Repository von Treasure Data, das Daten aus etwa 20 Quellsystemen für die Analyse zusammenführt. Curl ist noch dabei, die neue Technologie der visuellen Datenanalyse zu evaluieren, aber er erwartet, sie in realen Anwendungen einzusetzen, unter anderem dem Kundenbindungsprogramm, das als Five Stars Loyalty bekannt ist.

Harry Glaser, CEO von Periscope Data, sagt, dass die neuen Funktionen Geschäftsanwendern „eine Art Mini-Tableau“ bieten sollen, um die von Daten-Management- und Analyse-Teams für sie kuratierten Datensätze zu erforschen. Vom Wettbewerbsstandpunkt aus gesehen zielt Periscope Data darauf ab, mit den ebenfalls in San Francisco ansässigen Anbieter Looker Data Sciences gleichzuziehen.

Fachanwender können nun Elemente per Drag and Drop in die Analyseplattform von Periscope Data ziehen, um Diagramme und andere Visualisierungen zu erstellen.
Abbildung 2: Fachanwender können nun Elemente per Drag and Drop in die Analyseplattform von Periscope Data ziehen, um Diagramme und andere Visualisierungen zu erstellen.

Nicht nur ein Job für Data Scientists

Das Spectrum-Framework von GoodData wurde entwickelt, um Anwendern der eingebetteten BI-Software die Möglichkeit zu geben, ad hoc Daten visuell zu analysieren und Key Performance Indikatoren (KPIs) in interaktiven Dashboards zu verfolgen. Dies kommt zusätzlich zu GoodData.UI, der neuen JavaScript-Bibliothek auf Basis von React, einer von Facebook entwickelten Open-Source-Bibliothek, die Entwicklern Zugriff auf Tausende von visuellen Komponenten bietet, die in Anwendungen integriert werden können.

GoodData hofft, dass die UI-Design-Features von Spectrum eine breitere Nutzung seiner Software durch Manager und Mitarbeiter, die nicht besonders datenversiert sind, vorantreiben wird: „Nicht jeder ist dafür geschaffen, ein Data Scientist zu sein“, sagt CEO Roman Stanek.

Zalando setzt auf GoodData

Genau das will Zalando mit dem Analyseservice erreichen, den der Berliner Online-Händler mit rund 185 anderen Firmen testet. Zalando, das Schuhe, Bekleidung und Beauty-Produkte in 15 europäischen Ländern vertreibt, hat die Software von GoodData in das Webportal von Consumer Insights integriert, um Daten über Verkauf und Kundenkaufverhalten für Brand Manager, Vermarkter und andere externe Nutzer zu visualisieren.

Anfangs bot die GoodData-Plattform „eine wirklich schnelle Möglichkeit für uns, um Standardinformationen zu visualisieren“, sagt Cody Alton, Produkt-Manager für den Service. Zalando begann Anfang des Jahres, GoodData.UI als Beta-Tester zu verwenden, und die JavaScript-Bibliothek macht es einfacher, Daten auf verschiedene Arten zu visualisieren. Dies ist nach Angaben von Alton eine wichtige Fähigkeit für sein Team, das Datenvisualisierungen „spielerischer und interaktiver“ machen möchte, um die Nutzer des Dienstes besser einzubeziehen.

„Wir wollen Daten auf eine Art und Weise darstellen, die nicht kompliziert ist und Spaß macht“, sagt Alton. Das kann zum Beispiel bedeuten, „eine Nummer anzurufen, die einen wirklich interessiert, anstatt 150 aufzulisten“, fügt er hinzu. Dies hilft Zalando, die Kosten für den Analyseservice zu rechtfertigen, der in zwei Versionen angeboten wird: eine kostenlose Version, die einige grundlegende KPIs verfolgt, und eine kostenpflichtige Edition mit einem breiteren Satz von Metriken.

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